Lesung an der Martin-von-Adelsheim-Schule
Begeisterndes Finale des Autorensommers in Adelsheim
Gerlis Zillgens lebt und arbeitet als freie Autorin in Köln. Sie schreibt für verschiedene Verlage Kinder- und Jugendbücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Viele Jahre war sie auch als Schauspielerin tätig, sie schreibt und spricht Hörgeschichten (Sendung mit der Maus). Bei ihren Lesungen begeistert sie Schüler und Schülerinnen mit ihren stimmlichen Variationsmöglichkeiten, mit ihrer atemberaubenden Mimik und ihrer lebendigen Gestik. Dank der finanziellen Förderung durch den Deutschen Literaturfonds konnten fünf Klassen der Martin-von-Adelsheim-Schule nach den Sommerferien die Vorstellungen zweier Bücher erleben. Von einer Lesung zu sprechen wird dieser interaktiven Veranstaltung nicht gerecht. So konnten die Schüler und Schülerinnen nicht nur eigene Ideen äußern, die Autorin hatte viele weitere Ideen, wie sie sich einbringen konnten (Quiz, Bilder interpretieren, Abstimmung über verschiedene Cover-Versionen, Sprechen im Chor….).
Für die Drittklässler hatte Frau Zillgens ihr Buch „Der Froschkönig – was wirklich geschah: Hipp und Hopp retten Papa Grünsprung“ im Gepäck. Die Froschkinder Hipp und Hopp müssen erleben, wie ihr Papa von einem langbeinigen, bleichen Wesen mit goldener Krone geküsst wird. Durch den Kuss dieses zweibeinigen Monsters, der grässlichen Prinzessin mit der schrillen Stimme, wird Papa Grünsprung in einen Menschen verwandelt. Die beiden Frösche sind verzweifelt – sie wollen ihren Papa zurückhaben! Bereits die Einleitung des Buches lässt erahnen, wie witzig das Buch geschrieben ist. Da war von Kurzhupfern, bestaussehendem Sportlerfrosch, einer Froschreise nach Mallorca und dem Besuch der Karl-Frosch-Festspiele die Rede. Kein Wunder, dass die Aula der Martin-von-Adelsheim-Schule mit Lachen erfüllt war. Auch die Illustrationen im Buch (Katja Jäger), die auf einer großen Leinwand projiziert wurden, sind so witzig, farbenfroh und phantasievoll, dass sie die Kinder zum Lachen brachten.
Bei den drei siebten Klassen ging es um ein grundsätzlich ernstes Thema, nämlich um Rollenbilder und das Rollenverständnis von Mädchen und Jungen, was schon im Titel anklingt: Anna und Anto – plötzlich anders. Wie ist das, sich im falschen Körper zu fühlen? Die Thematik wird aber so witzig, überraschend und mit Tiefgang behandelt, dass sie die Jugendlichen sofort ansprach. Anna und Anto sind Zwillinge, aber nicht nur männlich und weiblich, sondern auch sonst sehr verschieden. Anto ist in Annas beste Freundin verknallt und Anna ist in den Freund ihres Bruders, Maxim, verknallt. Anna würde gern mehr Zeit mit Maxim verbringen, allein, ohne Anto! Mit solchen Wünschen sollte man aber vorsichtig umgehen, wenn man eine Oma wie Anna und Anto hat, denn diese kann Herzenswünsche erfüllen. Plötzlich befinden sich die Zwillinge im Körper des jeweils anderen. In der Pubertät gibt es ohnehin schon viel Verwirrung, aber dann auch noch das!
Im Anschluss hatten die Dritt- und Siebtklässler jeweils viele Fragen an Frau Zillgens, die diese altersgemäß, ausführlich und anschaulich beantwortete. „Neustart Kultur“ ermöglichte es den Klassenstufen 1 – 7 außergewöhnliche, ansprechende und motivierende Begegnungen mit Literatur zu haben, die auch positive Auswirkungen auf den Deutschunterricht hatten.
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