Können digitale Visitenkarten die klassischen ablösen?
Geschichte der Visitenkarten
Um die Geschichte von Visitenkarten ranken sich zahlreiche Mythen. Manche vermuten, dass sie bereits im alten Ägypten und im antiken Rom zum Einsatz kamen. Sicher ist jedoch, dass sie im 17. Jahrhundert populär wurden. Damals übergaben Besucher in meist adeligen Kreisen in Frankreich, Großbritannien und Österreich Dienern ihre "Besucherkarten" um ihr Kommen anzukündigen. Schon ein Jahrhundert später spezialisierten sich Unternehmer auf den Druck von kunstvollen Visitenkarten, die zum Teil mit Ornamenten, Figuren und Symbolen verziert waren.
Damals versus heute
Über viele Jahrhunderte war die klassische Visitenkarte mit den Standardmaßen von 85 mal 45 Zentimetern aus dem Berufsleben nicht wegzudenken. Bei jedem Geschäftstermin, auf Messen und anderen Veranstaltungen wurden die Pappkärtchen ausgetauscht. Vor allem in den 1990er Jahren wurden Visitenkarten zu Statussymbolen. Sie dienen nicht nur dazu, Informationen wie Namen, Adresse, Telefonnummer, E-mail Adresse und Webseite des Unternehmens zu transportieren. Vielmehr führen Visitenkarten auch zur Identifikation mit der Firma. Immerhin sind die Karten für alle Mitarbeiter im selben Stil gestaltet. Mit dem Überreichen einer Visitenkarte rufen sich Geschäftsleute auch heute in Zeiten zunehmender Digitalisierung noch gerne in Erinnerung. Die Pappkärtchen zu verteilen funktioniert schneller als auf dem Smartphone eine Nummer einzuspeichern. Außerdem ist eine gedruckte Visitenkarte langlebig. Digitale Versionen hingegen gehen bei einem SIM-Kartentausch oder dem Wechsel des Endgeräts unter Umständen verloren. Außerdem bietet eine gedruckte Karte mehr grafischen Gestaltungsspielraum. Man kann nicht nur mit den Farben, Logos und Schriftarten, sondern auch mit der Beschaffenheit des Papiers spielen. Für den Geschäftsbereich bieten sich je nach Branche schlichte oder auffallende Varianten an. Im Idealfall ist die Visitenkarte im selben Stil gestaltet wie andere Drucksorten und die Homepage des Unternehmens. Somit steigt der Wiedererkennungswert.
Klassische und digitale Visitenkarten vereinen?
In modernen Unternehmen versteht sich die klassische Visitenkarte als Ergänzung zur digitalen Form. Wer ganz mit den Zeichen der Zeit gehen möchte, druckt auf der Rückseite einen QR-Code auf. Geschäftspartner, die diese scannen, erhalten die Kontaktinformationen bequem auf ihr Smartphone. Immer mehr Firmen entscheiden sich, nur auf die digitale Visitenkarte zu setzen. Sie lässt sich im Nu aktualisieren: Bei einem Firmenumzug oder einem Wechsel der Telefonnummer muss kein neuer Druck erfolgen. Somit sparen Unternehmen durch die Verwendung digitaler Visitenkarten Zeit und Geld. Oftmals ergeben sich unerwartet neue Geschäftsmöglichkeiten: Wer in diesem Fall keine Visitenkarte eingesteckt hat, versäumt möglicherweise eine wichtige Chance. Digitale Varianten hingegen sind immer dabei und können mit nur einem Klick versendet werden. Digitale Visitenkarten können von Geschäftsleuten und im privaten Rahmen versendet werden. Außerdem lässt sie sich mit praktischen Zusatzfunktionen kombinieren: So kann sie mit einem mobilen Straßenplan vernetzt werden und Geschäftspartnern und Kunden den Weg zum Unternehmen weisen.
Fazit
Egal welche Variante präferiert wird, klassische Visitenkarten haben noch nicht ausgedient. Sie können zusätzlich zu digitalen Visitenkarten immer noch präsent sein und sind schnell an Geschäftspartner oder Kontakte überreicht. Viele Druckereien können die Visitenkarten zudem veredeln, beispielsweise mit Hochglanz oder partieller Lackierung, und sie so in neuem Glanz und zeitgemäß produzieren. Damit werden Visitenkarten auch in der heutigen Zeit wieder zum „Eyecatcher“.
Autor:Jasmin Schmidt aus Zell |
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