Doppeljubiläum
Ehrenamtliche Lesementoren feiern 20 Jahre MENTOR - Die Leselernhelfer, 15 Jahre Bundesverband

Foto: Silvia Bins
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Die Unterstützung der bundesweit 13.000 Lesementor:innen ist gefragter denn je, sie treffen sich mit Kindern und Jugendlichen in den Schulen, um ihre Lesefreude zu wecken und besser lesen zu lernen. Und das ist dringend notwendig: Schon vor der Pandemie konnten 20 Prozent der Viertklässler in Deutschland nicht richtig lesen. Die coronabedingten Schulschließungen haben das massiv verschärft, danach waren es 28 Prozent. Daher diskutierten 140 Lesementor:innen bei ihrer nationalen Fachtagung am 25.März in Köln die Bedeutung des Ehrenamtes in den Schulen und anderen Bereichen.

Gemeinsam mit namhaften Gesprächsgästen wie Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, kamen sie zu dem Schluss: Ohne ehrenamtliche Lernpartner:innen würden noch Tausende Schüler:innen mehr jedes Jahr ohne Schulabschluss stranden.

Während der Tagung im Kölner Forum VHS im Museum Rautenstrauch Joest begingen die Lesementor:innen außerdem ein doppeltes Jubiläum: Die gemeinnützige Bewegung MENTOR – Die Leselernhelfer wurde vor 20 Jahren in Hannover ins Leben gerufen, ihr Bundesverband gründete sich vor 15 Jahren. 2003 reagierten die Ehrenamtlichen mit der Gründung von MENTOR auf die schockierenden Ergebnisse der ersten PISA-Studie.

In der Kölner Region gibt es acht MENTOR-Vereine. Sie und ihre Mitstreiter:innen aus ganz Deutschland kamen auch zusammen, um sich über Medien und Zukunftsmedien für die 1:1-Leseförderung weiterzubilden. Dazu trug Armin Maiwald bei, er ist Mitbegründer der Sendung mit der Maus und MENTOR-Schirmherr. Gefördert wurde die Jubiläumsveranstaltung von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE).

Der Kölner Armin Maiwald erläuterte den Erfolg erzählerischer Formate von den TV-Anfängen bis in die APP-Gegenwart. Davon sowie aus den Workshops anderer Experten nahmen die 140 Teilnehmenden der MENTOR-Vereine viele neue Anregungen für ihre Lesestunden mit den Kindern und Jugendlichen mit. Die 113 Vereine sind über ganz Deutschland verteilt. Jede:r Mentor:in trifft sich ein Mal wöchentlich mit einem Lesekind in der Schule. Bundesweit fördern sie aktuell 16.600 Schülerinnen in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften. Dieses ehrenamtliche Engagement würdigte Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sehr herzlich in einer Videobotschaft.

Bei der Diskussion vor Ort betonte Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, dass freiwilliges Engagement so wichtig ist, weil es einer der Faktoren ist, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Es leistet seinen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Ohne dieses Engagement – sei es im

sozialen, kulturellen, gewerkschaftlichen oder im politischen Bereich, bei den Feuerwehren, den Rettungsdiensten oder im Sport – würde das Miteinander so nicht mehr funktionieren. Über die Arbeit der Lesementor:innen sagte sie: „Diese leisten einen enormen Dienst an der Gesellschaft. Durch ihr Engagement helfen sie, dass die Kinder Freude am Lesen gewinnen, ihre Sprach- und Lesekompetenz verbessern, selbstbewusster und kreativer werden und einen besseren Start ins Leben erhalten.“

In NRW gibt es 48 MENTOR-Vereine, hier sind 4.400 Leseförder:innen tätig und leisten einen wichtigen Beitrag dafür, dass Kinder und Jugendliche ihre Chance auf Bildung ergreifen können. Huguette Morin-Hauser, 1. Vorsitzende, MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. fasste zusammen, was viele der Ehrenamtlichen motiviert: „Wir wollen, dass eine Generation heranwächst, die die Zukunft trägt. Durch unser ehrenamtliches Engagement können wir den Kindern und Jugendlichen helfen, ihre Chancen im Leben zu ergreifen und ihnen zeigen, wie Solidarität funktioniert. Wer ein Ehrenamt ausübt, übernimmt soziale Verantwortung und kann Dinge bewegen und verändern.“

Um das Doppeljubiläum zu feiern, ehrte der Bundesverband seine regionalen Mitgliedsvereine in Hannover und Schwerin sowie MENTOR Ruhr, ein Netzwerk aus Vereinen im Ruhrgebiet. Deutschlandweit zählt der Verband 113 Mitglieder, die vor Ort die Zusammenarbeit der 13.000 Mentor:innen mit den Schulen organisieren, diese begleiten, aus- und weiterbilden.

Fotos: Silvia Bins, Andreas Endermann

Autor:

Agnes Gorny aus Wertheim

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