Bildergalerie und Essay
Mit Zufriedenheit und Optimismus: Musikalisch auf einer weihnachtlich-winterlichen Reise unterwegs.
Chöre verzauberten in der St. Martin-Kirche in Gamburg
Gamburg. Wohl für alle Besucherinnen und Besucher war das kurzweilige Konzert im festlich geschmückten Gotteshaus St. Martin ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk.
Drei mitwirkende Chöre (TonArt, Projektchor und Männergesangsverein 1876 Gamburg e.V.), mehrere Instrumentalbeiträge mit Flöten und Klavier sowie meditative Gedanken verzauberten die Gäste auf einer musikalischen Reise durch Land und Zeit, durch Jahrhunderte und Kontinente.
„Das Konzert wenige Tage vor Dreikönig war sehr stimmungsvoll und wirkte auf mich ausgesprochen nachhaltig! Noch auf dem Rückweg durch den zum Teil weihnachtlich geschmückten Ort mit wegweisenden Lichterketten und illuminierten Brunnen, begleiteten mich musikalische ‚Ohrwürmer‘ wie das oberschlesische, um 1900 entstandene Lied „Inmitten der Nacht“, betonte eine Seniorin.
Ihr Ehemann nickte und ergänzte:“ Neben populären Musikstücken wie ‚Tochter Zion‘ von Georg Friedrich Händel oder dem amerikanischen ‚Jingle Bells‘ gab es für mich im wunderbaren Konzert noch viel Unbekanntes aus früheren Zeiten, wie der spätmittelalterliche Gesang „Veni, veni Emanuel“ aus Frankreich oder „Psallite“, ein Renaissance-Lied von Michael Praetorius. Ich fühlte mich wie eine andere Zeit versetzt. Die beleuchtete Gamburg hoch über dem Taubertal machte schließlich alles zu einem unvergesslichen Erlebnis!“
Einer Frau, Mitte Vierzig, gefielen besonders die Instrumentalbeiträge der jungen Flöten-Spielerinnen und – spieler. Sie bewunderte den Mut der Kinder und Jugendlichen, vor der Pfarrgemeinde aufzutreten und war ganz gerührt von den Klängen sowie dem Übungs-Fleiß bei den Vorbereitungen.
Mit meditativen Gedanken und zwei Gedichten beschrieb Edda Behringer-Roßwinkel die (vor-)weihnachtliche Thematik der Zeit des Wartens und des Unterwegsseins. Das Bild der angekommenen, glücklichen Dreikönige mit ihrem Gefolge beim Jesuskind im Stall von Bethlehem passte auch zu ihren Ausführungen, denn nebenan am rechten Seitenaltar konnten jung und alt die identifikationsstiftenden Reisenden schon in der Weihnachtskrippe wahrnehmen.
„Weihnachten“- ein bekanntes Gedicht des tief religiösen Dichters Joseph von Eichendorff (1788 – 1857) verwies auf die festliche und glanzvolle Zeit, die er vor rund zweihundert Jahren empfunden hat.
Das Gedicht des deutschen Hochschullehrers, Germanisten und Poeten August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 -1874) „Das alte Jahre vergangen ist, / Das neue Jahr beginnt“ ermunterte alle dazu, sich mit positiven Erinnerungen vom Vergangenen zu verabschieden und die Zukunft mit Optimismus und Lebensfreude anzugehen
.
Viel Applaus erhielten neben der engagierten Leiterin Freia Behringer-Hoffmann alle Akteurinnen und Akteure des Weihnachtskonzertes. Die drei Chöre TonArt, Projektchor und der Männergesangsverein 1876 Gamburg e.V. präsentierten in gemeinsamen und Einzel-Beiträgen gelungene, harmonische Darbietungen.
Herausragende Beiträge waren beispielsweise „Carols of he bells“ des ukrainischen Komponisten Mykola Leontovych (1877 – 1921), „Aus der Ferne kommen wir“ von John Henry Hopkins (1820 - 1891) , „O Jesulein zart“ von Joann Rist (1607 -1667) sowie das aus England im 16. Jahrhundert entstandene Lied „O Bethlehem, du kleine Stadt“.
Vor 2024 habe es in der Gamburger Ortsmitte ein traditionelles Adventssingen gegeben, erzählt eine Sängerin, das Konzert in der Pfarrkirche St. Martin sei nun eine Premiere und eine nachahmenswerte Gemeinschaftsleistung gewesen: „Ich wünsche mir das gerne als Fortsetzung in den nächsten Jahren“.
Zum Erfolg beigetragen hat in der Tat nicht nur das breite Spektrum von klassischem und modernen Liedgut, bekannten und neuen Stücken der drei mitwirkenden Gesangsgruppen, sondern auch die Einbeziehung junger, spielfreudiger Musikerinnen und Musiker.
Sehr gut besucht war das Konzert im weihnachtlich geschmückten, geräumigen Gamburger Gotteshaus St. Martin, das im April letzten Jahres den 125-jährigen Weihetag und den Abschluss der Außenrenovierung der Pfarrkirche festlich beging.
„Ein Besuch des Ortes, der Burg, der Kirche, der Gastronomie und des romantischen Taubertales lohnt sich – nicht nur zur Weihnachtszeit“, resümierte schmunzelnd ein Rheinländer, der hier zur Zeit Urlaub macht. Recht hat er.
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
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