„Funktionsfähiges Krankenhaus“
Medizinische Versorgung in Wertheim gesichert
Endlich gute Nachrichten für die Wertheimerinnern und Wertheimer sowie für die Menschen aus den angrenzenden Kreisen, die seit September 2023 um das Fortbestehen der Rotkreuzklinik bangen: Die Stadt Wertheim wird das Klinikareal inklusive Gebäude und Inventar erwerben. Der Gemeinderat sowie die Aufsichtsräte der Stadtentwicklungsgesellschaft Wertheim (STEG) und der Städtischen Holding haben den Kauf am 12. August beschlossen. Am Mittwoch, 14. August stellte die Stadt das Konzept der Öffentlichkeit vor. Künftige Eigentümerin soll die Stadtentwicklungsgesellschaft Wertheim mbH sein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Noch in diesem Monat soll voraussichtlich die notarielle Beurkundung des Kaufvertrages erfolgen.
"Bürgerspital": Stationäre Versorgung, Notaufnahme und Fachkliniken
Die Belegung erfolgt durch zwei Fachkliniken in Kombination mit einer Grund- und Regelversorgung sowie einer Notaufnahme, so ist es im Nutzungskonzept vorgesehen. Auch das bestehende Dialysezentrum soll fortgeführt werden. In der Pressemitteilung der Stadt Wertheim vom 14. August heißt es: „Wir bekommen ein voll funktionsfähiges Krankenhaus, und jeder Quadratmeter des Klinikgebäudes wird gut genutzt“, so Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez.
So sollen für die Betreibung eines "Bürgerspitals" Räumlichkeiten an die Westfalenklinikgruppe vermietet werden. Das Konzept "Bürgerspital" sieht eine Kombination aus Fachklinik, Grund- und Regelversorgung sowie Notfallversorgung vor. Basierend auf einem breiten Kooperationsangebot mit der Wertheimer Ärzteschaft, sind rund 65 bis 70 Betten für Innere Medizin und Chirurgie vorgesehen, für das Zentrum für Adipositas-Chirurgie weitere 20 bis 25 Betten .
Die Verhandlungen der Stadt mit den potenziellen Mietern stehen kurz vor dem Abschluss. Verhandlungspartner ist neben der Westfalenklinikgruppe die Mediclin AG, welche eine stationäre neurologische Rehabilitation im Gebäude plant.
Durch die Mieteinnahmen sollen die Erwerbs- und Betriebskosten auf lange Sicht erwirtschaftet werden.
„Herausforderung für den Haushalt“
Für die Wiedereinrichtung und den Betrieb einer stationären Notaufnahme ist eine Absicherung von jährlich 2,75 Mio. Euro notwendig, zu der sich der Gemeinderat in seiner Beschlussfassung am 12. August bekannt hat. Man werde zudem vor allem auf den Landkreis, aber auch auf die Nachbarkommunen zugehen und sie um Unterstützung bitten, kündigte OB Herrera Torrez an. „Der Betrag ist eine realistische Größe, aber auch eine echte Herausforderung für unseren Haushalt.“ Auch an den Kreistag, der in der Vergangenheit bekundet hatte, dass er zu einer finanziellen Unterstützung der Notfallversorgung am Standort Wertheim bereit sei, hat die Stadt große Erwartungen.
Autor:Marlene Deß aus Miltenberg |
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