Freie Wähler Streit um Queer

Liberale fordern neuen Kurs

Liberale Freie Wähler wollen Partei umkrempeln. Widerstand gegen rechte Tendenzen

Nachdem in der vergangenen Woche ein queer-feindlicher Antrag auf einem Parteitag der Freien Wähler in Rheinland-Pfalz den Austritt zweier Landtagsabgeordneter zur Folge hatte, bekennt sich nun der RLP-Landesvorsitzende der Partei Stephan Wefelscheid auf Facebook demonstrativ zu queeren Menschen.

Partei hat Defizite in den Städten

Im Rathaus von Koblenz schlägt er deshalb einen eigenen Bewerber für einen Queer-Beauftragten vor. Wefelscheid verurteilt homopobe Tendenzen innerhalb seiner Partei und versucht derzeit einen Rechtsruck der Freien Wähler zu  verhindern. Einer der ihn dabei unterstützt ist Torsten Ilg, Kölner Vorsitzender der Freien Wähler:

„Ich bin wie Wefelscheid der Auffassung, dass die Partei nur als liberale Bewegung in den Städten punkten kann. In Köln hat es infolge des queer-feindlichen Antrags bereits Parteiaustritte gegeben. Außerdem hat unser Bundesvorsitzender Hubert Aiwanger ein schlechtes Image bei der Stadtbevölkerung. Auch er hat immer wieder LGBTQ-feindliche Klischees bedient. Das kommt hier überhaupt nicht gut an. Eine AfD 2.0 brauchen wir in Deutschland nicht. Die wird auch nicht gewählt, weil deren Wähler gleich das Original bevorzugen. Stattdessen ist mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag und vielen Landtagen zu rechnen. Hier sehe ich das größte Potential für uns, denn wir FREIE WÄHLER sind keine Klientelpartei der „Reichen und Schönen“ in Köln-Marienburg, sondern eine liberale Alternative die sich in keine politische Schublade stecken lässt.“

Stephan Wefelscheid ist Berichten zufolge gerade dabei Mitglieder zu vernetzen, die diese Werte glaubhaft vertreten. Auf Facebook wird bereits heftig über den neuen Kurs debattiert. Einer der Kommentare lautet: „Die Freien Wähler sind an einem Scheideweg angelangt. Entweder im rechtskonservativen Dunst unterzugehen, oder die Chance der Zeit wahrzunehmen.“

(Quelle: Facebook/Queerinfo)