Französisch in der Grundschule? – „Pas de problème!“
Projekttag: Viertklässler begegnen spielerisch der Sprache unseres Nachbarlandes
Wer wusste, dass Camembert nicht nur ein Käse, sondern auch eine Stadt in Frankreich ist, der Eiffelturm 321 Meter hoch ist, französische Schüler nachmittags bis 16 oder 17 Uhr Unterricht haben, es in jeder französischen Schule einen Pförtner gibt, die Schulgebäude von hohen Zäunen umgeben sind, es am ersten April einen „poisson d’avril“, also einen Aprilfisch gibt, die Freiheitsstatue in Frankreich gebaut wurde und in mehr als 30 Ländern der Erde Französisch gesprochen wird?
All das und noch vieles mehr konnten die Viertklässler der Grundschule Weilbach anlässlich eines Französisch-Projekttags am 13. Juli mit Brigitte Hartung-Bretz und Gaëlle Maillard vom Deutsch-Französischen Club Miltenberg lernen. Bereits in den vergangenen Sommerferien hatte der DFC in Kooperation mit der Stadt Miltenberg und dem Markt Bürgstadt Ferienspiele für 40 Kinder angeboten. Auf Grund der Pandemie verbieten sich Großveranstaltungen dieser Art momentan. Unter strenger Einhaltung der Hygienevorschriften war es jedoch möglich, den 15 Grundschülern zu zeigen, dass Französisch gar nicht so schwierig ist.
Schulhaus, Pausenhof und Klassenzimmer waren mit europäischen und französischen Flaggen geschmückt und bereits die Vorstellung erfolgte mit „Bonjour, je m’appelle…“ in der Fremdsprache. Die Zahlen bis zehn – kein Problem, das ging locker mit dem kleinen François, der in verschiedenen Zimmern des Hauses verzweifelt nach seiner Mama suchte. Dort fand er jedoch lediglich eine Unzahl von Tieren: 1 hippopotame, 2 lions, 3 girafes, 4 crocodiles, 5 éléphants und noch mehr seltsames Getier. Wo seine Mama abgeblieben ist, erfuhren wir in der Geschichte „Maman“ von Mario Ramos zwar nicht, dafür aber fanden wir die Ursache der Panik des kleinen Jungen heraus. Zu einem gelungenen Sprachunterricht gehört natürlich immer auch die praktische Anwendung. Bei Domino und Memory konnten Aussprache und Schriftbild von leicht verständlichen Wörtern wie carotte, tomate, champignon, ananas, abricot, banane, orange, kiwi, rose, café, papier und carton eingeübt werden. Tierlaute und Zungenbrecher à la „Fischers Fritze“ trugen zur allgemeinen Erheiterung bei, denn französische Hähne krähen nicht „kikeriki“ sondern „cocorico“, eine Ente quakt nicht, sie macht „coing coing“ und Fischers Fritze ist in Frankreich ein Jäger, der niemals ohne seinen Hund jagt „Un chasseur sachant chasser ne chasse jamais sans son chien“.
Wer so fleißig gearbeitet hat, hat sich natürlich eine Belohnung verdient. Nach einer Runde Carambar und Tête brûlée verwöhnte Frau Katja Bundschuh dankenswerterweise Schüler und Lehrer mit frischen Crêpes, dazu wurde die französische Kultlimonade „Orangina“ serviert. Als Abschiedsgeschenk gab es noch ein Schlüsselband mit deutsch-französischen Flaggen und einen Aprilfisch. Alles in allem ein gelungener Vormittag, der hoffentlich dazu beigetragen hat, den Schülern Lust auf das Erlernen der französischen Sprache zu machen.
Brigitte Hartung-Bretz, Deutsch-Französischer Club Miltenberg
Autor:Brigitte Hartung-Bretz aus Miltenberg |
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