Die Atmosphäre eines besonderen Dorfes erlebt
Mitglieder und Gäste des Seniorenkreises Trennfurt durften am 22. Mai bei einer Fahrt nach Hohenroth bei Gemünden die besondere Atmosphäre einer SOS-Dorfgemeinschaft erleben. Bringt man das Wort „SOS-Kinderdorf“ normalerweise mit Gemeinschaften von verwaisten Kindern in Verbindung, handelt es sich in Hohenroth um eine Gemeinschaft von 162 erwachsenen, geistig behinderten Personen, die fernab ihrer Herkunftsfamilie zusammen mit ihren Betreuer-Eltern und deren Kindern in Hausgemeinschaften oder auch in Wohngemeinschaften leben. Tagsüber gehen die betreuten Menschen einer Beschäftigung nach, arbeiten z. B. in der dorfeigenen Eisenschmiede, Schreinerei, Landwirtschaft und Gärtnerei (mit Demeter-Zertifizierung), der Saatgut-Werkstatt, Molkerei, Bäckerei,Weberei, Kerzenwerkstadt und dem Café. Art und Menge der Arbeiten wird ohne Produktionsdruck dem Vermögen und Tempo der Beschäftigten angepasst. Das konnten die Besucher gut erleben, indem sie in den Werkstätten ruhig und geduldig den Ausführungen und Erklärungen einiger Behinderten lauschten, in die sich die Betreuer nur mit nötigen Ergänzungen einschalteten. Die tägliche Arbeit wird durch Sport-, Reit-, Tanz- und Musikangebote im Dorf ergänzt. Die Ergebnisse der Werkstätten können sich durchaus sehen lassen, das leckere Kuchen-und Tortenangebot wurde im Café sofort getestet. Im angeschlossenen Laden konnten von den Besuchern wunderschöne Kunstgewerbe-Artikel und Samentütchen zu moderaten Preisen erworben werden. Einige Teilnehmer nahmen sich vor, die schon 1978 gegründete Dorfgemeinschaft noch einmal mit ihrer Familie zu besuchen. Der nächste Ausflug des Seniorenkreises Trennfurt führt im Juni in das Rosendorf Steinfurt bei Bad Nauheim.
Autor:Karin Wöber aus Trennfurt |
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