Sommerserenade auf dem Kirchplatz in Schweinberg
Konzertante Blasmusik gleich dreifach
Schweinberg. „Mit Musik in den Sommer“: Unter diesem Motto richtete der Musikverein Schweinberg am Samstag seine traditionelle Sommerserenade aus, die sich als Idealvorstellung eines lauen Sommerabends beschreiben lässt. Zum Besten aus Polka, Marsch, Rock und Pop gesellten sich eine hervorragende Stimmung auf dem Kirchplatz und traumhaftes Wetter. Das Publikum wurde von gleich drei Ensembles unterhalten: Neben dem Gesamtorchester des Musikvereins Schweinberg und der MiniBand überzeugte auch der Musikverein Pülfringen auf ganzer Linie.
Die Zuhörer können sich gleich dreifach auf abwechslungsreiche Blasmusik freuen. Neben der MiniBand und dem Schweinberger Orchester unter Stabführung von Thomas Mohr, hat sich der Musikverein für seine Serenade Unterstützung durch den Musikverein Pülfringen mit Dirigent Marcus Greim geholt. Als Höhepunkt des Abends werden die Klangkörper gemeinsam einige Musikstücke zum Besten geben.
Die erste Hälfte des Programms gestalteten die Gäste aus Pülfringen, die eine lange Freundschaft mit den Schweinbergern verbindet: Wie MVS-Vorsitzende Dorothee Kaufmann in ihrer Begrüßung betonte, waren beide Vereine 2003 als Projektorchester an den Gardasee gereist. Ein gemeinsames Konzert wurde jahrelang geplant und hätte 2020 stattfinden sollen, ehe es aus bekanntem Grund entfiel. „Jetzt hat es endlich geklappt!“, freute sich Kaufmann. Musikalisch ging es zu Beginn gleich in die „Neue Welt“, freilich im übertragenen Sinne: Das gemütliche Stück erwies sich als passender Einstieg. Es folgten zwei Polkas, die den regionalen Unterschied verdeutlichten: Während die böhmische „Polka ins Glück“ eher bedächtige Klänge offenbarte, legte das bestens eingespielte Orchester bei der mährischen Polka „Baritone in der Nacht“ so richtig los. Besonders wussten die beiden Solisten zu überzeugen: Udo Honikel und sein Sohn Michael am Tenorhorn sorgten für den melodischen Feinschliff.
Ganz andere Wege beschritten die Pülfringer mit dem Medley „Eighties Flashback“: Hier gab es ein schwungvolles Wiederhören mit Michael Jackson („Thriller“), Survivor („Eye Of The Tiger“) und anderen Klassikern eines legendären Jahrzehnts – auf den Punkt gespielt und hochwertig arrangiert. Mit der „südböhmischen Polka“ nach Ladislav Kubes wurde das Bühnenprogramm um einen Klassiker der Blasmusik und ein Lieblingsstück des unvergessenen Ernst Mosch (1925-1999) ergänzt, ehe mit den „Streicheleinheiten“ und der Ode auf den „Märchenkönig“ zwei sanfte Abendmelodien zum Träumen erklangen. Großen Anteil am hohen Unterhaltungswert der Darbietungen hatte der ausgesprochen sympathische Moderator Klaus Böhrer, der manch launige Anekdote zum Besten gab.
Auf den reichen Beifall folgte eine kurze Umbaupause, nach der die MiniBand Schweinberg als „Talentschmiede“ des MVS auftrumpfte. Dirigiert von Andreas Herbst, erfreute der Nachwuchs mit drei ansprechenden Stücken. Auf „Sway“ folgte die Hymne des Musicalfilms „Die Schöne und das Biest“, ehe „Probier's mal mit Gemütlichkeit“ sich als fröhlichen Ratschlag an das Leben verstand. Keine Frage: Eine Zugabe war gewünscht – und wurde gespielt. „Livin' On A Prayer“ wusste ebenso zu begeistern und bewies einmal mehr das hohe Niveau der Jugend.
Eine weitere Pause bot sodann Freiraum für alles, was einen Sommerabend – neben guter Musik – ausmacht: Begegnungen mit netten Menschen bei einem guten Getränk und einem kleinen Imbiss gehören einfach dazu!
Kaum saß man dann wieder auf den Rängen, gab sich das Schweinberger Gesamtorchester die Ehre. Den Taktstock schwang heuer Thomas Mohr (Musikkapelle Grünsfeld): „Maestro“ Luk Murphy war verhindert, hatte jedoch für Ersatz gesorgt. Eröffnet wurde die zweite Halbzeit mit dem beschwingten und kraftvollen Sousa-Konzertmarsch „The Rifle Regiment“. Darauf folgte der erste Nummer-1-Erfolg der britischen Rockband „Queen“: Das fast sechsminütige Opus „Bohemian Rhapsody“ ging unter die Haut und sorgte für andächtige Momente. Alle Freunde klassischer Polkas dürften mit der einprägsamen Komposition „Von Freund zu Freund“ nach Martin Scharnagl auf ihre Kosten gekommen sein; als Solisten am Tenorhorn überzeugten Petra Weimann und Kevin Nied. Einer der anspruchsvollsten Beiträge des Abends war zu vorgerückter Stunde „Music“ von John Miles – ein ambitioniertes Stück, das beim Musikverein Schweinberg jedoch in den besten Händen ruhte und ein besonderes Flair auf der „Schweinberger Piazza“ bewirkte. So bekannte und beliebte Titel wie „Cecilia“, „El Condor Pasa“ und „The Sound Of Silence“ umfasste im Anschluss ein Potpourri, das – natürlich! - „The Simon And Garfunkel Collection“ hieß: Das war großartig! Ebenso überzeugend war die fröhlich-flotte Moderation durch Maren Greß und Florian Greulich, die rasch den Draht zum Publikum gefunden hatten.
Nachdem Dorothee Kaufmann allen Akteuren, Gästen und helfenden Händen gedankt hatte, ging es jedoch nicht etwa nach Hause, sondern weiter im Programm – und zwar ins „Grande Finale“: Hier ließen sich alle drei Kapellen auf der Bühne nieder, um mit dem musikalischen Blick in die „Prager Gassen“ und der amüsanten Geschichte um die wankelmütige „Rosamunde“ zum Mitklatschen und Mitsingen einzuladen. Mit der Nationalhymne klang schließlich ein erstklassiges Musikkonzert aus – natürlich in der Hoffnung, sich bald wieder an Ort und Stelle zu treffen: Die Sommerserenade gilt nicht zu Unrecht als ein Markenzeichen des Musikvereins Schweinberg. (adb)
Weitere Bilder unter: www.mv-schweinberg.de
Autor:Musikverein Schweinberg aus Schweinberg |
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