MiniBand und Gesamtorchester boten am Samstag ein abwechslungsreiches, knapp einstündiges Programm und sorgten für Sommerstimmung
Platzkonzert in Biergartenstyle sorgte für sommerliche Stimmung
Schweinberg. Da die traditionelle Sommerserenade des Musikvereins Schweinberg coronabedingt zum zweiten Male nicht stattfinden konnte, beschäftigte die Verantwortlichen eine Frage: Wie kann man die treuen Fans trotzdem erfreuen? Die wohlklingende Antwort darauf war das ansprechende, unter dem Motto „Mit Musik durch den Sommer“ stehende „Sommerkonzert mit Biergartenatmosphäre“, das am Samstag zahlreiche Besucher auf den Kirchplatz lockte.
Nach dem kraftvollen, als Intro passenden „Parade-Defilier-Marsch“ begrüßte der als Moderator durch den Abend führende Lukas Weidinger das Publikum: „Es bereitet uns unglaublich viel Freude, endlich wieder für euch zu spielen“, hob er hervor. Diese positive Leichtigkeit des Seins zog sich durch sämtliche Beiträge des Abends – und den Auftakt zur musikalischen Sommerreise durch Europa bildete der mit erstklassiger Rhythmusarbeit verfeinerte Klassiker „In The Summertime“, auf den der Beatles-Erfolg „Hey Jude“ folgte. Jenes dereinst Julian Lennon gewidmete, eher ruhige Stück verstand sich als reife Gemeinschaftsarbeit zwischen der von Kevin Nied geleiteten „MiniBand“ und dem von Luk Murphy dirigierten Gesamtorchester.
Beschwingt ging es mit dem flotten Latino-Flair von Alvaro Solers Hit „El mismo sol“ und dem Titel „Matrimony“ weiter: Jener von Gilbert O'Sullivan 1971 präsentierte Popsong wurde durch die Soloarbeit der Posaunisten Berthold Weidinger, Kevin Nied und Marc Reinhart in besonderem Maße bereichert. Freunde französischer Chansons kamen anschließend bei „La vie en rose“ nach Edith Piaf auf ihre Kosten – auch dieser Programmpunkt war ein gemeinsames Projekt von „MiniBand“ und Gesamtorchester. Mit „The Winner Takes It All" von ABBA folgte ein weiterer Evergreen.
Die Hoffnung, bald wieder die Serenaden und Konzerte in gewohntem Ambiente ausrichten zu können, brachte der dem Repertoire der britischen Popband „Journey“ entnommene Welthit „Don't Stop Believing“ auf den Punkt, ehe es zumindest musikalisch ins sonnige Italien ging. „L'italiano“ - jene 1983 bis auf Platz 23 der deutschen Hitparade vorgestoßene Erkennungsmelodie Toto Cutugnos – sorgte für lockere Stimmung und Urlaubsfreude. Dann gab es ein Wiederhören mit so bekannten Pop-Hymnen wie „Clocks“ und „Viva la vida“ - natürlich in einem Medley mit dem vielsagenden Namen „Coldplay Classics“. Die Musiker wussten die anspruchsvollen Kompositionen auf hervorragende Weise zu inszenieren und setzten ein weiteres akustisches Ausrufezeichen.
Wie vielseitig konzertante Blasmusik sein kann, stellte einmal mehr der fliegende Wechsel in gänzlich andere Gefilde dar: Mit dem klassischen Konzertmarsch „Mein Tirolerland“ stieß der sommerlich-heitere MVS-Notenexpress allmählich wieder in heimische Gefilde vor und lud zum kräftigen Mitschunkeln ein.
Schließlich ergriff Dirigent Luk Murphy das Wort und spendete allen Besuchern auf die ihm eigene galante Weise Mut, Zuversicht und ein Quäntchen Gelassenheit in diesen nicht ganz einfachen Zeit, in der doch manche liebgewonnene Gewohnheit unerreichbar fern liegt. Nur eines änderte sich freilich nicht: Auch am Samstag und damit beim zweiten „Corona-Konzert“ in Folge durfte die frenetisch vom Publikum erklatschte Zugabe nicht fehlen.
Mit dem „Badnerlied“ endete sodann ein stimmungsträchtiger Abend auf dem Schweinberger Kirchplatz. Die breitgefächerte Liedauswahl hatte auch dieses Mal jeden Geschmack erreicht – und wer weiß: Vielleicht gibt es ja 2022 wieder eine klassische Sommerserenade... (adb)
Weitere Bilder und Informationen unter www.mv-schweinberg.de
Autor:Musikverein Schweinberg aus Schweinberg |
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