Jahresausflug hält viele Überraschungen bereit
Babbel Double unterwegs
Wenn einer eine Reise tut- dann kann er was erzählen-Wenn acht Damen mit der Bahn wegfahrn- dann gibt das ein Roman
Ende September war es wieder soweit, die Damen des Kulturvereins Babbel Double starteten zu ihrem jährlichen Vereinsausflug. Obwohl die hiesige Tageszeitung es versäumte die ausführliche Terminmeldung in der Rubrik-Vereine-Verbände-Termine zu veröffentlichen, konnte die Zweitagesreise fast wie geplant stattfinden. Anscheinend hätte aber der Schienenersatzverkehr die Meldung dringend gebraucht, denn der dafür vorgesehene Bus ließ auf sich warten. So wurde es spannend ob die weitere Zugverbindung in Miltenberg nach Aschaffenburg überhaupt pünktlich erreicht werden konnte. Knapp, in buchstäblich letzter Sekunde, stürmten sechs von neun Damen dann doch noch in den Wagon. Am Bahnhof gegenüber der Main-Limesstadt zitterte die siebte Dame ob die ersten sechs denn noch rechtzeitig ankommen könnten. Dreimal musste man umsteigen, so dass alle mitgebrachten kulinarischen Genüsse in fester und flüssiger Form unter extremem Druck und in Windeseile verzehrt werden mussten. Endlich am Ziel, in der Taunusmetropole angekommen, wurden die reizenden Reisenden von der ortsansässigen Gastgeberin und deren Partner aufs herzlichste begrüßt und vom Reisebalast befreit. Nun waren die Damen schon zu acht und konnten mit dem gebuchten Kulturprogramm in der Kurstadt starten. Die neunte Dame wurde per Privatchaffeur aufgrund von Terminüberschneidungen an das Ausflugsziel nachgefahren. Nachdem sie eine Rast am Reisberg in der Mitte eingelegt und ihr Gepäck abgelegt hatte, wurde sie zum Schloss chauffiert, wo sie sich dem restlichen Kulturprogramm und den acht Spielerkolleginnen anschließen konnte. Nun vollzählig genoss man die schöne Stadt mit ihrem Kurflair und alles was sich bot. Gut gestärkt und froh gelaunt fuhren alle mit dem Bus gen Unterkunft. Dort angekommen gab es eine herzliche Begrüßung durch den Herbergsvater und eine ausführliche Hausführung bis in die Katakomben. Zunächst übergaben wir unser großzügiges Gastgeschenk, das aber trotz Großzügigkeit unsererseits, nicht einmal annähernd die einzigartige und unvergleichliche Gastfreundschaft unserer Gastgeber entlohnen konnte. Nach der Zimmerverteilung ging es zur Turnierausspielung des bereits ortsansässigen Wanderpokals. Praktischer Weise konnte er bleiben, wo er bereits war. Nach der anstrengenden und hochprozentigen Turnierausspielung war Wellness angesagt. Whirlpool und nicht offener, dafür aber zum Glück unbeheizter Kamin, sorgten für eine behagliche Atmosphäre und regten tiefgründige und sprudelnde Gespräche an. Nach einer kurzen Nacht traf man sich zum Frühstück, bei dem auch für alle diätetischen und schwierigen Kostformen alles bereit stand. Anschließend hieß es Abschied nehmen von unserer Gastgeberin und Spielführerin. Wir wurden per Privat-Shuttle zum Bahnhof gebracht. Nun nahm das Bahn-brechende Schicksal erneut seinen Lauf. Zwei Tickets wurden am Automat angefordert und bezahlt, ausgedruckt hat der Automat jedoch zum Entsetzen der Acht nur eines. Telefonisch reklamierte man den Fauxpas, man musste eine weitere Karte ordern und zahlen.-Siehe da, trotz vorheriger vergeblicher Automatendruckschlitzkontrolle, kamen jetzt zwei Tickets aus dem Gerät. Nach erneuter Kontaktaufnahme mit der Störungsstelle versicherte man uns, die entstandenen Mehrkosten zu ersetzen. Nach abermaligem dreimaligen Umstieg und Verabschiedung der Main-Limes-Spielerin, die mit großem Bahnhof und Blumen sehnlichst erwartet wurde, erreichten nun mehr sieben Damen den Fast-Zielbahnhof. Nachdem wir mit Verspätung am Bahnhof der Perle des Maines ankamen, konnten wir unseren Anschluss-Schienenersatzverkehr ans Endziel nicht mehr erreichen und mussten abermals mit Privattaxis nach Hause gebracht werden. Trotz sofortiger E-Mail Antwort der Deutschen Bahn wurde sechs E-Mails später, nach vier Wochen, der entstandene Schaden noch immer nicht ersetzt. Das heißt, der Ausflug ist immer noch nicht abgeschlossen und wir sind eigentlich noch immer unterwegs. Die nächsten 14 Tage soll es nun soweit sein und das Geld auf das Schadenskonto überwiesen werden. Nun haben wir nächste Woche Jahreshauptversammlung und einen ungeklärten Posten im Kassenbuch. Unser Fazit: Wenn einer eine Reise tut und mit der Bahn fährt- braucht er Mut!
Autor:Erika Büchler aus Schneeberg |
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