3. Schefflenzer Eselrennen auf der Reitanlage des Reit- und Fahrverein Schefflenz e. V. 30.07.2017

Bruncher und Filou, die beiden Lokalmatadore aus dem Rennstall von Norbert Beyer
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Der mexikanische Rennesel machte seinem Namen alle Ehre
Beim 3. Schefflenzer Eselrennen traten 21 Langohren gegeneinander an – Teams getrieben zwischen Spaß und Ehrgeiz

Von Peter Lahr
Unterschefflenz. „Besser den Esel treiben als selbst die Säcke schleppen.“ Diese Weisheit befolgten am Sonntagnachmittag 21 Teams aus der Region und schleppten bzw. kutschierten ebenso viele Esel nach Unterschefflenz. Beim dritten Eselrennen des Reit- und Fahrvereins Schefflenz auf der Reitanlage Hohe Buche trafen ehrgeizige Profis auf sympathische Spaßteams. Zwischen dem olympischen Prinzip „Dabei sein ist alles“ und einem klar anvisierten ersten Preis gab es eine breite Bandbreite an Motivationen fürs Mitmachen.
Für das in Scharen angereiste Publikum (wohl im vierstelligen Bereich) bedeutete das Rennen vor allem eine Riesengaudi. Denn sogar für die Viererteams der zweibeinigen Läufer, die das Prinzip eines Staffellaufs auf die Langohren anwendeten, gab es manche Überraschung. Mal stoppte der Vierbeiner abrupt ab. Dann war ein Esel schneller als sein Läufer und musste wieder eingefangen werden.
Über die große Resonanz freute sich Stadionsprecherin Margret Diener, die nicht nur die Teams vorstellte, sondern auch stets den Überblick behielt. Sechs Vorläufe mit jeweils vier bzw. drei Teams wollten absolviert sein, bevor es zum „Hoffnungslauf“, sowie ins (Halb-) Finale ging. Mit drei Eseln angereist waren auch einige Aktive des Ambulanten Kinderhospizdiensts Neckar-Odenwald. Der Obulus fürs Eselreiten kam ihrer Institution zugute. Auch den Organisatoren des Esellaufs schwebte nicht nur ein spaßiger Familiennachmittag vor. Sie spenden deshalb immer wieder für karitative Zwecke. Nutznießer dieses Jahr soll der „Helfer-vor-Ort-Dienst“ sein, bei dem sechs Aktive aus Schefflenz bei einem Notruf Erste Hilfe leisten.
Bereits die Vorstellungsrunde aller Teams sorgt schnell für Heiterkeit - nehmen es manche doch nicht so bierernst. „Ich bin ein Esel… du mich auch“, steht etwa auf dem Fell eines Vierbeiners. Während das Team um Lucky der Premiere entgegenfiebert und sich gespannt zeigt, ob man überhaupt durchs Ziel kommen wird, wollen die Läufer von Clara, dass ihre weite Anreise auch mit einem ersten Preis honoriert wird. Apropos. „Was ist eigentlich der Hauptpreis?“, erkundigt sich ein Mitglied der „Partycrew“ noch kurz bevor es Ernst wird und Attila die Fahne schwenkt. Neben Ruhm und Ehre winken Schleifen, Pokale und Futtersäcke.
Auch Bürgermeister Rainer Houck will sich die tierische Rennerei nicht entgehen lassen. Den Sportkreis vertritt MdB Dr. Dorothee Schlegel. „Applaus ist das Brot des Esels“, kommentiert Margret Diener die erste Vorlaufrunde, die mit einem Formel-Eins-verdächtigen Countdown startet. Und die Stadionsprecherin unterstreicht die wichtigste Regel: „Esel dürfen nicht geschlagen werden.“ Ist ja eh klar, man schlägt den Sack und meint den Esel - das weiß bereits der Volksmund. „Gruppendynamik und der Rest ist Glückssache“, gibt sich eine Teilnehmerin noch abgeklärt. "Alter Lattich, ist der schnell“, wunderte sich ein Läufer über die Sprinter-Qualitäten seines Langohrs. Doch auch mit abrupten Stillständen mussten die Teams beim dritten Eselrennen in Unterschefflenz zurechtkommen. Manch ein Läufer vertraut auf eine mitgebrachte Karotte als Motivationsschub.
„Den Eseln merkt man nichts an. Sie sind ganz relaxt. Aber unsere Läufer sind noch am Schnaufen“, lautet die Erkenntnis der Stadionsprecherin nach dem sechsten Vorlauf. Die Schlepperfreunde ziehen eine Ehrenrunde und verhelfen so den Läufern eine Pause. „Wenn der schnelle Silas rennt, die Schefflenzer Arena brennt.“ Mit diesem Reim beschreibt das Siegelsbacher Team seine ganz bescheidene Selbsteinschätzung. Dass sie damit gar nicht so weit daneben liegen, beweist die Siegerehrung. Da macht der mexikanische Rennesesl Silas aus Siegelsbach tatsächlich den ersten Platz. Zweiter wird Esel Emil vom Stockbrunner Hof. Den dritten und vierten Platz erobern sich Bruncher und Filou, die beiden Lokalmatadore aus dem Rennstall von Norbert Beyer. Dieser hat vor drei Jahren den Schefflenzern das Eselrennen ans Herz gelegt.

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