Wanderfreunde Rüdenau
Wanderfreunde unterwegs im Harz

Zum traditionellen Wanderwochenende Anfang Oktober machten sich die Rüdenauer Wanderfreunde in diesem Jahr auf in den Harz, in Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge. Nach der Ankunft am späten Donnerstagvormittag in Blankenburg starteten die 20 Teilnehmer direkt zu ihrer ersten Wanderung „Auf Teufels Spuren“ entlang der Teufelsmauer, einem Felsenband aus hartem Sandstein, das teilweise wie eine Mauer aufragt. Zunächst ging es auf dem Hangweg nördlich an der Teufelsmauer entlang, vorbei an der „Gewittergrotte“ zur imposanten Felsformation des Hamburger Wappens. Der Rückweg führte einigermaßen bequem über den Süd-Hangweg zurück nach Blankenburg oder – für einige Unerschrockene - direkt auf dem Kammweg, einem Natur-Kletterstieg mit verschlungenen Pfaden, geländer-gesicherten Naturtreppen und durch schmale Felsspalten zum Großvaterfelsen. Einzig die vielgerühmte Aussicht von diesem Felsen auf die Harzlandschaft wurde von einsetzendem Regen getrübt. Nach einem wärmenden Kaffee in Blankenburg trat man die Fahrt zur Unterkunft in Altenau an, wo man beim gemeinsamen Abendessen in der „Alten Aue“ gut gelaunt den ersten Tag ausklingen ließ.
Am nächsten Tag brach die Gruppe nach einem stärkenden Frühstück auf nach Ilsenburg. Unser Wanderweg führte uns zunächst entlang der Ilse auf romantischen, teils schmalen und steinigen Wegen aufwärts zu den Ilsefällen mit ihren vielen großen und kleinen Kaskaden. Ein Gedenkstein erinnert hier an den Dichter Heinrich Heine, der das Ilsetal bewandert und ihm in seiner „Harzreise“ in literarisches Denkmal gesetzt hatte. Weiter ging es durch den Nationalpark Harz entlang an Freiflächen, wo nur kahle, silbergraue Fichtenstämme in den Himmel ragten und der Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet hatte. Doch auf den zweiten Blick wurde sichtbar, dass die Natur sich ihren Wald zurückerobert und dass zwischen totem Holz ein vitaler neuer Wald entsteht. Nach verdienter Pause und Stärkung in der gut besuchten Plessenburg, einem früheren Jagdhaus erreichten wir auf bequemem Weg den sagenumwobenen Ilsestein, einen 170 m aus dem Talgrund aufragenden Granitfelsen und herrlichen Aussichtspunkt. Ein Serpentinenweg führte von hier zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour in Ilsenburg.
Ein Muss für die Harzwanderer war der Aufstieg zum Brocken, dem höchsten Harz-Gipfel mit 1.142 m.
Vom Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus starteten wir am folgenden Morgen bei grauem, wolkenverhangenem Himmel auf dem Goetheweg zu dieser Tour. Zunächst ging es auf einem Bohlenweg durch das Große Torfhausmoor. Bald erreichten wir den Eckersprung mitten im Grünen Band und folgten auf dem Kolonnenweg der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis zur Trasse der Brockenbahn. Entlang der Strecke der dampflokbetriebenen Bahn durchquerten wir das Goethemoor und erreichten schließlich die Brockenkuppe oberhalb der natürlichen Waldgrenze. Das extrem raue Klima hatte an diesem Tag kaum mehr als den Jahresdurchschnitt von 3-4 ° C zu bieten, aber bei Ankunft am Gipfel zeigte sich unerwartet blauer Himmel über dem Brockenturm und sogar die Sonne blinzelte uns zu während unserer kleinen Panorama-Runde auf der Brockenkuppe zu. Der Abstieg und Rückweg erfolgte auf derselben Strecke, gemeinsam mit Hunderten von anderen Wanderern, die auf diesem beliebten Wanderweg im Harz unterwegs waren.
Am Sonntag erkundeten wir im Rahmen einer Stadtführung die Altstadt von Goslar mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, den typischen schieferbehängten Häusern und den Fachwerkhäusern aus verschiedensten Epochen, den ehemaligen Gildehäusern und natürlich der imposanten Kaiserpfalz.
Nach einer Einkehr in einem historischen Kaffeehaus traten wir schließlich die Rückfahrt von einem wunderschönen und erlebnisreichen Wanderwochenende an.

Autor:

Petronella Leis aus Mainbullau

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