Faszinierende Entwicklung im ländlichen Raum
CSU Kreistagsfraktion bei St. Kilian
Die CSU-Kreistagsfraktion hat die Whisky Destillerie St.Kilian in Rüdenau besichtigt. Beeindruckend war es, hautnah und anschaulich zu erleben, wie Whisky entsteht. Natürlich war es für unsere Kreisbäuerin Monika Schuck wichtig zu erfahren, ob die vermälzte Gerste auch aus der Region stammt. Diesem Ansinnen konnte zumindest zum Teil entsprochen werden, denn das milde Gerstenmalz kommt aus Bamberg von der Mälzerei Weyermann während das rauchige, getorfte Gerstenmalz von der schottischen Mälzerei Glenesk Maltings bezogen wird. Fazit nach der Besichtigung war für Bürgermeister Jürgen Reinhard „das ist doch wie bei der Kornbrennerei, bis es ins Fass kommt…“. Grundsätzlich liegt er damit nicht ganz falsch, jedoch hat sich die St. Kilian Destillerie vollständig der Verarbeitung von Gerstenmalz verschrieben. Während ein kleiner Teil des hergestellten Destillats Eingang in die verschiedenen Liköre findet, wird der weit überwiegende Teil in Holzfässer gefüllt, wo das Destillat dann zu Whisky reifen darf. Die St. Kilian Destillerie, welche trotz des jungen Alters, schon eine Vielzahl internationaler Preise und Auszeichnungen nach Rüdenau geholt hat, zeichnet sich auch durch besondere Experimentierfreude aus; so setzt sich das rund 9.000 Holzfässer umfassende Fasslager aus über 300 verschiedenen Fassarten zusammen.
Bei der Besichtigung konnten wir erfahren, dass die Ukraine-Krise auch die Rüdenauer Whisky Destillerie vor große Herausforderungen stellt. Durch die stark gestiegenen Energiepreise, sah sich der italienische Lieferant von St. Kilian über einige Monate nicht in der Lage, die markante Whiskyflasche, welche den Brennblasen der Rüdenauer Destillerie nachempfunden ist, zu liefern. Umso glücklicher zeigte sich die Geschäftsführung, dass die sehnsüchtig erwartete Lieferung nun für Anfang Juli feststeht. Eine „Notabfüllung“ des Whiskys in "Bier- oder Wasserflaschen" bleibt den Kunden so glücklicherweise erspart.
Aus Sicht der CSU Kreistagsfraktion ist „St. Kilian“ ein gelungenes Beispiel, dass Unternehmertum gerade in der ländlichen Region positive Impulse setzen kann. In der Diskussion war seinerzeit, dass auf dem Gelände der ehemaligen Kleiderfabrik ein Schrottplatz entstehen sollte. Durch das Engagement des ehemaligen Bürgermeisters Udo Käsmann wurde aus einer ungenutzten Bestandsimmobilie ein nachhaltiger und mittlerweile florierender mittelständischer Betrieb. Wer weiß schon, dass in unserem Landkreis Deutschlands größte Whisky-Destillerie steht und dies wird nicht an der Fläche sondern an den Menge des produzierten Alkohols gemessen. So wurde bei der Besichtigung berichtet, dass St. Kilian im vergangenen Jahr rund 300.000 Liter reinen Alkohol (lA) produziert hat. Ein Mut machendes Projekt für unsere Region, gerade im ländlichen Raum in einem Ort mit rund 750 Einwohnern. "Es ist eben wichtig gute Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Unternehmern zu schaffen und sie vonseiten des Landkreises zu unterstützen" stellte Fraktionssprecher Armin Bohnhoff in seinen Abschlussworten fest. Bei der Führung konnte man viele Eindrücke von erfolgreichem Unternehmertum und natürlich der Whiskyherstellung mitnehmen. Neugierig sind die Teilnehmer schon darauf, die Lagerstätte der Whiskyfässer im Odenwald nahe Vielbrunn zu besichtigen. Der Ausklang des Treffens fand im Gasthaus "Stern" statt. Angeregt und kontrovers wurde dort diskutiert, ob das Projekt "CSU-Kreistags-Whiskyfass bei St. Kilian" angegangen werden soll. Wir werden weiter berichten.
(Text: Armin Bohnhoff)
(Bilder: Armin Bohnhoff)
Autor:Armin Bohnhoff aus Obernburg am Main |
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