Röllbacher Chöre
"Gut, wieder hier zu sein" - Serenade im Pfarrgarten
„Gut, wieder hier zu sein“ – von diesem Gedanken waren sicherlich viele der über 250 Besucher getragen, nach einem langen Verzicht auf gesellige Veranstaltungen. Dies war auch der erste Liedtitel der „Röllbacher Chöre“, die am Samstagabend zu einer Serenade mit vier Gastchören aus der Umgebung in den idyllischen Pfarrgarten in Röllbach eingeladen hatten.
Mit einer Hommage an die Heimat sang der gemischte Chor unter der Leitung von Juliane Platz das Frankenlied und danach den Hit aus den Siebzigern „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ mit dem Augen zwinkernden Hinweis, die Partnerin oder der Partner kann vielleicht ganz neu entdeckt werden.
Nach der wohl längsten Anreise kam der Chor „Cara Musica“ aus Weibersbrunn mit vier Titeln, die dem unverzichtbaren Frieden, der strahlenden Lebenslust, der ansteckenden Freude am Singen und den besonderen Momenten der Liebe gewidmet waren. Dirigent Alexander Reuter hatte seine Sängerinnen und Sänger gut vorbereitet: Diese Lieder kann man nicht einfach so vorlesen, sie klingen nur im Chor wunderbar.
„Happy Hour“, die glückliche Stunde aus Umpfenbach, zog mit einer marschartigen „Intrada a capella“ ein und gratulierte dem großen Liedermacher Hannes Wader mit dessen Ohrwurm „Heute hier, morgen dort“ zu seinem 80. Geburtstag. Weinselige Stimmung verbreitete der gemischte Chor unter der Leitung von Juliane Platz mit „Vive l’amour“ – es lebe die Liebe, es lebe der Wein.
Seit 180 Jahren bereichern sie schon das kulturelle Leben im Spessart, seit 22 Jahren gibt Erwine Knecht die Töne und den Takt vor: Die „Liedertafel Eschau“ brachte drei wohlbekannte Schlager mit, die die Zuhörer zum Mitsummen animierten. Lale Andersen’s „Spiel mir eine alte Melodie“, danach „Solang man Träume noch leben kann“ und „Zeig mir den Platz an der Sonne“. Aus dem Film „Wie im Himmel“ sangen die Eschauer die großartige Klangkomposition „KOM“: Es ist ein Abenteuer, das eigene Paradies zu finden.
Einen schönen Kontrast brachten die Männer der Singgemeinschaft „Frohsinn Mömlingen – TV Sänger Wenigumstadt“ unter der Leitung von Oliver Zahn in die abwechslungsreiche Serenade ein. Nach „Grüaß enk Gott“ aus dem Alpenland und den beiden Seefahrerliedern „Rolling home“ und „What shall we do“ erreichten die Sänger genau den Pulsschlag der Besucher, das zu einem „Prosit“ auffordern konnte: „Los en trinke“ (… sonst verderrt er der).
Dirigentin Juliane Platz hatte für den Abschluss ihre beiden Chöre zusammengefasst und mit über fünfzig Sängerinnen und Sängern aus „Happy Hour“ und „Röllbacher Chöre“ „You raise me up“ interpretiert: Du richtest mich auf, dass ich über stürmische Meere laufen kann, mich an deine Schulter anlehnen kann, dann habe ich kurz in die Ewigkeit geblickt.
In der Moderation dieses Freiluftkonzertes wurde es noch mal kurzzeitig nachdenklich: Die täglichen Nachrichten zu den Schreckensszenarien belasten unseren Alltag. Wir können nicht die Augen davor verschließen und brauchen deshalb positive Momente und glückliche Augenblicke, um daraus die Kraft zu schöpfen, mit den vielfältigen Problemen umgehen zu können. Der Versuch aller Mitwirkenden, mit ihren Liedern die Zuhörer auf eine kleine Insel des Glücks mitzunehmen, ist hoffentlich ein wenig gelungen.
„Schod is, dass’s scho zum Hoamgehn is“ war der Abschlusstitel mit der berechtigten Hoffnung, sich bald wieder zu einer solchen Veranstaltung zu treffen.
Mit dem Frankenlied und dem Spessartlied, gesungen von allen Mitwirkenden und der großen Besucherschar, ging ein wunderbarer Abend bei herrlichem Sommerwetter und guter Bewirtung zu Ende.
Autor:Manfred Hofmann aus Röllbach |
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