Polizeibericht
Reichelsheim/Michelstadt | Tuning übertrieben - Polizei zieht Audi aus dem Verkehr, Überladen und verkehrsunsicher - Fast 40 Mängel an Abschleppfahrzeug
Pressebericht des Polizeipräsidiums Südhessen POL-DA vom 25.04.2024
Reichelsheim: Tuning übertrieben/Polizei zieht Audi aus dem Verkehr
Beamte der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südhessen kontrollierten am Dienstag (23.04.) in Beerfurth den Fahrer eines Audi.
Das Fahrzeug war gemäß den Papieren einer Leistungssteigerung durch geänderte Motorelektronik auf 250 PS unterzogen worden. Schnell stellten die Verkehrsspezialisten fest, dass auch noch weitere, nicht legale Umbauten zur Leistungssteigerung durchgeführt wurden. Auch unzulässige Umbauten von Anbauteilen, der Frontscheinwerfer und mittels Folie abgedunkelte Seitenscheiben führten letztendlich zur Sicherstellung des Autos und einer technischen Begutachtung durch einen Sachverständigen.
Dabei wurde neben einem geänderten Turbolader mit größerem Ladeluftkühler auch eine Anlage zur Einspritzung eines Wasser-Methanol-Gemisches festgestellt, welche die Leistung des Boliden zusätzlich steigerten. Ein entsprechender zusätzlicher Tank mit Pumpensteuerung war im Kofferraum verbaut. Um die Leistung mit einem möglichst sportlichen Klang abzurunden, konnte zudem die sogenannte Schubabschaltung mittels versteckter Tastenkombination am Tempomat deaktiviert werden, was zu einem markanten Abgasknallen beim Abtouren des Motors führte.
Die Betriebserlaubnis des Audi war somit erloschen und die Zulassungsbescheinigung inklusive Kennzeichen wurden der Zulassungsbehörde übergeben. Den Fahrer erwartet nun ein Bußgeld im dreistelligen Bereich sowie ein Punkt in Flensburg. Zur Wiedererlangung der Betriebserlaubnis wird zudem eine Leistungsprüfstandmessung erforderlich.
Michelstadt: Überladen und verkehrsunsicher/Fast 40 Mängel an Abschleppfahrzeug
Am Mittwoch (24.04.) geriet auf der Bundesstraße 47 ein kleines Abschleppfahrzeug in den Fokus einer Streife der Verkehrsinspektion des Polizeipräsidiums Südhessen. Dieser Abschlepper war mit einem Klein-Laster beladen. Das Heck des Abschleppfahrzeugs setzte bei Fahrbahnunebenheiten hörbar auf dem Asphalt auf.
Der 21-jährige Fahrer wollte so rund 1200 Kilometer weiter nach Rumänien zurücklegen. Eine Verwiegung ergab ein tatsächliches Gewicht von 5620 Kilogramm. Maximal erlaubt wären lediglich 3500 Kilogramm gewesen. Die Überladung betrug daher über 60 Prozent. Zudem musste von der Polizei die Ladungssicherung bemängelt werden. Weiterhin ergaben sich bei dem Abschleppfahrzeug konkrete Anhaltspunkte für unzählige, gravierende technische Mängel. Ein Sachverständiger brach nach eineinhalb Stunden die Begutachtung aufgrund der Vielzahl der Mängel und der daraus resultierenden bereits feststehenden Einstufung des Fahrzeugs als "verkehrsunsicher" ab. Unter anderem registrierte er zwei gefährliche Mängel an der Karosserie, die eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung darstellten sowie rund 35 weitere erhebliche Mängel. Etwas kurios: Das Fahrzeug hatte im Heimatland zwei Tage vor der Kontrolle im Odenwald die technische Hauptuntersuchung bestanden.
Die Weiterfahrt musste von den Ordnungshütern untersagt werden. Fahrer und der Halter mussten zur Sicherung des nun anstehenden Bußgeldverfahrens insgesamt eine vierstellige Sicherheitsleistung hinterlegen.
Empfange die neuesten Blaulicht-Meldungen über Telegram. Weitere Infos hier!
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.