Mit Mustangs durch den Wilden Westen
Günter Wamser und Sonja Endlweber berichten in Live-Reportagen von ihrer spannenden Reise, mit der sie sich von Amerika verabschieden

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„Die Abenteuerreiter“ Günter Wamser und Sonja Endlweber sind wieder zu Hause. Doch diesmal haben sie ihre vier Mustangs aus Amerika mitgebracht in den Main-Tauber-Kreis. „Long Ride Home“ nannten sie ihr letztes großes Abenteuer in Nordamerika. Von Washington ritten sie über 5000 Kilometer entlang der schönsten Weitwanderwege der USA, dem Pacific Crest Trail, dem American Discovery Trail und dem Arizona Trail, quer durch den Wilden Westen Amerikas bis nach Texas. Von Dallas aus traten sie mit ihren Pferden die Reise über den Atlantik nach Europa an. Von Frankfurt ritten sie dann vergangenen Dezember in vier Tagen nach Hause ins beschauliche Rauenberg, bei Regen- und Schneefall. Diese letzte Etappe mit dem Pferdeanhänger zu fahren, kam für Günter Wamser nicht in Frage: „Wenn einer durch den gesamten amerikanischen Kontinent geritten ist, dann lässt er sich auch nicht nehmen, auch die letzten Kilometer nach Hause zu reiten. Von Frankfurt nach Rauenberg, das ist ja ohnehin nur ein Katzensprung im Vergleich zu der Strecke, die wir im vergangenen Jahr davor geritten sind.“

Unglaubliche 30 Jahre und rund 40 000 Kilometer war Günter Wamser zwischen Feuerland und Alaska mit seinen Pferden unterwegs, die Hälfte davon gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sonja Endlweber. Wer die beiden live erleben möchte, hat dazu jetzt Gelegenheit. Günter Wamser und Sonja Endlweber gehen jetzt im November mit ihrer neuen Live-Reportage „Long Way Home – Im Sattel durch Amerika“ im Main-Tauber-Kreis und am Untermain auf Tournee.

Er ist einer der letzten großen Abenteurer unserer Zeit. Vor 30 Jahren schwang sich Günter Wamser an der Südspitze Argentiniens in den Sattel und ritt Richtung Norden. Damals war das Ziel seiner Reise Alaska. Vier bis fünf Jahre hatte der Abenteurer aus dem Main-Tauber-Kreis für diese Reise geplant, 20 Jahre war er schließlich unterwegs.

Als Sonja Endlweber in einem Artikel von dem Abenteuerreiter erfährt, hat sie nur noch einen Gedanken im Kopf: Da will ich mit. Ein Impuls, der ihr Leben verändern sollte. Die Unternehmensberaterin kündigt kurz darauf Job und Wohnung, um Wamser zu begleiten. Es gebe Momente im Leben, sagt sie, da müsse man einfach handeln. Ihre Einstellung passt gut zu seiner. Gemeinsam ritten sie bis Alaska.
Doch in Alaska sollte die Reise für das abenteuerliche Team nicht enden. „Wir haben einfach immer weitergemacht“, erzählt Wamser, „Was als Abenteuer begonnen hat, ist für uns längst zur Lebensart geworden.“
2019 beschlossen die beiden Reitlegenden, quer durch den Wilden Westen der USA zu reiten. Einen Sommer lang waren sie mit ihren Pferden in Montana, Idaho und Washington unterwegs. Doch dann kam Corona. Zweieinhalb Jahre lang konnten Wamser und Endlweber nicht zu ihren Pferden nach Amerika. In dieser Zeit wurde ein Wunsch immer größer.

Die Abenteuerreiter wollen ihre Pferde immer in ihrer Nähe haben. Als sie im Frühjahr 2022 endlich wieder in die USA einreisen durften, gingen ihnen viele Gedanken durch den Kopf. „Sind unsere Pferde noch fit? Sind sie alt geworden?“, erzählt Sonja Endlweber von der Spannung vor dem ersten Treffen mit ihren mittlerweile 20-jährigen Pferden. Doch die Mustangs hatten die Zeit der Trennung gut überstanden. Einem neuen Abenteuer stand nichts im Wege. Diesmal hatte die Reise allerdings ein besonderes Ziel: das Dörfchen Rauenberg im Main-Tauber-Kreis. „Wir wollten unsere Pferde nach Deutschland holen“, berichtet Wamser, „Aber es plagten uns auch Zweifel, ob es wirklich das Beste für die Pferde ist. Um das herauszufinden, entschieden wir, die 5000 Kilometer zum Flughafen in Texas einfach im Sattel zurückzulegen. Wenn wir wieder 24h des Tages mit ihnen zusammen sind, werden wir herausfinden, was sie davon halten.“ Für Wamser und Endlweber sind die vier Mustangs viel mehr als nur Reit- und Packpferde, sie sind Freunde und Weggefährten.

Neun Monate, von März bis Dezember 2022, ging es auf Weitwanderwegen durch Washington, Oregon, Kalifornien, Nevada, Arizona und New Mexico nach Texas. Neu im Team war Hündin Charlie, ein Border-Collie-Australien-Shepard Mischling. Alles, was das Team unterwegs braucht, passt auf zwei Packpferde. Geschlafen wird im Zelt, gekocht am Lagerfeuer. „Es war wunderschön, noch einmal mit den Pferden durch Amerika zu reiten“, berichtet Endlweber. „Nach so vielen Jahren gemeinsam unterwegs, können wir sie nachts alle frei lassen und uns darauf verlassen, dass sie am nächsten Morgen noch da sind.“

Gefahren unterwegs

Wilde Tiere stellen für das Team keine Gefahr dar, erklärt Wamser. „Wenn man im Bärengebiet unterwegs ist, gibt es Verhaltensregeln. Die Bären wollen uns lieber aus dem Weg gehen, man muss ihnen nur Gelegenheit dazu geben.“ Ganz anders verhält es sich mit Naturgewalten. Während ihrer Reise durch Kalifornien wären sie fast in einen Waldbrand geraten. „Wir hatten großes Glück. Da so viele quer liegende Bäume unseren Weg versperrten, haben wir uns eine neue Route gesucht“, erzählt Endlweber. Wenn sie den Weg weitergeritten wären, wären sie genau in einen Waldbrand geraten.

Abschied von Amerika

Am Ende der Reise erfüllten sich die Abenteuerreiter ihren größten Wunsch: Über den Atlantik ging es zurück nach Europa – mit an Bord ihre besten Freunde: Charlie und die vier Mustangs. Das Fazit von Günter Wamser: „Natürlich ist es verrückt, all unsere Ersparnisse zusammenzukratzen, um unsere 20 Jahre alten Pferde nach Deutschland zu holen. Doch wir können gar nicht anders, wir folgen einfach unseren Herzen.“
Nach einer kurzen Pause in der Heimat wollen die Abenteuerreiter ab nächstem Frühjahr mit ihren Pferden Europa entdecken. „Wir sind nicht hier angekommen, um zu bleiben. Sondern wir wollen weiter unterwegs sein. Wir wollen unseren Pferden Europa zeigen“, sagt Endlweber. Bevor sie zu neuen Abenteuern aufbrechen, erzählen Wamser und Endlweber in ihrer neuen Live-Reportage von „ihrem langen Ritt nach Hause“. Mit Humor und Selbstironie berichten sie vom Leben im Sattel und gewähren persönliche Einblicke in die Höhen und Tiefen des Lebens auf dem Trail, in dem alles auf das Wesentliche reduziert ist.

Termine:
Di., 14.11., 19:30 Uhr, Kreuzwertheim Dreschhalle Karten-VVK: VHS, Schaefer’s Apotheke
Mi., 15.11., 19:30 Uhr, Erlenbach a. Main, Kino Passage Karten-VVK: Kino Passage
Fr., 17.11., 19:30 Uhr, Nassig, Wildbachhalle
Do., 23.11., 19:30 Uhr, Tauberbischofsheim, Stadthalle
Fr., 24.11., 19:30 Uhr, Niederstetten, Kult
Sa., 25.11., 19:30 Uhr, Freudenberg, Turnhalle Karten-VVK: Schreibwaren Haamann
So., 26.11., 16:00 Uhr, Bad Mergentheim, Dorfgemeinschaftshaus Neunkirchen
Do., 30.11., 19:30 Uhr, Buchen, Stadthalle
Di., 26.12., 16:00 Uhr, Rauenberg, Raubachhalle
Infos & Online-Tickets: www.abenteuerreiter.de

Autor:

Günter Wamser aus Rauenberg

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