70. Geburtstag Dr. Harald Textor
Der Initiator des Waldmuseums in Preunschen begeht 70. Geburtstag
Hohen und großen Besuch erwartete das Kirchzeller „Waldmuseum Watterbacher Haus“ im 25. Jahr seines Bestehens. Der seinerzeitige Initiator der Museumsidee Dr. Harald Textor war anläßlich seines 70. Geburtstages mit seinen Familienangehörigen und Freunden aus Ingolstadt an die Stätte seines großen Museumserfolges zurückgekehrt. Zuletzt war Textor über 22 Jahre als Chef der Forstdirektion im Wittelsbacher Ausgleichsfonds Ingolstadt für 12.000 Hektar Wald verantwortlich.
Dr. Harald Textor studierte und promovierte an Deutschlands ältester forstwissenschaftlicher Fakultät in Freiburg i.Br. Als junger Forstdirektor war er von 1981 – 1994 Forstreferent an der Fürstlich Leiningenschen Forstverwaltung Amorbach. Er war beim ersten Anblick des von Watterbach nach Breitenbach und schließlich nach Preunschen zweimal umgesetzten, über 500 Jahre alten, leerstehenden Fachwerk-Bauernhaus in mittelalterlicher Firstständer-Bauweise fasziniert. Als Gründer des Waldmuseums Münstertal im Schwarzwald 1980 reifte beim ihm die Idee, im Watterbacher Haus ein neues „Waldmuseum des Odenwaldes“ zu gründen, wozu die Freunde des Rotary Club Miltenberg als Mitglied ihm die volle finanzielle und operative Unterstützung zusagten. Die Kirchzeller Bürgermeister Albrecht Wörner und Ludwig Scheurich sowie das Fürstenhaus zu Leiningen waren von der Idee eines Waldmuseums auch überzeugt und begleiteten tatkräftig den Aufbau des Museums.
Bald hatte Textor einen Museumsplan entworfen und war auch 1985 der Hauptinitiator für die Gründung des Fördervereins. In den folgenden Jahren entwarf er mit viel Feingefühl und Gespür für das Machbare das Grobkonzept für die Museumspräsentation und war auch der Gemeinde Kirchzell bei der Sammlung von wertvollen Exponaten und Präparaten stets sehr behilflich. Nach jahrelangen Sammel- und Restaurierungsphasen, nach Umbau- und Sanierungsmaßnahmen und vor allem nach oft schwierig zu erlangenden Finanzierungszusagen konnte das Watterbacher Haus am 1. August 1997 als themenbezogenes Waldmuseum eröffnet werden. Auf ca. 200 m² Ausstellungsfläche sind besonders die historischen Quellenangaben und die lokalen Walderzeugnisse und Gerätschaften einmalig im mitteleuropäischen Raum. Dr. Textors Doktorarbeit „Die Amorbacher Cent, eine waldforst- und wirtschaftsgeschichtliche Untersuchung“ findet in vielen Themenbereichen des Museums ihren historischen und unikaten Hintergrund. Doch bevor das Museum 1997 eröffnet wurde, hatte Textor aus beruflichen Gründen Amorbach bereits verlassen.
Die Begrüßung im Waldmuseum hatte Altbürgermeister Ludwig Scheurich übernommen. Er würdigte Harald Textor als den „Vater der Museumsidee“, blickte auf die mit ihm gemeinsam verbrachte Zeit der Museumseinrichtung zurück und erinnerte an die Mühen der doch oft sehr schwierig gewordenen Finanzierung des Projektes. In zwei Gruppen führte Scheurich dann die Gäste durch die einzelnen Museumskabinette, wo bei er auch immer die von Textor eingebrachten konzeptionellen Bausteine besonders hervor hob. Beim Eintrag in das Gästebuch sprach Textor sichtlich zufrieden und ergriffen von seinem Werk Dankesworte für die mustergültige Vorbereitung und Durchführung der Besichtigungstour. Abschließend gab es vor dem Haus Kaffee und Kuchen zur Stärkung.
Auf dem Weg zum Museum hatte Textor mit seiner Gruppe einen Abstecher zur Burgruine Wildenberg gemacht, wo ein Geopark-Vorort-Begleiter die kunstgeschichtlich, historisch und literaturgeschichtlich sehr bedeutende Burganlage vorstellte.
Autor:Rotary Club Miltenberg aus Amorbach |
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