Kulturkommode Osterburken stellt Jahresprogramm 2025 vor

Der Heidelberger HardChor gastiert am 17. Mai 2025 in Osterburken | Foto: Gülay Keskin
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  • Der Heidelberger HardChor gastiert am 17. Mai 2025 in Osterburken
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- Verantwortliche des Kleinkunstvereins haben abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe geplant -

Einen Gedanken darüber zu verlieren, was in unserer Gesellschaft und der heutigen Zeit als normal gelten soll und wer überhaupt das Recht hat, diese Normen vorzugeben, lohnt sich immer, zumal sich im aktuellen Kulturkommode-Programm gleich mehrere Veranstaltungen mit diesem Thema beschäftigen. Martin Zingsheim beispielsweise geht dem unhinterfragten Irrsinn und den Scheinwahrheiten kabarettistisch auf den Grund und stellt fest: „normal ist das nicht“. Dem französischen Kinohit „Was ist schon normal“ gelingt es, auf komödiantische Weise zu zeigen, dass Menschen mit Handicap einfach andere Talente besitzen als die vermeintlich normalen und Vorurteile sich oftmals eben nicht bestätigen. Doch auch weitere Künstler des diesjährigen Programms hinterfragen die scheinbaren Gewissheiten und die Tücken ihres Alltags: Der Kabarettist Nils Heinrich tut dies in seinem Programm „Junger Gebrauchter“ und der bestens bekannte „Heidelberger HardChor“ beklagt seine Männerschicksale mit Wortwitz und viel mehrstimmigem Gesang. Außergewöhnliches bieten auch Bernd Lafrenz, der den Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ als umwerfend-komisches Ein-Mann-Stück inszeniert und schließlich Stefan Eichner, der als offizieller Übersetzer von „Asterix und Obelix“-Comics ins Oberfränkische Ausschnitte aus dem zweiten erschienenen Band präsentiert und einiges aus dem gallischen Nähkästchen plaudert. Lassen Sie sich also unterhalten, lassen Sie sich zum Mitdenken anregen – der Weg zur Kulturkommode lohnt sich in jedem Fall! Diese sechs Gelegenheiten bieten sich dazu in diesem Jahr:

8. März: Immer gut, wenn man sich selbst auf der richtigen Seite wähnt. Politisch, ökologisch und mental. Im Stau stehen, um zur Arbeit zu gehen und durch den Wald laufen, damit man wieder sitzen kann. Bekloppt sind immer nur die Anderen, auch wenn der Cappuccino teurer als das Schnitzel ist. Mit viel suggestivem Aufwand verkaufen wir uns den tagtäglichen Wahnsinn da draußen als sogenannte Normalität. Und wundern uns dann, dass man zwischen Desinfektionsmittel und Physiotherapie kaum noch was mitkriegt. Klimawandel, Kinderarmut, Selbstausbeutung? Keine Sorge, alles ganz normal! Martin Zingsheim stellt sich in seinem aktuellen Programm dem unhinterfragten Irrsinn und den für sicher geglaubten Scheinwahrheiten. Witzig, relevant und im positiven Sinne verrückt. Unter uns: normal ist das nicht!

12. April: Nils Heinrich kommt mit seinem neuen Programm „Junger Gebrauchter“ in die Baulandhalle. Der Kabarettist, der vor 50 Jahren als „Ur-Ossi“ in einer anderen Welt zur Welt kam, sagt heute „Na, du altes Gerippe?!“ zu seiner zweiten Lebenshälfte. Innen drin ist er immer noch 25. Draußen kriegt er jetzt Falten am Hals. Leute, die ihn regieren, sind teilweise jünger als er. Als Kind trug er Strumpfhosen, jetzt trägt er Schrumpfhosen. Männer reden in diesem Lebensabschnitt immer weniger, Frauen immer mehr. Er ist jetzt sein eigenes Forschungsobjekt. Wird er werden wie seine Eltern? Wird er konservativ? Wird er noch vergesslicher, als er jetzt schon ist? Geht das überhaupt? Fragen über Fragen und eine einzige Erkenntnis: Du kannst nicht über den Tellerrand gucken, wenn du die Suppe bist.

17. Mai: Seit über drei Jahrzehnten mischen die Männer vom „Heidelberger HardChor“ mit ihrer einmaligen Kombination aus Gesang, Gesang und Gesang die deutsche Kleinkunst- und Comedyszene auf. Unter dem Titel „Nicht mein Zirkus“ schwingt sich der maskuline Klangkörper unter seinem Dirigenten und musikalischen Multitalent Bernhard Bentgens einmal mehr auf das Hochseil der Männerschicksale. Dort balancieren die Sänger zwischen intellektuellen Pirouetten und emotionalen Tiefschlägen und jonglieren mit ihren eigenen existenziellen Themen: Fernweh und Beziehungsfrust, Gefühlsmanagement und Föhnfrisur, Kampf ums Milchaufschäumgerät im Büro und nicht zuletzt mit der Frage, wie man eigentlich Stracciatella mit vollem Munde ausspricht. Wer den HardChor bereits bei einem seiner beiden Auftritte in Osterburken erleben konnte, weiß, was man erwarten darf: einen Abend bester Unterhaltung - für Ohren und Zwerchfell.

20. September: Nach der Sommerpause zeigt die Kulturkommode in der Baulandhalle die französische Filmkomödie „Was ist schon normal?“. Um der Polizei zu entkommen, sind Paulo (Artus) und sein Vater (Clovis Cornillac) gezwungen, in einem Feriencamp für junge Erwachsene mit Behinderungen Unterschlupf zu suchen. Hier geben sie sich als ein Bewohner und dessen Sonderpädagoge aus. Damit ist das Verwechslungsszenario gesetzt. Das unfreiwillige Zusammentreffen der beiden uneingeschränkten Männer mit der Gruppe im Urlaub auf dem Land führt nicht nur zu Schwierigkeiten, sondern auch zu einer tiefgreifenden menschlichen Erfahrung, Der Film hat in seiner Heimat bereits zehn Millionen Besucher ins Kino gelockt. Das ist großartig für das Verständnis, die Inklusion und die Auseinandersetzung mit dem Thema.

25. Oktober: Stefan „Das Eich“ Eichner liest an diesem Samstagabend Asterix auf Oberfränkisch. Über seinen ersten in Mundart übersetzten Bestseller „Dunnerkeil – Asterix auf Oberfränkisch“ waren Fans und Medien euphorisch und so meldete sich sein Verlag zügig mit der Bitte, den zweiten Band zu übersetzen. Also hat sich der Oberfranke mit „Asterix und Kleopatra“ einen der beliebtesten gallischen Bände ausgesucht, wieder mit viel Herzblut bearbeitet und ihm den Titel „Asterix bei die Bieramiden“ verpasst. Neben vielen Passagen aus dem Comic-Band, die Eichner in seiner gewohnt lockeren Art präsentieren wird, erzählt „Das Eich“ allerhand interessante, skurrile und vor allem lustige Anekdoten rund um die Entstehung des oberfränkischen Asterix-Abenteuers. Wer Asterix, Das Eich und „Dunnerkeil“ mag, sollte sich diese „etwas“ andere Lesung auf keinen Fall entgehen lassen.

29. November: Bernd Lafrenz nimmt sich zum Ende des Jahresprogramms der berühmtesten aller Liebesgeschichten an: „Romeo und Julia“. Der Shakespeare-Liebhaber reduziert den Klassiker allerdings zu einem humorvollen, höchst virtuosen Ein-Mann-Stück und verleiht ihm ein völlig neues Erscheinungsbild, in dem er mit spielerischer Leichtigkeit innerhalb von Sekunden von einer Figur in die nächste schlüpft. Lafrenz verleiht durch unterschiedliche Stimmlagen und abwechslungsreicher Mimik jeder der handelnden Personen ihr eigenes Erkennungszeichen. Mit viel Erfindungsgeist und nur wenigen Requisiten gelingt es dem Kabarettisten, die berühmte Tragödie in einer dramaturgisch ausgeklügelten Parodie darzubieten, die dem Shakespeare-Stoff treu bleibt und ihn doch höchst unterhaltsam in unsere Zeit holt.

Auf der Homepage (www.kulturkommode.de) steht der Programm-Flyer mit ausführlichen Informationen zum Download zur Verfügung. Als Geschenkidee wird dort auch wie bisher der Kulturkommode-Gutschein zur Bestellung angeboten. Die Eintrittskarten können im verbilligten Vorverkauf – etwa vier Wochen vor dem jeweiligen Programmtermin – über das Bestellformular auf der Homepage der Kulturkommode erworben werden. Gegebenenfalls sind Restkarten an der Abendkasse erhältlich. Auf der Homepage sowie den Social Media-Kanälen auf WhatsApp, Instagram und Facebook sind natürlich auch immer alle aktualisierten Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen und Künstlern zu finden.

Autor:

Michael Pohl aus Osterburken

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