Polizeibericht
Südhessen | Ende der Motorradsaison 2020/Mehr Tote, weniger Verletzte
Pressebericht des Polizeipräsidiums Südhessen vom 11.12.2020
Drei getötete Motorradfahrer mehr als im Jahr 2019 aber insgesamt 24 verletzte Biker weniger als im Vorjahr, lautet die Bilanz nach Ende der Motorradsaison 2020 in Südhessen.
Während der diesjährigen Saison wurden 76 Biker mit Motorrädern über 125 ccm Hubraum schwer- und 173 leichtverletzt. Acht Menschen verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben.
Im Jahr 2019 gab es 83 Schwerverletzte, 190 Leichtverletzte sowie fünf getötete Motorradfahrer. Ereigneten sich im Jahr 2019 noch insgesamt 364 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrern schwerer Maschinen (über 125 ccm) im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen, sind es nach aktuellem Stand bislang 344 Unfälle. Die überwiegende Anzahl der Motorradfans war wieder verantwortungsvoll und vernünftig auf den Strecken in Südhessen unterwegs und begrüßte die durchgeführten Kontrollen der Polizei, um, wie es ein Biker formulierte: "Die schwarzen Schafe herauszufischen."
Insgesamt kontrollierten die Ordnungshüter im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen rund 6000 Motorräder und damit fast doppelt so viele, wie im letzten Jahr. Sicherlich auch ein Folge des durchaus erhöhten Aufkommens von Motorradfahrern zur Zeiten der Corona-Pandemie. Immerhin 95 Fahrern drohen wegen erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitungen Fahrverbote.
Polizeipräsident Bernhard Lammel sagte dazu: "Die intensiven und sehr zahlreichen Motorrad-Kontrollen der Polizei waren nur durch das zusätzliche, hohe Engagement unserer Beamten möglich. Vor dem Hintergrund der großen Einsatzbelastung der Kollegen in diesem Jahr, ist dies nicht hoch genug einzuschätzen. Die Kontrollergebnisse zeigen aber auch, dass sich die allermeisten Motorradfahrer an die Regeln halten".
39 Motorräder stellte die Polizei bei den Kontrollen an Ort und Stelle sicher, hauptsächlich, weil Manipulationen an den Auspuffanlagen bemerkt wurden. Bei insgesamt 65 Maschinen war aufgrund unzulässiger Veränderungen die Betriebserlaubnis erloschen. Positiv zu vermerken ist in diesem Zusammenhang, dass Alkohol oder Drogen bei Fahrerinnen und Fahrern schwerer Motorräder überhaupt keine Rolle gespielt haben.
Auch im Jahr 2020 legten die Ordnungshüter erneut ein spezielles Augenmerk auf vermeidbaren Lärm, den Motorradfahrer verursachen und der Anwohner an stark frequentierten Strecken ganz besonders stört. Laute Maschinen mit ausgebauten DB-Killern wurden von der Polizei, wie bereits im Vorjahr, konsequent aus dem Verkehr gezogen. Polizeipräsident Lammel hat hierzu eine klare Meinung: "Bei technischen Veränderungen an den Motorrädern, ganz besonders bei Manipulationen an den Auspuffanlagen, gilt bei uns: "Null Toleranz"!"
Einen Appell richtet die Polizei aber auch an die Autofahrer: "Achten Sie insbesondere an Kreuzungen und Einmündungen unbedingt auf Motorradfahrer. Die Geschwindigkeit der motorisierten Zweiräder wird häufig unterschätzt und der Bremsweg bei Bikern ist in der Praxis meist länger als man denkt."
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