Was ist das eigentlich "Baubiologie"
Was ist das eigentlich „Baubiologie“?
Ein Bekannter sitzt mir gegenüber und fragt mich: was ist das eigentlich „Baubiologie“?
„Ja, was ist das“, höre ich mich sagen und denke gleich, dass das meinem Bekannten nicht reicht. Ich stelle mein Glas Wasser zur Seite. „Weißt Du, Baubiologie ist……, zögere ich, und er unterbricht mich: „Du warst fast 20 Jahre als als Angestellter und Teamleiter beschäftigt und hast gut verdient. Und nun das.
Man sieht Dich nur noch arbeiten, kaum Urlaub, nie Zeit. Was machst Du denn da eigentlich.
Ich mache kranke Häuser gesund, ich bin so etwas wie ein „Arzt des Hauses“, was besseres fiel mit nicht ein. Seine Fragezeichen im Gesicht bleiben. Ich rede weiter „ich besuche Leute zu Hause, am Arbeitsplatz oder bin auf Ihrem Baugrundstück, verwende viele Messgeräte und zeige was in Ihren Wänden ungesund ist“. - „Hhmm“ grübelt er und blickt über den Brillenrand. Was ist denn in den Häusern so ungesund? Ich sage, „das ist Strahlung, Elektrosmog, schlechte Luft, Gifte, Gase, Asbest, Radon, Partikel, Bakterien, Schimmelpilze, ungesundes Raumklima und die Leute sind schlecht informiert und machen vieles falsch. Vieles ist gefährlich, wie z. Bsp. Holz- und Mottenschutzmittel, vieles ist künstlich wie z. Bsp. Laminat Bodenbeläge oder Spanplatten, Latexfarben oder Holzschutzmittel, Kunststoffe und Plastikgardinen, kaum ist noch etwas natürliches in der Wohnung.
So etwas gibt es leider zu oft und ich mache das den Leuten bewusst, messe, kläre auf und mache Verbesserungsvorschläge.“
Mein Bekannter beginnt sich zu interessieren und fragt: „Woher kommen denn die Leute?“
„Meistens auf Empfehlung von Ärzten und Heilpraktikern, weil Sie krank sind und Ihnen oft keiner helfen kann, einige wenige wollen kein Risiko eingehen und vorbeugend etwas tun, damit sie gesund bleiben.“
„Kannst Du denn davon leben“, fragt er.
„Ja es reicht zum Leben, vielleicht ist es nicht soviel wie vorher in meinem alten Beruf, aber das ist nicht so wichtig, ich habe etwas was Sinn macht, wo ich zufriedener bin und was ich nicht als Beruf sondern als Berufung sehe und ich tue etwas was wichtig ist. Ich verdiene mein Geld mit dem was ich tun will und nicht mit dem, was ich tun muss.“
Mein Bekannter lächelt und ist zufrieden und ich bedanke mich bei seiner Frau für den leckeren selbst gebackenen Kuchen.
Ich lehne mich nachdenklich in den Sessel zurück, schließe die Augen und gehe nach Innen. Meine Gedanken kreisen um die Fragen meines Bekannten und um meine Einstellung zur Baubiologie.
Baubiologie – drei zusammen gefügte Worte.
Bau – das ist der Raum, das Heim, das Nest, die Höhle.
Bios – das heißt Leben.
Logos – das ist die natürliche Ordnung, die Harmonie.
Ist der Raum, in dem wir leben, der Lebensraum, unser Heim, in natürlicher Ordnung?
Wenn ja, dann ist alles gut. Wenn nein, was kann getan werden, um diese Ordnung wieder herzustellen?
Baubiologie ist eine junge Wissenschaft. Sie kommt spät, aber nicht zu spät.
Viele Fragen können wir schon beantworten, viele Fragen sind noch offen, einige Fragen sind noch gar nicht gestellt.
Jahrelange Erfahrungen und eine Menge baubiologischer Untersuchungen sind vergangen. Vielen Menschen konnte ich oft sehr einfach helfen. Viele Leiden verschwanden mit dem meist hausgemachten Umweltstress.
Patienten und Ärzte sind begeistert, ich auch.
Baubiologie fängt im eigenen Haus an. Da, wo es am wichtigsten wäre, wird am wenigsten getan, besonders am Schlafplatz. Aber genau hier besteht das größte Risiko. Genau hier ist der Mensch oft, und lange, wie sonst nirgendwo. Genau am Schlafplatz, in der entspannenden Schlafphase, ist Körper, Geist und Seele so empfindlich, wie sonst nie.
Zu Haus wird alles reingepackt, was schädlich ist, was uns Menschen die Gesundheit und der Krankenkasse viele Geld kostet. Es wird brav konsumiert was produziert wird, koste es was es wolle.
Elektrifizierte Schlafplätze wie im Cockpit eines Flugzeuges, Stress durch Strom.
Hoch lebe die Plastikgesellschaft, Synthetik und Kunststoff, Spannung und Weichmacher überall, und ein ruiniertes Raumklima.
Stahl als Bett und in der Baumasse, Stress durch Magnetfelder.
Radioaktivauffällige Baustoffe, Stress durch Strahlung.
Sender überall, Stress durch Funkwellen.
Gift in Möbeln, Teppichen, Klebern, Lacke, Schäume, Farben… Stress durch Schadstoffe.
Und das wird alles luftdicht eingepackt in Beton, Doppelverglasung, Folien und jetzt ja nicht lüften, damit nicht auch noch Energie verloren geht.
Kein Wunder, dass bei vielen das Immunsystem schwach wird und sogar die Krankenkassen mahnen: „Jeder dritte ist umweltkrank!“
Kein Wunder, dass einst harmlose Dinge wie Wetterwechsel, Pollen, Sporen und Feinstäube dann der letzte Tropfen sind, der das körperlich und seelisch überstrapazierte individuelle Fass zum Überlaufen bringt.
Fortschritt und Zivilisation haben Nebenwirkungen. Sinnlose Spritzen und Tabletten, gegen Wohnkrankheiten auch.
Und wo bleibt die Wissenschaft?
Was ist das für eine Wissenschaft, die viele Millionen ausgibt, nur um zu beweisen, dass offensichtlich Schädliches nicht schaden kann?
Wo wird den unabhängig, von wirtschaftlichen und politischen Interessen, zum Wohle der Menschen geforscht? Wo bleibt die Medizin?
Es ist ein Kunstfehler im Sinne einer ganzheitlichen Medizin, die krankmachenden Umweltrisiken zu Hause und am Arbeitsplatz zu übersehen und nur Symptome zu bekämpfen, aber nicht deren Ursachen zu beseitigen.
Baubiologie beweist praxisorientiert. Tatsachen bleiben auch dann Tatsachen, wenn Wissenschaftler nach praxisfremden Laborversuchen keinen Beweis erbringen oder erbringen wollen.
Vieles ist noch nicht erforscht. Die Natur mit ihrer nicht überschaubaren Mannigfaltigkeit stellt uns Millionen Fragen, auf die es noch keine Antwort gibt. Die raffinierte, destruktive und zum größten Teil nicht mehr umkehrbare Ausbeutung und Zerstörung der Natur durch uns Menschen stellt uns vor massive Probleme, auf die es auch morgen noch keine Antworten gibt.
Wenn schon die unendlich vielen natürlichen und lebenserhaltenden Umwelteinflüsse in ihrer Wirkung auf den Menschen und alles Leben kaum erforscht sind, wie kann ich dann erwarten, dass die erst in jüngster Zeit entstandenen unendlich vielen künstlichen und lebensbelastenden Umwelteinflüsse in Ihrer Wirkung erforscht sein können.
Baubiologen tragen Erfahrungen zusammen, recherchieren, messen, analysieren, prüfen, klären auf, passen auf, beraten und lernen aus Fehlern.
Baubiologen erschöpfen sicht nicht im Provozieren, Lamentieren oder Schwarzmalen, sondern packen an und helfen heilen.
Die Baubiologie ist zwar aus den Windeln, ab immer noch im Kindergarten. Das soll nicht daran hindern, mit dem schon Bekannten zu arbeiten zum Wohle der Menschen und seiner Umwelt.
Der beste Garant, Bürge, Anwalt und Maßstab für baubiologisches Arbeiten ist die Natur!
Ist die in Ordnung, dann sind auch wir in Ordnung. Ist die Ordnung gestört, dann hat dies auch Auswirkungen auf uns, denn wir sind ein Teil der Natur, führen uns aber in der Natur wie die Barbaren auf. Wie sagt mein Schwiegervater immer wieder „das größte Raubtier ist der Mensch.“
Es liegen unzählige Beweise vor, dass immer dann ein lebensfeindliches Chaos entsteht, wenn der natürliche Kosmos in seiner Harmonie gestört wird. Jeder auch noch so kleine Eingriff in natürliche Abläufe, hat früher oder später fatale Auswirkungen.
Die Natur rächt sich nicht, sie reagiert nur bio…..logisch. Lassen wir die Natur in Ruhe, sie kann durch nichts verbessert werden, nur verschlechtert.
Die Natur braucht uns nicht, wir brauchen sie!
Die Natur ist perfekt, das Leben ein Wunder, die Erde ein Paradies.
Ernährungsreformer klären auf, „lasst Eure Nahrung so natürlich wie möglich sein“ und lösten eine weltweite Welle zur gesunden Ernährung aus.
Die Baubiologen fordern, „lasst Euren nächsten Lebensraum so natürlich wie möglich. Das wird weltweit aufklären und Wellen schlagen.“
Paracelsus mahnt, „wer sich gegen die Natur versündigt, der kommt darin um.“
Goethe sagte, alles was nicht natürlich ist führt nicht zum Guten.“
Suchen wir von Grönland bis Feuerland, von Sibirien bis Australien, auf den höchsten Gipfeln und in den tiefsten Tälern, nirgendwo gibt es in der Natur ein Lebewesen mit Wechselspannungspotentialen von mehreren tausend Millivolt am und im Körper, nirgendwo zeigt die Kompassnadel nach Süden, nirgendwo gibt es PCB, Permethrin, Lindan, PCP, Weichmacher, Toluol oder 2000ppm Kohlendioxid, nirgendwo lässt Kunststoff am Körper Funken schlagen.
Nirgendwo auf der ganzen Welt nicht, aber in vielen Millionen Schlafzimmern.
Aber unsere superklugen politischen und wissenschaftlichen Kopfakrobaten versuchen mit voller Kraft das Unbeweisbare zu beweisen, dass uns das alles nichts ausmacht.
So wie bei Asbest, wie bei Holzschutzmitteln, wie bei FCKW, wie bei Pflanzenschutzmitteln, wie bei Tschernobyl oder Fukuschima und und und.
Tausende von Tieren und Pflanzen sind ausgestorben, die Flüsse vergiftet, die Böden verseucht, die Ozeane schwimmen voller Erdöl und Plastik, die Luft verpestet, die Seelen verkümmert der Geist abgestumpft und die Moral im Eimer.
Und alles das passiert, weil alles in Ordnung ist? Oder ?
Manchmal weis ich nicht, ob die Irren vor oder hinter den Mauern leben, ob die Verbrecher vor oder hinter den Gittern lauern und ob dieses Geschöpf Mensch unseres Schöpfers überhaupt würdig ist.
Die Natur ist der Maßstab. Wer das nicht kapiert hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wer nicht kapiert, dass nur der in Ordnung sein kann, der in Ordnung lebt, muss mit Konsequenzen rechnen.
Wer nicht kapiert, dass Freiheit nur die logische Folge der völligen Akzeptanz der lebenserhaltenden Naturgesetze sein kann, hat seine ureigene fixe Idee von Freiheit.
Das freieste Wesen ist eine Krebszelle. Sie hat sich selbständig gemacht. Sie pfeift auf die natürliche Ordnung. Sie pfeift darauf, tagein, tagaus, den ihr zugedachten Dienst im letzten Winkel des Körpers zu tun. Sie steigt aus, sie hat sich frei gemacht. Ihr geht es gut dabei. Sie hat sich Ihre Vision von Freiheit und Unabhängigkeit genommen. Sie funktioniert so, wie sie es für richtig hält.
Sie geht den direkten Weg zur Durchsetzung Ihrer Bedürfnisse:
Egoistisch, zielsicher, unsozial, unmoralisch, respekt- und verantwortungslos.
Sie sieht nur ihren Vorteil, sich selbst zu bereichern auf Kosten der anderen. Sie vermehrt sich rücksichtslos und wird stärker. Sie lebt prächtig wie die Made im Speck und hinterlässt ein Chaos.
Die Krebszelle hat aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Stirbt der Wirt, stirbt sie auch. Das ist ihr letzter Lernprozess. Ist etwa der Mensch die Krebszelle der Erde?
Zwei Planeten begegnen sich im Weltraum. Der eine Planet fragt die Erde wie geht’s Dir. Ach, sagt die Erde, ich habe „homo sapiens“.
Da sagt der andere Planet zu Erde, das ist nichts schlimmes, das geht schnell vorbei.
Künstlich ist kein Ersatz für biologisch, Kultur kein Ersatz für Natur, Fortschritt keine Rechtfertigung für Zerstörung, Mode kein Freibrief für Maßlosigkeit, Geld kein Garant für Glück, Unwissenheit kein Schutz vor Konsequenzen.
Ich bin vorsichtig mit Menschen, die so viele Waffen herstellen, dass sie hundertmal die Erde vernichten können. Man braucht nicht die Intelligenz eines Genies, um zu begreifen, dass einmal, schon einmal zu viel wäre.
Ich bin auch vorsichtig mit Menschen, die zum Schöpfer beten und seine Schöpfung zur Müllhalde machen.
Die Baubiologie ist optimistisch und will helfen, Stress da zu reduzieren, wo er am geballtesten auftritt, wo Sanierungen machbar, wichtig und in unserer eigenen Verantwortung liegen, in unseren eigenen vier Wänden.
Die Baubiologie will Mut machen, das Schicksal in die eigenen Händen zu nehmen. Warten wir nicht, bis uns der Gesetzgeber die Erlaubnis dazu erteilt und bis die Wissenschaft sich endlich einig ist. Das kann lange dauern, bis es zu spät ist.
Baubiologie fängt in den Köpfen und Herzen experimentierfreudiger und intelligenter Menschen an. Sie ist ein gutes Stück Gesundheit, Vitalität, Lebensqualität bis ins hohe Alter. Vorbeugend etwas tun und gesund alt werden ist das Motto. Sie ist der Dank an die Natur und Achtung vor der Kreatur. Baubiologie ist Therapie.
Viele Dinge machen krank, entwertete Nahrung, zu wenig Bewegung, falsche Medikamente, eine deprimierte Seele, Macht, Gier, Geiz und vieles mehr und vor allem die Arroganz zu glauben, die Art wie wir in der Zivilisation leben, sei das Maß aller Dinge.
50% aller Säugetiere - auch Menschen sind Säugetiere - sind verschwunden oder stehen kurz vor dem Aussterben. Jeder zweite hat Schmerzen, jeder vierte stirbt an Krebs, viele sind psychisch krank, burn out ist die Krankheit des Jahrs 2011. Genug jetzt.
Jetzt höre ich meinen Bekannten aus der Ferne rufen, es gibt noch leckeren Kuchen und Kaffee. Ich mache die Augen auf, mein Bekannter lacht und hebt mahnend den Zeigefinger „ wie kannst Du nur einschlafen, ich sage ja immer, du arbeitest zu viel.
Hast Du denn wenigstens etwas Schönes geträumt?“.
Quellennachweis:
Wolfgang Maes „Was ist das eigentlich Baubiologie“.
Wolfgang Maes „Stress durch Strom und Strahlung“.
Aktualisiert von Bernd Kinze Dezember 2015
Autor:Bernd Kinze aus Obernau |
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