Von den Pruzzen bis zur Gegenwart
Bei einer Fahrt durch Nordpolen Zusammenhänge europäischer Geschichte neu erlebt.
Mit vielen Eindrücken kehrte eine Reisegruppe der Pfarrei Mömlingen von einer schönen und interessanten Reise aus Nordpolen zurück, die von einem polnischen Historiker als Reiseführer begleitet wurde.
Bei einer Stadtführung in Danzig wurden die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkundet. Im ECS (Europäisches Zentrum der Solidarität) auf dem Gelände der Danziger Werft wurde nicht nur die Geschichte der Solidarnosc, sondern die gesamte europäische Geschichte seit dem 2. Weltkrieg eindrucksvoll vermittelt. Überrascht waren wir in der Reinholdkapelle der Marienkirche, wo wir auf die Kopie eines Triptychons von Hans Memling stießen, das „Jüngste Gericht“. Das Original befindet sich im Nationalmuseum in Danzig und hat als Beutegut eines Kaperschiffes eine bewegte Geschichte. Als Mömlinger waren wir stolz, da die Vorfahren des bekannten Malers aus Mömlingen stammen. In Sopot, einem Stadtteil Danzigs, machten wir einen ausgedehnten Spaziergang auf der mit 516 m längsten hölzernen Seebrücke der Welt.
In Marienburg besichtigten wir die Burganlage, die mit ihren 21 ha die größte Backsteinburg der Welt ist und ehemals Sitz der Hochmeister des Deutschen Ordens war. In Frauenburg, dem Wirkungsort von Nikolaus Kopernikus, besuchten wir sein Grab und erhielten interessante Informationen, wie man seine Gebeine mit Hilfe eines Verwandten identifizieren konnte. Bei herrlicher Sicht konnten wir vom Glockenturm aus das Frische Haff und die Nehrung bis an die russische Grenze sehen. Die Drehung der Erde wurde uns mit einem Foucault-Pendel eindrucksvoll demonstriert.
Wir besuchten Elbing am gleichnamigen Fluss, bei dem die Schifffahrt nur mit verschiedenen Ebenen möglich ist. Eine weitere Station war Allenstein, die Hauptstadt des Ermlandes und der Masuren. Von Nikolaiken aus, dem „masurischen Venedig“, das idyllisch zwischen 2 Seen liegt, machten wir eine 2 ½stündige Fahrt auf dem Spirdingsee. Rassige Pferde des Gestüts Ferenstein brachten uns mit dem Planwagen von Galkowo, das mitten im Herzen der Johannesburger Heide liegt, im Planwagen an den Fluss Krutyna, der als schönster Fluss in Masuren gilt und in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Bei einer Stakbootfahrt genossen wir die herrliche Natur und ließen unsere Seele baumeln. Ein „Mömlinger Tanzabend“ im „Hotel im Park“ mit 4 einheimischen Musikern brachte die Reisegruppe in Stimmung und Bewegung.
Ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte erwartete uns an der Wolfsschanze bei Rastenburg, wo wir die Ruinen des Bunkersystems besichtigten und an der Gedenktafel für Graf von Stauffenberg inne hielten, der hier in einer Baracke am 20. Juli 1944 ein Attentat auf Hitler verübte und hingerichtet wurde. In Steinort erfuhren wir die dramatische Geschichte des Heinrich von Lehndorff, einem weiteren Verschwörer des Attentats. Neben den geschichtlichen Reisezielen wurden auch Glaubenszeugnisse und Heiligtümer besucht (eigener Bericht).
Weitere Informationen und Bilder unter www.pg-lumen-christi.de
Autor:Friedrich Frank aus Mömlingen |
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