Veränderungen in der Beerdigungskultur – Menschenwürde beachten

Ruth Zieres und Edeltraud Faust beim Rollenspiel zum Thema Beerdigungskultur
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  • hochgeladen von Friedrich Frank

Mömlingen. Im Rahmen der Pfarrversammlung nahm die Diskussion über die sich ändernde Beerdigungskultur einen breiten zeitlichen Raum ein. „Kultur wird geprägt von Menschen, die sie leben oder nicht leben und sie muss sich wandeln“, sagte PGR-Vorsitzender Werner Schmitt.
In einem Rollenspiel stellten 2 Personen aus dem PGR die Situation vor: Beerdigungen im engsten Familienkreis, in aller Stille oder anonym, kann man jeder Zeitung entnehmen. Viele Verwandte oder Freunde werden dabei von der Trauer ausgeschlossen. Wo willst du bei einer anonymen Bestattung dann zum Trauern hingehen?
Bei einem fiktiven und überzogenen Telefongespräch durch Pastoralreferent Riebel zeigte sich: auch die Angebote der Pfarrei wie Rosenkranz oder Totengebet werden oft abgelehnt. Die Beerdigung sollte möglichst schnell, manchmal auch kostengünstig, möglichst aus einer Hand abgewickelt werden. „Es fehlt der Mut zum Trauern. Dabei ist die letzte Begegnung etwas sehr kostbares. Anonyme Bestattung ist Zeichen einer grenzenlosen Vereinsamung. Würdevolle Erinnerung und glaubensvolle Hoffnung sind vielen von uns fremd geworden“, zitierte Werner Schmitt einen Bestatter.
Die Anwesenden wurden gebeten, an den Tischen zu überlegen: „Was hat sich bei uns verändert“ und „Was gehört zu einem christlichen Begräbnis dazu.“ Es gibt kein Einzel-Requiem mehr, Auferstehungsglaube fehlt, Familien nicht mehr vor Ort, Glauben ist Privatangelegenheit, wegen Urnenbestattung gibt es längere Zeiten zwischen Tod und Begräbnis, die Anonymisierung wächst auch bei uns in Mömlingen, waren einige Antworten. Das Vorbeten beim Rosenkranz, christliche Lieder, Liturgie, Texte aus der Heiligen Schrift und der Hinweis auf die Auferstehung, der Rückblick mit Dank auf das Leben und die Würde des Menschen im Trauergottesdienst werden wohltuend empfunden.
Das Thema wird den PGR weiter beschäftigen. Ziel muss es sein, gemeinsam mit Pflegediensten, Ärzten, Geistlichen und Bestattern eine gute Lösung zu finden. Pfarrer Jarosch informierte, dass vor dem Abholen durch den Bestatter ein Sterbesegen gespendet werden kann. Deshalb sollte der Geistliche der erste Ansprechpartner sein. Nach den Beratungen soll der bisherige Flyer erneuert und neu ausgelegt werden. „Die Würde des Menschen ist unantastbar und sie geht über das Leben hinaus“, sagte der PGR-Vorsitzende in seinem Schlusswort.

Autor:

Friedrich Frank aus Mömlingen

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