Pfarrversammlung in Mömlingen
Mit dem Geläut der Mömlinger Kirchenglocken und der Power-Point-Botschaft „ Als Du entstandest, war eine Sternstunde Gottes – Du bist wertvoll in meinen Augen “ erwartete der PGR-Vorsitzende Werner Schmitt die rund 70 Besucher. Seine Begrüßung via Leinwand war ungewöhnlich, nämlich „schriftlich“. Er wollte damit deutlich machen, dass Glauben vom Hören kommt. „Es nützt nichts, nur eine Predigt auszuteilen. Wir brauchen diese Zusammenkünfte am Sonntag und auch 1 Mal im Jahr zur Pfarrversammlung, um miteinander zu reden.“
Dann begrüßte er die Anwesenden als „genialen Einfall Gottes“, unter ihnen Pfarrer Jarosch, Pfarrvikar Kowalski, Bürgermeister Scholtka, Vereinsringvorsitzenden Kühnapfel, einige Gemeinderät/e/innen, den Ehrenbürger Ludwig Ritter, die Pfarrleitung der KJG und die Vertreter der Ministranten.
Schwerpunkte der Arbeit im PGR
In seinem Rechenschaftsbericht streifte Schmitt die Besprechungspunkte der PGR-Sitzungen des vergangenen Jahres. Gelegentlich fügte er Bilder vom Pfarreileben ein. Ein besonderes Augenmerk legte er auf Angebote zur Spiritualität. „Die Sehnsucht und Spiritualität des Menschen sind eng miteinander verbunden. Die Sehnsucht führt mich zur Spiritualität. In dem Maß, wie ich mich nach Gott sehne, kann er in meinem Leben wirksam werden“, zitierte Schmitt den Franziskanerpater Christoph Kreitmeier und „Sehnsucht ist das wahre Gebet, das sich Ausstrecken nach Gott“, eine Aussage von P. Anselm Grün. Ein Kurs „beherzt“, bei dem sich die Teilnehmer mit gegensätzlichen Themen (z. B. Heimat – Fremde) selbst mit diesen Fragen beschäftigen konnten, fand bei den Teilnehmern guten Anklang und soll bei Bedarf wiederholt werden.
Die Gemeindekatechese ist eine ständige „Baustelle“. Schmitt stellte klar: ein Kernteam von Mitarbeitern in der Gemeinde täte uns gut. Aber die Eltern sollten erkennen: Wir wollen nicht etwas von den Eltern, sondern wir bieten einen wertvollen Beitrag für die religiöse Erziehung ihrer Kinder.
Zur Situation der Asylbewerber verlas er Passagen aus der Erklärung der deutschen Bischöfe. Zurzeit sind keine Katholiken unter den in Mömlingen wohnenden Asylbewerbern. Er machte auch deutlich, welch große Hilfe die Caritas im Landkreis hier leiste, deren Mitarbeiter nur zur Hälfte vom Staat bezahlt würden, die restliche Hälfte von der Diözese. Auch die Caritassammlungen, für die leider immer weniger Personen zur Verfügung stehen und eine Aufforderung per Brief erfolge, ist hierzu eine Hilfe. Gerade die Betreuung der Jugendlichen ohne Begleitung erfordere gewaltige Anstrengungen, denn es gelte, sie nicht nur unterzubringen, sondern sie auch sinnvoll zu beschäftigen. Aber bei aller Hilfe für die Flüchtlinge dürfen wir die bedürftigen Menschen unter uns nicht vergessen.
Veränderungen in der Beerdigungskultur
Die Sonderwünsche bei Beerdigungen nehmen zu. Rosenkranz und das angebotene Totengebet werden immer weniger angenommen. Die Beerdigung im engsten Familienkreis nimmt zu. Der PGR hat im Jahr 2012 hierzu einen Flyer herausgegeben, der Richtpunkt der Mömlinger Beerdigungskultur sein sollte. Der PGR-Vorsitzende machte deutlich: Religion und Sterben ist persönlich, aber nicht privat. Wir alle sind Teil einer öffentlichen Gemeinschaft. Deshalb muss auch die Gemeinde Raum für gemeinsames Trauern und Erinnern haben dürfen. „Eine Kultur entsteht oder hält sich immer nur dann, wenn sie auch gelebt wird“, so Schmitt. Er wies auch auf die halbjährlichen Trauerfeiern mit religiösen Impulsen hin, bei denen sich Angehörige von Verstorbenen treffen und austauschen können.
Gemeinsame Projekte in der Pfarreiengemeinschaft
Schmitt ging auch auf die Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft ein. Die gemeinsame Internetpräsentation ist positiv, eine Nebenvereinbarung (Sideletter) über die Vermeidung von Veranstaltungen bei wichtigen Festtagen in den einzelnen Pfarreien ist beschlossen worden. Auch die Sternwallfahrt an Christi Himmelfahrt ist inzwischen fester Bestandteil. Um die Ökumene voranzutreiben, erfolgte der Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Ein Brief an Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind, wurde gemeinsam erarbeitet und die Taufkatechese soll mit Unterstützung von Diakon Höfer vereinheitlicht werden. Da Pfarrer Jarosch nicht an allen PGR-Sitzungen teilnehmen kann, wurde je ein Hauptamtlicher als Zuständiger für die einzelnen Pfarreien vereinbart. Das ist für Mömlingen Diakon Thomas Seibert.
Die Kirchenverwaltung informiert
Viele Zahlen konnte Kirchenpfleger Ingo Bernard in seinem Rechenschaftsbericht dem Publikum präsentieren. Die Sanierung des Firstes am alten Jugendheim, die Erneuerung der Pfarrhausküche, die Beleuchtung des Pfarrsaales mit LED-Lampen, die Anschaffung einer „automatischen“ Orgel und neuer Liedanzeiger, der Kooperationsvertrag für die Bücherei mit der Gemeinde waren Tagungspunkte in den Sitzungen. Bei Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten legten die Kirchenverwaltungsmitglieder oft selbst Hand an.
Besonders die für 2016 geplante Neugestaltung des Pfarrhofes verschlang viel Zeit und Engagement. Ein Flyer wurde als Hilfe zur Akzeptanz der Maßnahme und zur Motivation für Spenden verteilt. An der Patenschaftsaktion beim Pfarrfest beteiligten sich bis jetzt 90 Personen. Bernard präsentierte den neuesten Plan für die Umgestaltung, bei der auch die Verlegung des Eingangs zur Sakristei von der Neuen Schulstraße aus geplant ist. Grund ist die Nivellierung der gesamten Fläche, um behindertengerechte Zugänge zur Kirche, Pfarramt und Pfarrheim zu ermöglichen.
Diskussionsfreudiges Publikum
Nach den Berichten nutzten die Zuhörer – trotz der fortgeschrittenen Zeit - die Möglichkeit der Diskussion. Hier die wichtigsten Punkte: Akustik in der Kirche, Pfarrwallfahrten, Beginn der Christmette, Maiandacht an der Mariengrotte, Heizkostenkollekte, Andacht auf dem Friedhof an Allerheiligen, Läutordnung, Beerdigungskultur in Mömlingen, Pfarrfest „ohne Pfarrer“ und Walldürnwallfahrt.
Dank und Geschenke
In der Pause übergab Rosemarie Fritsch im Auftrag des Frauenbundes einen Scheck in Höhe von 1000 Euro als Beitrag für die Pfarrhofsanierung. Das Geld stammt aus Aktionen des KDFB wie Verkauf von Palmsträußchen am Palmsonntag oder Lavendelsäckchen beim Pfarrfest. Pfarrer Jarosch bedankte sich im Namen der ganzen Pfarrei recht herzlich.
Dank sagte Werner Schmitt auch dem Heimat- und Geschichtsverein, der die beiden Figuren in der Wendelinuskapelle, den Hl. Wendelin und die Hl. Katharina, für fast 5000 Euro restaurieren ließ. Kirchenpfleger Ingo Bernard sagte Danke an Karlheinz Vandeven für den neuen Verputz im Turmeingang der Sankt Martinskirche.
Weitere Infos und Bilder unter www.pg-lumen-christi.de
Autor:Friedrich Frank aus Mömlingen |
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