Jonna Lieb holt das Double
Dieses Jahr richtete der TV Dingolfing die Bayerischen Meisterschaften U 17 der Jahrgänge 1999 und jünger der Damen und Herren aus. Der Abteilungsleiter Anton Kiebler konnte dabei ein hochkarätiges Teilnehmerfeld, gespickt mit Bayernauswahl- und Juniorennationalspielern begrüßen. Zum ersten Mal spielte die Mömlingerin Jonna Lieb, die kurz zuvor die Bayerische Meisterschaft U19 gewonnen hat ein Bayerisches Juniorenturnier mit ihrer neuen Partnerin im Jugendbereich Andrea Hochwind. Beide spielten zwar in der abgelaufenen Saison Hallenvolleyball für die Jugendteams des FTSV Straubing. Allerdings trat die aus Mömlingen in Unterfranken stammende Jonna im Erwachsenenbereich für Ihren Heimatverein Mömlingen in der Bayernliga Nord an, während Andrea Hochwind mit einem vom BVV erteilten Doppelspielrecht für den VV Gotteszell in der Bayernliga Süd und für den TB Regenstauf in der Regionalliga spielte. Ein gemeinsames Beachvolleyballtraining war für die beiden Mädchen des Jahrganges 1999 nur im Rahmen von Lehrgängen des Beach-Bayernauswahlkaders möglich. Trotzdem gingen die beiden Mädchen aufgrund ihrer herausragenden Erfolge in den letzten Jahren zusammen mit dem eingespielten oberbayerischen Team Krippahl/Brandstetter aus Eiselfing/Wasserburg leicht favorisiert an den Start. Dass Vorschusslorbeeren in der Regel nichts Wert sind, sollten beide Favoritenteams sehr bald zu spüren bekommen. Während in der Gruppenphase mit jeweils vier Teams für Andrea und Jonna die ersten Gegner Meier/Wiesmüller aus Hahnbach/Lohhof noch keine ernste Hürde darstellten und klar mit 15:6 und 15:4 besiegt werden konnten, wurden die großen Konkurrenten aus Eiselfing in ihrer Gruppe bereits am Anfang des Turnieres von dem jungen Team des Jahrganges 2000, Deisel/Schwarz aus München, an den Rand einer Niederlage gebracht. Erst im Entscheidungssatz konnten sich die Gewinnerinnen des Bayernpokales U 16 im Jahre 2014 denkbar knapp mit 15:13 durchsetzen. Im zweiten Gruppenspiel bekamen es Andrea und Jonna mit dem einheimischen Team Ebner und Winter aus Dingolfing zu tun. Obwohl sich die beiden Dingolfingerinnen nach Kräften wehrten, mussten sie letztendlich doch die Überlegenheit der beiden Kaderspielerinnen anerkennen. Im dritten Gruppenspiel dann der Schuss vor den Bug: Gegner waren Himmel/Schieder aus Lohhof. Die 2001 geborene Schieder überragte mit 1,87 cm die auch mit 1,83 groß gewachsene Andrea Hochwind um einige Zentimeter. Im ersten Satz hatte Andrea auch große Probleme diese große Netzspielerin in ihrer Wirkung einzuschränken. Hinzu kam noch eine überdurchschnittliche Eigenfehlerquote, so dass der erste Satz zwar kanpp aber völlig verdient an die Lohhoferinnen ging. Manche der Zuschauer witterten nun schon die erste große Überraschung, aber die Favoritinnen zeigten ab dem zweiten Satz Nervenstärke und gewannen diesen klar mit 15:7. Auch in dem notwendig gewordenen Entscheidungssatz setzten sich deutlich durch. Als jeweils Gruppenerste hatten sich die beiden Favoritenteams direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die jeweils vier Gruppenzweiten mussten in Überkreuzspielen gegen die Gruppendritten die vier Teams ermitteln, die dann mit den vier Gruppenersten das Viertelfinale vervollständigten. Ein wahrer Krimi wartete auf die Favoritinnen Hochwind/Lieb. Sie mussten gegen Deisel/Schwarz antreten, das in der Gruppenphase die Eiselfinger fast bezwungen hätte. Beide Münchnerinnen wirkten physisch sehr stabil und waren mit ca. 1,80 cm auf Andreas Augenhöhe. So kam es wie es kommen musste. Andrea und Jonna wirkten wenig selbstsicher, leisteten sich viele Eigenfehler und gaben folgerichtig den ersten Satz mit 13:15 ab. Auch der zweite Satz begann denkbar schlecht. Schnell waren sie mit 6:12 im Rückstand und der Traum von der Bayerischen Meisterschaft schien ein abruptes, frühes Ende zu nehmen. Aber da zeigten die beiden ihre psychische Stärke. Sie nahmen den Münchnerinnen den Aufschlag ab und dann legte Jonna Lieb eine Serie mit fünf Aufschlägen hin und brachte das niederbayerisch-unterfränkische Team wieder ins Spiel. Aber es blieb spannend. Erst mit 19:17 konnten sie die drohende Niederlage verhindern. Im Tiebreak war die Widerstandskraft der Mädchen aus Oberbayern gebrochen. Mit 15:6 erreichten Jonna und Andrea das Halbfinale. Wie befreit spielten sie dort auf, ließen ihren Gegnerinnen Connerth/Wallem aus Inning keine Chance und zogen mit 15:6 und 15:2 ins Halbfinale ein. Letztendlich hatten sich doch die beiden Favoritenteams für das Finale qualifiziert. Die beiden Eiselfingerinnen wirkten jedoch müde und ausgebrannt. Celina Krippahl plagten bereits im Halbfinale Wadenkrämpfe. Anders dagegen das Team Hochwind/Lieb. Man merkte ihnen deutlich an, dass sie sich die Chance zum Titelgewinn nicht mehr nehmen lassen wollten.
Letztendlich setzten sie sich sicher und ungefährdet mit 15:9 und 15:11 durch. Mit dem Gewinn der Bayerischen Meisterschaft haben sich die beiden auch für die Deutschen Meisterschaften vom 14.-16.08.15 in Magdeburg qualifiziert. Nachdem Andrea in der Vergangenheit bereits die Bayerischen Meisterschaften U 13 und U 15 sowie den Bayernpokal U 16 gewonnen hatte, bedeutet dies nunmehr den Gewinn der dritten Bayerischen Meisterschaft U 17 und die erste, die sie gemeinsam mit Jonna Lieb geholt hat. Auch diese war schon äußerst erfolgreich mit anderen Partnerinnen. In Ihrer Siegerliste stehen u. a. der Gewinn der Bayerischen Meisterschaft U 15 mit Marie Koloseus aus Großwelzheim sowie zweimal der Bayerischen Meisterschaft U 19. Einmal mit Marie und das zweite mal mit Joana Hurler aus Marktoffingen.
Zeitgleich fand die Bayerische Meisterschaft U 17 der Herren statt. Turmhohe Favoriten waren dabei die Brüder Jonas, Jahrgang 1999, und Benedikt, Jahrgang 2000, Sagstetter aus Landshut. Jonas hat bereits den Sprung in die Juniorennationalmannschaften Hallen- und Beachvolleyball geschafft. Sein jüngerer Bruder Benedikt ist auf dem Weg dorthin. So nahm es auch nicht wunder, dass die beiden die Konkurrenz nach Belieben beherrschten. Lediglich gegen das Unterhachinger Team Bibrack/Paduretu mussten sie in der Gruppenphase einen Satz mit 13:15 abgeben. Im Finale trafen sie wieder aufeinander. Hier gewannen die Sagstetter-Brüder ungefährdet und sicherten sich überlegen den Bayerischen Meistertitel U 17.
Autor:Thomas Lieb aus Mömlingen |
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