Es gibt gute Gründe für Pessimismus. Aber bessere Gründe für Optimismus!
Prof. Fratzscher Ph.D., Präsident des DIW Berlin zu Gast beim FDP OV MOE
Virtuell in Mömlingen, Obernburg, Erlenbach, 10.03.2021.
Der FDP Ortsverband MOE hatte virtuell geladen – Thema Neustart Wirtschaft.
Als Gastredner war der Präsident des DIW Berlin Prof. Marcel Fratzscher Ph.D. gewonnen worden. Während seines 20-minütigen Vortrags zeigte er ein paar Besonderheiten der Pandemie auf. Die Spannungsfelder zwischen Staat vs. Markt, Multilateralismus vs. nationale Lösungen, Wissenschaft vs. Politik und Medien, aber auch Abwägung Gesundheit vs. Wirtschaft und Grundrechte. Für Prof. Fratzscher ist eine klare Erkenntnis aus Pandemie-Zeiten, dass der Grad an Gemeinschaft über den Erfolg der Krisenzeiten bestimmt. Umso gefährlicher sieht er die Tatsache, dass die Politik die Bürger scheinbar zunehmend verliere.
Die Runde der Zuhörer mit 11 Personen war klein aber fein. So war nicht nur das Kreisrats- und Gemeinderatsmitglied Bürgstadt, Jörg Reinmuth, und 3. Bürgermeister Erlenbach, Jörg Barth, eingewählt, sondern auch der Hauptgeschäftsführer der IHK Aschaffenburg Dr. Andreas Freundt befand sich in der Zuhörer- und Diskutanten-Gruppe.
Eine wissenschaftliche Sicht auf die Dinge, die da waren und kommen ..
Prof. Fratzscher erörterte die Zusammenhänge zwischen erhöhten Staatsschulden, Leistungen des Sozialstaats und den dringend notwendigen Investitionen der Transformation. Es müsse an vielen Stellen nach der Bundestagswahl mutig gedacht und gehandelt werden. Nicht nur eine Steuerreform sei von entscheidender Wichtigkeit, sondern auch wie man die Investitionen in Digitalisierung und Bildung, in Klimaschutz und Wandel finanziert bekomme. Innovative Ansätze wurden diskutiert. Dies sei u.a. dem geschuldet, dass man Wirtschaft und Innovationen, Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit neu verbinden müsse.
In die Zukunft gedacht ..
„Unternehmen müssten wieder die Chance erhalten, ihre Kreativität und Innovationskraft schnell und zielgerichtet in Ergebnisse einfließen zu lassen und nicht in der Bürokratie steckenbleiben“ so der Wunsch von Jörg Reinmuth. „Wäre es nicht sinnvoller, private Investitionen zu fördern, statt nur auf staatliche zu setzen?“ wollte Marcus Fritzschka, Schatzmeister des FDP OV MOE, wissen. Nicole M. Pfeffer stellte die Frage, ob diese neue Form der Verknüpfung nicht durch neue Rechtsformen verstärkt und gefördert werden könnte. Ihr Vorschlag: „Wieso gibt es keine nGmbH – nachhaltige GmbH oder eine iGmbH – innovative GmbH, die sich entsprechend der gGmbH einen Themenfokus setzen.
Das große Finale - über die Grenzen gedacht
Mit der Abschlussfrage von Jürgen G. Ripp zum Datenschutz und welche Bedeutung er nicht nur national, sondern auch international habe, leitete Prof. Fratzscher sein Abschlusswort ein: „Wir müssen den Mut haben, multilateral zu denken und der Datenschutz ist ein sehr gutes Beispiel. Wir können die großen Herausforderungen dieser Zeit nicht national lösen, sondern wir müssen sie in der großen Gemeinschaft länderübergreifend angehen. Es hilft nicht, wenn wir bspw. im Alleingang einen Datenschutz definieren, der nur für uns gilt. Vielmehr sollten Europa und die USA gemeinsame Standards festsetzen, um dann bspw. mit Ländern wie China und dem restlichen asiatischen Raum tragbare übergreifende Regeln zu vereinbaren. Sollte uns das nicht gelingen, werden wir uns nach anderen Staaten richten und unsere Wünsche und Ansprüche dürften dann wenig Relevanz haben“ ging Prof. Marcel Fratzscher zu den Schlussworten über.
Fazit des Abends
Bei allen Herausforderungen stehe für ihn fest, dass es gute Gründe für Pessimismus gibt. Aber noch bessere Gründe für Optimismus und das stimme ihn sehr positiv und zuversichtlich.
Ein erneuter, erkenntnisreicher und gelungener Abend des FDP OV MOE war organisiert und durchgeführt worden. Er wurde dem Anspruch gerecht, Zukunft neu zu denken - aus Verantwortung für unsere Gesellschaft.
Autor:FDP OV MOE aus Mömlingen | |
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