"Musik zur Passion“ in Mömlingen

- Vokalensemble "Canto della Vita" beim Vortragen der Passion
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Unter dem Titel „Musik zur Passion“ fand am Sonntag, dem 06.04.25 um 17 Uhr in der alten Pfarrkirche St. Martin in Mömlingen eine kirchenmusikalische Andacht des Pastoralen Raums Obernburg statt. Zu Beginn begrüßte der musikalische Leiter Markus Heinrich die Besucher und erläuterte ihnen, dass diese Stunde ein Gottesdienst sei, der die Anwesenden auf eine Reise in die Zeit Jesu mitnehme, mehr noch in den Karfreitag, da die Johannespassion diejenige sei, die jedes Jahr an diesem Tag vorgetragen würde. Er begann deshalb mit einem Gebet.
Anschließend begab er sich an die Orgel, um das bekannte Kirchenlied „O Mensch bewein dein Sünde groß“ zu Gehör zu bringen. In der Interpretation dieses Liedes drückt J. S. Bach in seinem Choralvorspiel die Tragweite des Textes der ersten Strophe aus, welche die erlösende Bedeutung des Wirkens und Sterbens Jesu formuliert: "Er (Jesus) wurde geboren und wollte der Mittler werden. Die Menschen erkannten dies nicht und deshalb musste er am Ende leiden und sterben".
Dies war die Hinführung zum eigentlichen Hauptwerk, der komponierten Version der Johannespassion des ehemaligen Aschaffenburger Stiftskantors und derzeitigen Domkapellmeisters von Passau, Andreas Unterguggenberger durch das Vokalensemble "Canto della Vita" aus Volkersbrunn unter der Leitung von Michaela Markert und Tenorsolist Christian Göckel. Die Passion wurde mit viel Einfühlungsvermögen, Erhabenheit und Klarheit in den verschiedenen Rollen durch das Vokalensemble vorgetragen. Die Choreinschübe repräsentierten das Volk, welche der Komponist den Zuhörerinnen und Zuhörern die Stimmung der aufgeheizten Menge damals einzigartig schilderte. Die klangliche Tiefe und Ausdruckskraft der Kompositionen stellte die Bedeutung und Strahlkraft des Leidens Christi vollkommen vor Augen.
Den Ausführenden gelang es somit, das geschriebene Wort durch die Musik erfahrbar zu machen, in sich selbst hinein zu hören. Unterbrochen wurde die Passion lediglich nach der Passage des "Todes Jesu" durch den Orgelchoral "O Haupt voll Blut und Wunden" von J. S. Bach.
Den Abschluss bildete das große "Adagio in g" von Tomaso Albinoni an der Orgel, welches durch seine kompositorische Dramaturgie des Aufbaus nochmal als Nachklang die Anwesenden mit auf den Kreuzweg, die brutale Kreuzigung und die Grablegung mitnahm. Deshalb hatte Markus Heinrich den Dank und den Applaus für die Mitwirkenden bereits bei seiner Begrüßung vorgezogen. "Vergelts Gott" nochmals allen Mitwirkenden für die musikalische und gesangliche Leistung und das damit verbundene Glaubensbekenntnis.


Autor:Friedrich Frank aus Mömlingen |
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