Und es ist doch Weihnachten......!
Jugendgottesdienst mit Pastoralassistent Riebel
PA Riebel und einige KJG-ler/innen wollten es wissen: „Was ist es denn, was das Weihnachtsfest ausmacht, was uns hier zusammenführt?“
Ein Märchen schien ihnen gut geeignet, dies zu ergründen:
In einem Königreich lebten die Leute zufrieden, bis der König eine Verordnung erließ, dass Weihnachten ausfällt! Junge Leute, die darüber verärgert waren beschlossen, eine Demo zu machen. Zusammen mit aufgebrachten Müttern wollten sie zum König, um ihre Meinung kund zu tun. Auch Arbeiter/innen der nahen Fabrik kamen hinzu.
Der König hörte die Leute kommen. Die Menge tobte: „Wir wollen Weihnachten!“ Als alle ruhig waren, fragte der König: „Wozu braucht ihr denn Weihnachten?“
Ein Junge rief: “Wir wollen Geschenke!“ Eine Mutter rief: „Wir wollen ein Familienfest!“ Eine Arbeiterin rief: „Wir wollen ein paar freie Tage!“
Der König änderte das Gesetz: Es wird ein Familienfest gefeiert, an dem es Geschenke gibt und an dem arbeitsfrei ist. Aber es darf kein Weihnachtsfest sein! Alle freuten sich. Der König sagte zu sich selbst: „So leicht sind die Menschen zufrieden. Sie haben alles, was sie brauchen.“
Die Leute gingen heim und feierten das Fest. Einige Mütter stressten sich. Sie putzten, schmückten und bereiteten tolle Essen vor. Dadurch waren sie schnell reizbar und es kam zum Streit. Die Jungen bekamen Geschenke. Doch die Freude war schnell vorbei. Unter denen, die frei hatten, gab es welche, die nichts mit sich anzufangen wussten. Aber es war ja ein Familienfest, da konnten sie nicht weg. So langweilten sie sich vor den Fernseher.
Um all dem aus dem Weg zu gehen, trafen sich drei Leute auf der Straße. Da es kalt war, zogen sie sich in ein leer stehendes Haus zurück. Dort entdeckten sie in einer Kiste Dinge, die sie früher an Weihnachten immer benutzt hatten. Eine fasste Mut und sagte: „Ich glaube, an dem Fest, das kein Weihnachtsfest sein darf, fehlt etwas“.
Sie wollten dem König sagen, dass sie wieder Weihnachten möchten. Er sagte: „Wozu braucht ihr es? Ihr habt Geschenke, zwei Feiertage, ihr habt euer Familienfest. Also, wozu braucht ihr Weihnachten?“
Ein junger Mann zeigte dem König einen Tannenzweig aus der Kiste und sagte: „Wir wollen einen Tannenbaum mit Lichtern und bunten Kugeln. Das erinnert uns an die Hoffnung, dass das Licht über das Dunkel und das Leben über den Tod siegt.“
Eine Mutter zeigte ihm eine Kerze. „Wir wollen sie anzünden und Lieder von der Geburt des Christkinds singen. Denn wir haben Sehnsucht nach Frieden und Heil. Diese Sehnsucht hilft uns, mit so mancher Enttäuschung besser umzugehen.“
Ein Arbeiter hatte eine Bibel aus der Kiste dabei. „Die Texte der Bibel künden uns von einer Liebe, die größer ist als Hass und Schuld. Wir brauchen diese Liebe und diese Hoffnung. Wir wollen wieder ein Weihnachtsfest feiern, an dem wir die alten, gut tuenden Texte lesen und hören.
Der König hatte aufmerksam zugehört. Er sprach: „Ich sehe: Weihnachten kann man nicht verbieten und auch nicht anordnen. Es liegt an jedem selbst, ob es für ihn Weihnachten wird.“
Ruth Zieres
Autor:Friedrich Frank aus Mömlingen |
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