Diskussionsfreudiges Publikum bei der Pfarrversammlung
Bei der Pfarrversammlung wurde ein ganzer Fragenkatalog angesprochen:
Warum wird der nasse Fleck in der CD-Kirche an der Sakristei nicht repariert? Diese Frage beantwortete der Kirchenpfleger schon in seinem Bericht: hier sei eine größere Dachsanierung nötig. Da aber vonseiten der Diözese ein Baumoratorium besteht, sind zurzeit keine Zuschüsse zu erwarten.
Wie kann man Stiftungsvermögen in Zeiten der Null-Zins-Politik oder gar bei Minus-Zins erhalten? Eine Idee der Kirchenverwaltung war, das Kapital für eine Photovoltaik-Anlage auf Pfarrhaus und Pfarrheim zu verwenden. Dies ist aber aus stiftungsrechtlichen Gründen nicht möglich.
Kritisiert wurde, dass an Allerseelen nicht wenigstens ein Wortgottesdienst möglich ist. Beim „Ortsfeiertag“, dem Wendelinustag, wünscht man sich mehr Beteiligung. Sich um den Leib Christi zu versammeln, heiße auch, dass die Verantwortlichen der (Pfarr)Gemeinde hier mehr Präsens zeigen sollten, das gilt auch für den Sonntagsgottesdienst. Man könne nicht alles auf Corona schieben, denn ältere Menschen besuchen regelmäßig den Gottesdienst und junge nehmen es oft als Ausrede. Der Kern der kirchlichen Feiertage wird, auch durch Veranstaltungen, immer mehr ausgehöhlt, so ein Vorwurf.
Der Seniorenbeauftragte möchte nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen auch von kirchlicher Seite wieder eine lebendige Gemeinschaft für Senioren. Dies ist aber im Pfarrsaal wegen der Umluftheizung noch nicht möglich. Er bot an, in gemeindliche Räume (Bürgerhaus) auszuweichen und wünschte sich gelegentliche Wortgottesdienste für Senioren. Die Mitteilung, dass die Kantoren am Wendelinustag zum letzten Mal gesungen haben, hat alle überrascht. Dass Kirchenmusik und Gesang unstrittig segensreich sind, war sich die Versammlung einig.
Wir reden hier über Gebäude und Strukturen, aber nicht über die Verkündigung des Wortes Gottes, so eine Feststellung. Wie geht es mit den Kommunionkindern weiter? Wer begleitet junge Eltern? Wie finden wir (möglichst junge) Menschen, die bei der Glaubensweitergabe oder auch im Gottesdienst (z. B. Küster) helfen können? Jeder Mensch braucht geistige Nahrung. Einige inspirierende Veranstaltungen sind ausgefallen. Brauchen wir wieder eine Gemeindemission?
Zu den Ausführungen über die Neuordnung der Diözese wurden zwar keine Fragen gestellt, aber mancher fragte sich auf dem Heimweg doch, warum der bisherige Pfarrgemeinderat (übrigens ein Begriff, den Pfr. Wirth in Mömlingen 1966 prägte) nun „Gemeindeteam“ heißen soll. Oder man für die bisherige Caritas-Arbeit das schwierige Wort „Sozialraumorientierung“ verwendet. Ob dies in der Praxis nützt, darüber sollten wir nachdenken.
Autor:Friedrich Frank aus Mömlingen |
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