Apostelin Junia
Predigerinnentag
Mömlingen/Stockstadt: Seit einigen Jahren feiern die kath. Frauenverbände am 17. Mai den Namenstag der „wiedergefundenen Apostelin“. Sie laden Frauen ein, sich rund um den Junia-Tag zu Wort zu melden und Gelegenheiten, im Gottesdienst zu predigen, wahrzunehmen.
In diesem Jahr hat der Frauenbund mit Unterstützung des Diözesanrates im Bistum Würzburg einen Predigerinnentag rund um den Gedenktag der Apostelin Junia ausgerufen. An vielen Orten in unserem Bistum ergriffen daher Frauen in den Gottesdiensten das Wort und legten das Evangelium aus Sicht der Frauen aus.
Junia, die im 13. Jahrhundert aus der römisch-katholischen Geschichtsschreibung verschwand, da Man(n) sich wohl nicht mehr vorstellen wollte, welch wichtige Rolle Frauen in der Urkirche spielten. Aus Junia wurde kurzerhand ein Junias, obwohl es diesen Männernamen in der Antike gar nicht gab.
Erst Forschungen im 20. Jahrhundert brachten den Nachweis ihrer Existenz. In der neuen Einheitsübersetzung von 2016 steht endlich wieder der ursprüngliche Frauenname Junia.
„Getauft, gefirmt und kompetent! Trotz Vatikan-Nein: Frauen predigen rund um den Gedenktag der Ur-Apostelin Junia“ in Eucharistiefeiern und anderen Gottesdiensten um auch die weibliche Sicht der stärkenden und tröstenden Kraft des Evangeliums mit den Mitmenschen zu teilen und ein positives Glaubenszeichen ablegen. Verkündigung muss „bunt sein wie ein Blumenstrauß“, sonst erreichen wir viele Menschen und Gruppen nicht mehr. Die Auswahl, dass nur geweihte Männer in einer Eucharistiefeier das Wort Gottes auslegen dürfen, diskriminiert Frauen und wird dem Evangelium nicht gerecht, das allen Menschen zugesprochen ist.
Bei der letzten Vollversammlung des Synodalen Wegs im März 2023 wurde der Handlungstext „Verkündigung des Evangeliums durch Laiinnen und Laien in Wort und Sakrament“ verabschiedet. Mehr als 2/3 der deutschen Bischöfe haben zugestimmt und wollen dies auf der Weltsynode in Rom einbringen.
Damit Gleichwertigkeit erzielt und und volle Teilhabe aller Getauften und Gefirmten erreicht ist, braucht es wohl noch viele positive Beispiele von entschiedenem Auftreten – gegen die lähmende Resignation, Erstarrung und Erosion in unserer Kirche, Zeugnisse von Männern und Frauen für Jesu Botschaft gegen zunehmende Sinnentleerung. So wie in der Urkirche, wo Christinnen und Christen unerschrocken auftraten. Paulus traute ihnen viel zu. Sie brachten ihre vielfältigen Charismen in den Gemeinden ein und viele Anhänger fanden sich. Ihr „soziales Netzwerk“ wurde immer größer, die Strahlkraft des Evangeliums kam zum Tragen. Wann wird es sein, dass die Verantwortlichen der Katholischen Kirche den Weltchristen und dem Glaubenssinn des Gottesvolkes mehr Vertrauen schenken?
WIR BRAUCHEN MUTIGE BISCHÖFE - JETZT!
Autor:Edeltraud Hann aus Mömlingen |
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