Einblicke in Kultur & Geschichte der Region
Die Michelstädter Vortragsreihe „Unser Odenwald – Vom Bekannten zum Unbekannten“ wartet auch 2025 wieder mit spannenden Themen auf
In einer neuen Broschüre stellt das Kulturamt der Stadt Michelstadt die Vorträge vor, mit denen Expertinnen und Experten auch 2025 innerhalb der beliebten Vortragsreihe „Unser Odenwald – Vom Bekannten zum Unbekannten“ wieder faszinierende Einblicke in die Historie und kulturelle Vielfalt des Odenwaldes geben. Sieben spannende Vorträge an unterschiedlichen Orten lassen regionale Geschichte lebendig werden und geben neue Einblicke in die Vergangenheit.
Zum Auftakt am 7. März im Schenkenkeller der Kellerei geht es um das historische Gebäude selbst. Im Vortrag „Die Kellerei zu Michelstadt – gestern, heute, morgen“ beleuchtet die Historikerin Antje Vollmer die wechselvolle Geschichte des Gebäudekomplexes, der als Sitz des gräflichen Finanzverwalters diente und tief mit der Stadtgeschichte verwurzelt ist.
Am 28. März erwartet die Zuhörer ein Zeitzeugenvortrag: Werner König, aufgewachsen in Michelstadts Waldstraße, erinnert sich an den 29. März 1945, als die Amerikaner in die Stadt einmarschierten. In seinem Vortrag „Der 29. März 1945 – Tage davor, Tage danach“ im großen Sitzungssaal des Stadthauses berichtet er vom Alltag während des Kriegsendes, von Hamsterkäufen, Verdunkelungen und den Einzelschicksalen seiner Nachbarn.
Am 30. Mai folgt „Im Eilschritt durch die Stadtgeschichte – Von Einhard bis Dr. Robischon“: Hans Winter, ehemaliger Stadtarchivar Michelstadts, präsentiert anhand von Lichtbildern und ausgewählten Objekten aus dem Stadtarchiv Einblicke in bedeutende Ereignisse und Persönlichkeiten, die Michelstadt geprägt haben.
Am 2. Mai nimmt Silke Hable das Publikum mit auf eine Zeitreise in die „Odenwälder Volksmedizin“ und erklärt die Heilkraft regionaler Kräuter sowie die Bedeutung magischer Rituale.
Ein weiterer Höhepunkt erwartet die Besucher am 29. August im Foyer der Odenwaldhalle, wo Dr. Uli Steiger in seinem Vortrag „Heilige und göttliche Gesundbrunnen: Quellkirchen und Einsiedeleien in der Herrschaft Erbach“ die sakrale Bedeutung heilkräftiger Quellen im Odenwald beleuchtet. Diese Quellen galten im Mittelalter als heilig und wurden teils mit Kapellen und Kirchen versehen, die bis heute von ihrer früheren Bedeutung zeugen.
Am 26. September stellt Archäologe Dr. Thomas Becker im Stadthaus unter dem Titel „Archäologie in und um Michelstadt“ aktuelle Funde und Erkenntnisse vor und beleuchtet, wie diese Entdeckungen unser Verständnis der Geschichte der Region erweitern: Denn die Siedlungsgeschichte im Stadtbereich von Michelstadt beginnt schon vor der urkundlichen Ersterwähnung 741/42.
Am 14. November referiert in der evangelischen Stadtkirche Antje Vollmer zum 500-jährigen Gedenken an die Bauernkriege. Im Vortrag „Vor 500 Jahren: Die Bauernkriege“ zeichnet die Historikerin die Hintergründe und Auswirkungen der Bauernaufstände von 1524 bis 1526 nach, die als „Revolution des gemeinen Mannes“ weit über den Odenwald hinaus neue aus wirkten. Angetrieben von den gesellschaftlichen Umwälzungen der Reformation griffen die Aufstände auch in die Region um Amorbach und Miltenberg über. Die Grafen zu Erbach waren als Landesherren ebenfalls in die Konflikte verwickelt, und die Spuren dieses
dramatischen Kapitels lassen sich bis heute im Odenwald erkennen.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen kostet 3 Euro pro Person, eine rechtzeitige Anmeldung ist erfahrungsgemäß aufgrund des großen Interesses notwendig: Anmeldungen erfolgen über das Kulturamt der Stadt Michelstadt, telefonisch unter 06061-74620 oder per E-Mail an anmeldung@michelstadt.de.
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