Erlebnis Bauernhof
Bauernhof statt Klassenzimmer -die bayernweiten Aktiv-Wochen für die Schulen haben begonnen

Der Name ist Programm! Das Angebot "Erlebnis Bauernhof" gibt Schülerinnen und Schülern in Bayern die Möglichkeit einmal hautnah zu erleben, was landwirtschaftliche Produktion bedeutet. Bei dem Besuch eines Bauernhofes dürfen sie nicht nur schauen, sondern selbst mit anpacken, z.B. im Stall mithelfen, den Boden untersuchen, Getreide bestimmen, alte Nutztierrassen oder die Maschinen auf einem Bauernhof kennenlernen und vieles mehr. Aktuell sind über 828 Betriebe in Bayern für dieses Programm qualifiziert. Im Land-kreis Main-Spessart können zehn Betriebe im Rahmen des Programms „Erlebnis Bauern-hof“ von den Schulen kostenlos besucht werden. Den Auftakt für den Dienstbezirk des AELF Karlstadt machte in diesem Jahr der Limousinhof in Mespelbrunn.
„Es macht mir immer wieder Spaß zu sehen, wie begeistert die Kinder bei dem Programm dabei sind und mit wieviel Einsatz und Ideenreichtum die Betriebe es vorbereiten“, freute sich Agnes Maier, die im AELF Karlstadt für die Qualifizierung der Betriebe zuständig ist. Der Limousinhof ist ein Mutterkuhbetrieb. Doch für die Zweitklässer aus Aschaffenburg gab es nicht nur Kühe, Jungbullen und Kälbchen, sondern auch Esel, Pferd, Ziegen, Schweine, Hühner und die Hofkatze zu sehen.
Programm rund um das Thema Milch
Bei dem Bauernhofbesuch ging es aber um mehr, als mal eine Ziege zu füttern oder einem Kälbchen über die weiche Nase streicheln zu dürfen. „Ohne Kalb keine Milch und Butter“, so das Thema des Tages. Warum geben Kühe Milch? Wie wird aus der Milch Butter, Käse oder Jogurt? Das wurde nicht nur in der Theorie besprochen, sondern auch praktisch um-gesetzt. Mit Schüttelbechern durften die Zweitklässer selbst aus Sahne Butter herstellen. Bei der kühlen Witterung war viel Einsatz gefordert, bis sich die ersten Butterflöckchen bildeten. Glücklicherweise war auch die Seniorbäuerin Karola Fäth mit dem großen Butterstampfer im Einsatz, so dass dann alle Brot mit frischer Butter essen konnten. Bei dem Rundgang über den Hof beeindruckte die Kinder besonders der Zuchtbulle mit seinem auffälligen Nasenring. Die jungen Kälber hätten sie gerne gestreichelt, doch die meisten der Jungtiere blieben auf sicherem Abstand. Viele Fragen gab es für die jungen Besucher zu klären: Wie lang lebt eine Kuh? Was frisst sie und wie viel an einem Tag? Die 30kg an Futter, die eine Kuh in etwa an einem Tag frisst, wusste ein Schüler gleich praktisch einzuordnen: „Das ist so viel, wie ich wiege“, stellte er überrascht fest.
Nach dem dreistündigen Besuch hatten die Kinder viel gesehen, die Mutigen auch mit Anleitung Tiere aus der Hand gefüttert, erleben dürfen, wie rau sich eine Rinderzunge anfühlt und viel Neues rund um die Kuh und die Milchprodukte erfahren. „Hat es euch gefallen?“, fragte Fäth beim Abschied. Ein eindeutiger Jubel war die Antwort.

Ein interessantes Programm auch für höhere Schulklassen
Waren die Bauernhofbesuche früher auf Grundschulkinder ausgerichtet, gibt es mittlerweile auch für die 5. bis 10. Jahrgangsstufe vielfältige Angebote, die auf die Lernpläne der jeweiligen Jahrgangsstufe und Schulart abgestimmt sind. Neben der Lebensmittelgewinnung werden auch übergeordnete Themen wie Boden- und Erosionsschutz, technische Entwicklung oder Energiegewinnung behandelt. „Die Themenpalette ist sehr groß“, unter-streicht Maier, „und die Inhalte der Angebote sind für viele Fächer geeignet. Nicht nur, wie viele Lehrkräfte meinen, für Fächer wie Ernährung oder Biologie, sondern auch für Geografie oder Ethik: “
Das Bayrische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus übernimmt einmalig die Kosten des Besuches für die Jahrgangsstufen von der 2. bis zur 4. Klasse sowie noch einmal in der Sekundarstufe von der 5. bis zur 10. Klasse. Dies gilt auch für Förderschulklassen, Deutschklassen und Brückenklassen.
Lehrkräfte, die mit ihrer Klasse einen Bauernhof besuchen möchten, können sich unter www.erlebnis-bauernhof.bayern.de informieren. Die Anmeldung zum Besuch erfolgt dann direkt bei dem Betrieb.
Bei Fragen steht Gabriele Royackers, E-Mail: Gabriele.Royackers@aelf-ka.bayern.de, Telefon: 09353/ 7908-2040 zur Verfügung.

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