Polizeibericht
Marktheidenfeld | Ladendiebin festgenommen, Immer wieder Internet-Betrügereien mit „Freunde und Familie“, Ca. 3400 Euro Schaden durch WhatsApp-Betrug

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Pressebericht der PI Marktheidenfeld vom 18.01.2023

Ladendiebin festgenommen
MARKTHEIDENFELD, LKR. MAIN-SPESSART.
Am Montagnachmittag, gegen 15:00 Uhr, wurde eine 63-jährige Frau in einem Geschäft in der Luitpoldstraße beim Diebstahl beobachtet. Die Frau entnahm Haushaltsartikel aus der Verpackung und verstaute diese in ihrer Stofftasche. Anschließend wollte sie das Geschäft ohne zu bezahlen verlassen. Eine aufmerksame Mitarbeiterin bemerkte den Vorgang und verständigte die Polizei. Aufgrund eines fehlenden Ausweises musste die Frau zur Klärung der Identität zur Polizeiinspektion Marktheidenfeld verbracht werden. Sie muss nun mit einer Anzeige wegen Diebstahls rechnen. Die entwendeten waren hatten einen Wert von knapp 30 Euro.

Immer wieder Internet-Betrügereien mit „Freunde und Familie“ – Ca. 2700 Euro Beuteschaden innerhalb eines Tages
MARKTHEIDENFELD, LKR. MAIN-SPESSART.
Bei der Polizei in Marktheidenfeld wurden am 16.01.2023 innerhalb eines Tages drei Internet-Betrügereien zur Anzeige gebracht.

In allen Fällen wurden Waren über das Internet gekauft, über den Finanzdienstleister PayPal mit der Option „Freunde und Familie“ bezahlt und anschließend nicht geliefert. Bei dieser Option bietet PayPal keinerlei Käuferschutz an, d.h. die Geschädigten erhalten keine Unterstützung bei der Rückerlangung der betrügerisch erlangten Gelder.

In einem der angezeigten Fälle wollte die Geschädigte Kosmetikartikel im Wert von 325 Euro kaufen. Nach ihrer ersten Zahlung wurden immer weitere angebliche „Gebühren“ fällig, die sie jedoch, wie ihr die Täter vorgaukelten, nach Lieferung der Ware zurückerhalten sollte. Letztlich sendete die Geschädigte in mehreren Etappen insgesamt ca. 2500 Euro an den bislang unbekannten Täter. Die Ware erhielt sie nicht. Nach einer weiteren „Gebührenforderung“ wurde die Geschädigte misstrauisch und erkannte in der Folge den Betrug.

In zwei weiteren ähnlich gelagerten Fällen wurden insgesamt ca. 200 Euro über PayPal an unbekannte Täter bezahlt. Die Geschädigten wollten in diesen Fällen einen Lautsprecher bzw. einen Motor kaufen.

Die polizeilichen Ermittlungen gestalten sich in derartigen Fällen zumeist langwierig und schwierig. Den Tätern, die oftmals aus dem Ausland agieren, ist kaum beizukommen und die Opfer bleiben auf ihren Schäden sitzen. Nicht selten werden den Geschädigten als „Vertrauensbeweis“ Ausweisbilder der angeblichen Verkäufer vorgelegt. Diese wurden allerdings zuvor von weiteren Opfern betrügerisch digital erlangt und werden zu Betrugszwecken missbraucht.
Die Polizei Marktheidenfeld mahnt deshalb zur Vorsicht bei Internetgeschäften und der genannten Zahlungsmethode PayPal „Freunde und Familie“. Es wird eindringlich dazu geraten, über diese Option auch tatsächlich nur an „Freunde und Familie“, und nicht an unbekannte Internetverkäufer, Geld zu senden. Es wird empfohlen, ggf. die „normale“ Zahlungsmethode das Finanzdienstleisters zu wählen. Diese kostet zwar ca. 3 Prozent Gebühren, man hat aber bei Problemen einen Käuferschutz.

Ca. 3400 Euro Schaden durch WhatsApp-Betrug
MARKTHEIDENFELD, LKR. MAIN-SPESSART.
Bereits letzten Donnerstag wurde bei der Polizei Marktheidenfeld ein sogenannter „WhatsApp Betrug“ zur Anzeige gebracht.

Eine 61-jährige Geschädigte fiel hierbei auf eine Nachricht von einer unbekannten Telefonnummer herein. Beim angeblichen Absender der Nachricht sollte es sich um ihren Sohn handeln. Sein Handy sei kaputt gegangen und die unbekannte Telefonnummer sei seine neue. Im weiteren Verlauf überzeugte der angebliche Sohn die Geschädigte, zwei dringende Rechnungen bezahlen zu müssen, aber wegen des kaputten Handys sein Online-banking nicht nutzen zu können. So brachte er die Geschädigte dazu, zwei Echtzeit-Überweisungen in einer Gesamthöhe von ca. 3400 Euro an die unbekannte Person zu tätigen.
Auch in diesen Fällen gestalten sich die polizeilichen Ermittlungen oftmals schwierig. Die Hintermänner des Betruges agieren in der Regel aus dem Ausland. Die Zahlungsabwicklung erfolgt häufig über nur zu Betrugszwecken angelegte Konten bei sogenannten „Internetbanken“. Eine deutsche IBAN heißt hierbei nicht, dass der Kontoinhaber auch im Bundesgebiet wohnt. Die erlangten Gelder werden in der Folge zeitnah auf weitere, zu gleichem Zweck eröffnete, oftmals im Ausland befindliche Konten weitergeleitet. Eine Rückholung der überwiesenen oder gesandten Gelder ist nur in den seltensten Fällen möglich.
Die Polizei Marktheidenfeld weist ausdrücklich auf dieses Betrugsphänomen hin. Die entsprechenden betrügerischen Nachrichten lauten beispielsweise „Hallo Mama/Papa, mein Handy ist kaputt, das ist meine neue Nummer, speichere sie gleich ein.“
Ausführliche Informationen und Hilfestellungen zu diesen sowie zu weiteren Betrugsphänomenen sind auch im Internet unter www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/ unter „Themen & Tipps“ zu finden.

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