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Energiegenossenschaft Untermain bietet eigenen regionalen Ökostromtarif für Ihre Mitglieder

Mönchberg. Was lange währt… wird richtig interessant für die Mitglieder der Energiegenossenschaft Untermain (EGU). Ab sofort bietet die Energiegenossenschaft über zwei regionale Stromversorger, der EMB Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt GmbH & Co. KG und den Stadtwerken Klingenberg einen speziellen regionalen EGU-Ökostromtarif an.

Beim EGU-Tarif, der bis Ende 2015 festgeschrieben ist, liegt der Arbeitspreis bei attraktiven 0,24 € pro kWh (brutto) bei einem jährlichen Grundpreis von ca. 58,55 €. Der Grundpreis kann wegen der unterschiedlichen Netzentgelte der regionalen Netzbetreiber (z.B. e.on/Bayernwerk) allerdings von Ort zu Ort leicht variieren.

Logischer Schritt für die regionalen Energieversorger

Christoph Keller, Geschäftsführer der EMB, führt an, dass die Kooperation mit der Energiegenossenschaft Untermain ein logischer Schritt sei, da in Zukunft auch gemeinsame Projekte im Bereiche der erneuerbaren Energien angestoßen werden sollen. „Hier sind wir schon mittendrin in den Vorbereitungen und Planungen in einigen regionalen Projekten“, so Keller.

Auch für den Vorstand der Stadtwerke Klingenberg, Jochen Pobloth, fiel die Entscheidung für einen gemeinsamen Tarif leicht. „Unser Portfolio wird durch den EGU-Tarif um eine attraktive Variante erweitert. In Zukunft möchten wir auch den regional erzeugten Strom direkt an unsere Kunden liefern. Das ist aber auf Grund der komplizierten Netzregularien momentan noch nicht möglich.“

Für beide Energieversorger gilt: ein wechselwilliger Kunde muß sich um nichts kümmern. Die Ab- bzw. Ummeldung zum neuen EGU Tarif wird direkt von den Versorgern abgewickelt. Einzige Voraussetzung: der Kunde muss Mitglied bei der EGU sein, bzw. dann werden.

Stärkung der Genossenschaftsidee

Eine Genossenschaft ist per Definition auf das Allgemeinwohl ihrer Mitglieder aus. Dabei geht es höchst demokratisch zu, denn jedes Mitglied hat in den Versammlungen nur eine Stimme, egal wie viele Anteile es hält. Die Energiegenossenschaft Untermain bietet Bürgern die Möglichkeit, sich an den Projekten zu beteiligen, wobei die Anteile mit gerade einmal 100 Euro bewusst niedrig festgelegt wurden, damit auch wirklich jeder mitmachen kann. Mit dem eigenen Stromtarif für die EGU Mitglieder wird die Idee nun weiter gestärkt, da hier regionale Anbieter Strom aus ökologischen Quellen zum Sondertarif anbieten. Der TÜV-zertifizierte Tarif zeichnet sich nicht nur durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen aus, sondern ist darüber hinaus noch günstiger als die Grundtarife der Netzbetreiber.

Dieses Vorgehen bringt für alle Seiten Vorteile. Die Energieversorger erweitern ihr Portfolio, die Kunden bekommen einen Ökotarif zum attraktiven Preis, und natürlich erhofft sich die Energiegenossenschaft durch dieses Angebot einen Zulauf an neuen Mitgliedern.

Je breiter die Basis der Mitglieder, desto mehr Projekte können dann auch in Zukunft realisiert werden. Bislang umfasst das Projektportfolio der EGU mehrere Photovoltaikanlagen, eine Windparkbeteiligung, sowie – als bisher größtes Projekt - das gerade fertig gestellte Nahwärmenetz Schmachtenberg. Weitere Projekte sollen die Beteiligung an einem Holzpelletswerk, sowie neue Beteiligungen an Windparks und Photovoltaikanlagen der Region umfassen. Der Vorstand der EGU, Martina Römmelt-Fella, bringt es auf den Punkt: „Durch eine breite Bürgerbeteiligung an unseren Projekten kann zukünftig mehr grüner Strom regional produziert werden, welcher wiederum in den Strompool des EGU-Tarifes einfließen wird. Dadurch wird die zukünftige Energieversorgung nachhaltig planbar, ökologisch sinnvoll und für den Endkunden preisgünstig gestaltet sein.“

Alter Obstkeller als erster Kunde

Als der Eigentümer des Alten Obstkellers in Mönchberg, in dem die EGU ihren Sitz hat vom EGU-Tarif hörte, war ihm sofort klar „wir machen da mit – und zwar als Kunde Nummer 1“. Zwar bezieht der Obstkeller schon jetzt Ökostrom eines deutschlandweit operierenden Energieversorgers, aber das reicht Harald Elsässer noch nicht. „Wer eine nachhaltige Energiewende will, sollte zwingend auch regionale und dezentrale Strukturen stärken.“

Autor:

Karlheinz Paulus aus Mainbullau

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