Wärmdämmung - Aufräumen mit Vorurteilen
In der öffentlichen Diskussion und in Medien ist die Dämmung von Hausfassaden ein immer wiederkehrendes, vielbeachtetes Thema. Technische Eigenschaften, aber auch Aspekten wie Wirtschaftlichkeit, Optik oder Umweltverträglichkeit werden intensiv und oft widersprüchlich diskutiert. Längst widerlegte Gerüchte und Falschbehauptungen finden so immer wieder den Weg in die Öffentlichkeit.
Was stimmt und was nicht? Hier einige wichtige Tatsachen im Überblick:
Brandsicherheit:
Fachgerecht montierte und verputzte Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind je nach verwendetem Dämmstoff schwer entflammbar oder unbrennbar und müssen als Bausystem strenge Brandschutzvorschriften erfüllen.
Die Bauministerkonferenz des Bundes hat sich aktuell dem Thema Brandschutz angenommen und „bestätigt, dass entsprechend der Zulassung hergestellte WDVS mit Polystyrol-Dämmstoffen sicher sind“ (Merkblatt der Bauministerkonferenz, Stand 18.06.2015)
Ein Brand kann sich an der WDVS-gedämmten Fassade nur ausbreiten, wenn Feuer extrem lange und intensiv auf die verputzte Fassade einwirkt.
Die tatsächliche Zahl von Fassadenbränden in Deutschland, bei denen eine Fassadendämmung eine wichtige Rolle spielte, ist sehr gering (statistisch unter 10 Fälle, bei ca. 180 000 Brandereignissen pro Jahr)
Häufigste Brandursache bei Fassadenbränden: brennende Müllcontainer, Lagermaterial, Sperrmüll, Arbeitsunfälle an unverputzten Fassaden sowie vorsätzliche Brandstiftung
Bei Häusern, deren Fußboden des obersten bewohnten Geschosses höher als sieben Meter liegt, sind Brandsperren aus nichtbrennbaren Dämmstoffen vorgeschrieben.
Eigentümer sollten gedämmte Fassaden regelmäßig auf (Putz-)Schäden kontrollieren und diese ggf. ausbessern.
Umweltschutz:
Die bei der Produktion der Dämmstoffe aufgewendete Energie spart eine Fassadendämmung in der Regel schon nach sehr kurzer Zeit (bis 2 Jahre) wieder ein
Nicht gedämmte Häuser verlieren im Schnitt ein Viertel der gesamten Heizenergie ungenutzt über die Gebäudehülle.
Allein die bisher angebrachten Fassadendämmungen (rd. 1 Mrd. m²) haben in Deutschland über 100 Mrd. Liter Heizöl und fast 300 Millionen Tonnen CO² eingespart.
Fassadendämmungen leisten einen hohen Beitrag zum Gelingen der Energiewende.
Klimatische Veränderungen (saubere, feuchtere und kältere Luft) führen heute eher als noch vor Jahrzehnten zur Algenbildung auf einer Hausfassade. Dies jedoch unabhängig davon, ob diese Fassade gedämmt ist oder nicht.
Die beste Chance, Algenbewuchs einer Fassade zu vermeiden, bieten bauliche Vorkehrungen wie größere Dachüberstände oder die Verwendung von Oberputzen, die durch ihre Beschaffenheit Wasser von der Oberfläche gezielt aufnehmen oder ableiten .
Nach seiner Lebensdauer (in der Regel weit mehr als 40 Jahre) können WDV-Systeme entweder mit einem neuen Wärmedämm-Verbundsystem überarbeitet (aufgedoppelt) oder rückgebaut werden.
Polystyrol-Dämmstoffe werden überwiegend der thermischen Verwertung und damit der Energiegewinnung zugeführt. Für eine Rückführung in den Stoffkreislauf wird aktuell eine erste im großtechnischen Maßstab ausgelegte Anlage geplant.
Wirtschaftlichkeit:
Ab welchem Zeitpunkt die Kosten für eine Dämmung durch eingesparte Heizenergie wieder ausgeglichen sind, hängt von einer Vielzahl von Aspekten (Bauzustand, Energiepreise, Zinsniveau, Sanierungsaufwand) ab. Im Einzelfall kann ein qualifizierter Energieberater den Zeitraum annähernd genau bestimmen. Eine allgemein gültige Faustregel gibt es nicht, da jedes Bauvorhaben individuell betrachtet werden muss.
Ebenso wichtige Argumente für die Fassadendämmung sind ein viel behaglicheres Wohnklima in Sommer und Winter, Werterhalt oder Wertsteigerung einer Immobilie und nicht zuletzt der Umweltschutz (Verringerung des CO²-Ausstoßes).
Am schnellsten amortisiert sich eine Fassadendämmung bei Gebäuden, die in den Jahren 1960 bis 1977 erbaut wurden. Sie entsprechen in der Regel bei weitem nicht mehr dem heute gültigen energetischen Standard und verlieren einen großen Teil ihrer Heizenergie an die Atmosphäre.
Um die Kosten weiter zu senken, empfiehlt sich eine Fassadendämmung, wenn an der Fassade ohnehin Sanierungsmaßnahmen anstehen und viele Kosten (z.B. Gerüst) dann nur einmal anfallen.
Je höher die energetische Einsparung nach einer Dämmung ist, desto höher auch die Summe aus Zuschüssen (KfW) und zinsgünstigen Darlehen. Bereits die Energieberatung wird bis maximal 800 Euro pro Vor-Ort-Beratung bezuschusst.
Schimmel
Jeder kennt diese Situation: Wenn man im Sommer eiskaltes Bier in ein Glas gießt, bilden sich an dessen Außenseite Wassertropfen. Die warme Umgebungsluft kondensiert am abgekühlten Glas und es bildet sich Tauwasser. Genau nach diesem Prinzip kann in ungedämmten Häusern Schimmelpilz entstehen – nämlich wenn feuchte Raumluft auf kühle, nicht gedämmte Bauteile trifft und dort verbleibt. In unseren Häusern und Wohnungen produzieren wir ständig Feuchtigkeit: Eine vierköpfige Familie erzeugt nach Untersuchungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik pro Tag bis zu 12 Liter Wasserdampf durch Atmen, Schwitzen, Kochen oder Duschen.
Die mit Wasserdampf angereicherte Raumluft schlägt sich, wenn sie nicht durch Lüften ausgetauscht wird, an den kühlsten Stellen im Raum nieder. Meistens sind das die ungedämmten Außenwände und deren Ecken. Das geschieht natürlich ganz besonders in der kalten Jahreszeit. Doch Schimmelpilze wachsen nicht erst dann, wenn Tauwasser sichtbar an den Oberflächen ausfällt, sondern bereits deutlich früher. Schon ab 80 Prozent relativer Luftfeuchte kann das Wachstum beginnen.
Um Schimmelbefall wirksam vorzubeugen heißt deshalb die Lösung: Dämmen und Lüften!
„Atmende Wände“ sind ein Märchen
In diesem Zusammenhang gilt es, ein weit verbreitetes Vorurteil bei der Fassadendämmung richtigzustellen: Sie verhindere das „Atmen“ der Wände, heißt es oft. Diese Behauptung ist in jeder Hinsicht ein fataler Irrtum, der nach wie vor viele Menschen von notwendigen Dämmmaßnahmen abhält und so für mangelnde Behaglichkeit und vermeidbare Heizkostenbelastungen verantwortlich ist. Wände, egal welcher Bauart, können grundsätzlich nicht „atmen“. Unsere notwendige Frischluft bekommen wir weiterhin durch die Fenster bzw. durch eine mechanische Lüftungsanlage. Wände hingegen müssen luftdicht sein und die Wärme möglichst im Haus halten. Fassadendämmung hilft dabei nachhaltig und trägt zusammen mit dem Lüften dazu bei, Schimmelpilz zu vermeiden.
Quelle: www.daemmen-lohnt-sich.de
Gerne beraten wir Sie intensiv, und auf Ihr Bau- oder Sanierungsprojekt speziell abgestimmt, über die Vor- und Nachteile einer Fassadendämmung.
Oder besuchen Sie doch einmal die Seite von www.daemmen-lohnt-sich.de um sich über weitere Fakten und auch Beispiele zu Informieren.
Ihr Malerteam Verst
Autor:Malerteam Verst aus Lützel-Wiebelsbach |
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