Polizeibericht
Lohr a. Main | Fremder Mann spricht Kinder auf Spielplatz an - bedenkliche Aktionen in den sozialen Medien

Foto: Gerhard Seybert - stock.adobe.com

Pressebericht der Polizeiinspektion Lohr am Main vom 03.07.2020 i. S.

Am Donnerstag, 02.07.2020, meldete sich um die Mittagszeit eine Mutter persönlich bei der Lohrer Polizei. Sie sei auf einem Spielplatz von einem fremden Mann angesprochen, der sich nach ihren Kindern erkundigt habe. Aktionen, die anschließend in den sozialen Medien stattfanden, sind bedenklich.

Am Vormittag hielten sich eine 39jährige Mutter mit ihrem Kleinkind und einer Bekannten auf dem Spielplatz in der Wöhrde auf. Gegen 11.45 Uhr wurde sie von einem älteren Mann angesprochen und gefragt, ob es sich bei ihrem Kind um einen Jungen oder ein Mädchen handeln würde. Auf Nachfrage, weshalb er dies wissen wolle, soll der bis dato Unbekannte geantwortet haben, dass ihm Kinder gefallen würden. Ohne eine sonstige Antwort bekommen zu haben ging der Mann auf dem Fuß-/Radweg in Richtung Ohrwatschel/Lindig-Siedlung weiter. Da der Frau dieses Verhalten merkwürdig vorkam, fotografierte sie den älteren Mann, als dieser den Spielplatz verließ. Anschließend begab sie sich unverzüglich zur Lohrer Polizeidienststelle, teilte ihre Wahrnehmungen dort mit und zeigte den Beamten die gefertigten Aufnahmen.

Die Polizei fahndete sofort nach dem unbekannten Mann. Mit zivilen und uniformierten Kräften wurden den Nachmittag über die Spielplätze im Stadtgebiet überwacht und es wurde Ausschau nach der Person gehalten. Zwischenzeitlich konnten auch erste Verdachtsmomente gegen eine verhaltensauffällige Person gewonnen werden, die im Dienstbereich der Lohrer Polizei wohnhaft ist. Dieser Verdacht deckte sich auch mit Hinweisen, die im Verlauf des Nachmittags telefonisch bei der Polizei eingingen.

Mittlerweile konnte der Mann von der Polizei angetroffen werden. Er hatte sich zuvor telefonisch gemeldet, da er aus der Nachbarschaft erfahren habe, dass die Polizei nach ihm suchen würde. Er erschien daraufhin auch persönlich auf der Dienststelle. Da für die Ordnungshüter ein strafbares Handeln auf den ersten Blick nicht zu erkennen war, wurde der Mann aufgefordert, sein Verhalten zu überdenken, zu ändern und insb. keine fremden Frauen bzw. Kinder anzusprechen.

Aus Sicht der Polizei verhielt sich die Mutter vorbildlich, indem sie unverzüglich zur Polizei ging. Ihre Beunruhigung ist nachvollziehbar, weswegen dort auch sofort gehandelt wurde. Ohne die Situation verharmlosen zu wollen bleibt jedoch festzustellen, dass der Landkreisbewohner trotz zurückliegender Einsätze und Mitteilungen bei der Polizei in keinem einzigen Fall wegen eines Gewalt- oder gar Sexualdeliktes bekannt ist.

Umso mehr stimmen Reaktionen in den sozialen Netzwerken nachdenklich, die am Nachmittag festzustellen waren. Der Sachverhalt ging auch in diversen WhattsApp-Gruppen viral. Ohne über Hintergründe über den genauen Sachverhalt zu verfügen, sollen z. B. Name und Anschrift der Person genannt worden und zeitweise abrufbar gewesen sein. Ein anderer User sprach davon, dass er den Mann „wegklatschen“ würde, sollte er seine Töchter ansprechen. Es gab jedoch auch kritische Nachfragen bezüglich hetzerischer Äußerungen sowie Aufforderungen, das Bild und den Namen zu löschen.

Der einzige und richtige Weg ist der zur Polizei. Sachdienliche Hinweise gehören nicht in WhattsApp-Gruppen, Facebook oder in sonstige soziale Medien. Erst denken, dann posten. Mit so mancher Äußerung kann sich ein User selbst strafbar machen oder sich im Rahmen einer Zivilrechtsklage verantworten müssen.

Die Lohrer Polizei bedankt sich bei allen Mitteilern, die sich gestern in dieser Angelegenheit dort gemeldet haben, um Hinweise zu geben.

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