Vortrag
Die Gärten der Zukunft im Angesicht des Klimawandels
Ein Vortrag von Kreisfachberater Gabriel Abt in Laudenbach
Um sich über dieses Thema informieren zu lassen, versammelten sich am 26. Januar ca. 25 Personen im Veranstaltungsraum des Feuerwehrhauses in Laudenbach.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins Laudenbach Michael Breitenbach stellte der Kreisfachberater sich und sein Aufgabengebiet am Landratsamt Miltenberg kurz vor.
Sein Referat begann er dann mit der Definition des Begriffes Klimawandel. Er erläuterte, dass sich Wetter und Klima auf zwei unterschiedliche Zeiträume beziehen. Das Wetter bezeichnet den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Zeitpunkt und Ort. Das Klima bildet alle Wettererscheinungen ab, die über einen Zeitraum von z. B. 30 Jahren an einem Ort festgestellt werden. In Deutschland stieg die durchschnittliche Temperatur um knapp 9 Grad an und die Apfelblüte beginnt mittlerweile Anfang / Mitte April. Dieser Frühstart hat in der jüngeren Vergangenheit schon so manche Obsternte ausfallen lassen oder zumindest geschmälert.
Herr Abt erläuterte einige Maßnahmen, mit denen Grundstücksbesitzer und Gartenfreunde der fortschreitenden Klimaerwärmung zumindest etwas entgegenwirken können.
Durch das Aufbringen von Humus lässt sich eine Bodenverbesserung erreichen. Gegen Verdunstung hilft das Mulchen mit bevorzugt hellen Holzhackschnitzeln oder Lavagranulat, dass auch der Wasserspeicherung dient. Das Hacken wirkt gegen Erosion und verringert durch Unterbrechung der Kapillarwirkung der oberen Bodenschicht den Wasserverlust. Das Gießen sollte nur bewusst und zielgerichtet erfolgen. Auf eine Rasenbewässerung sollte möglichst verzichtet werden.
Eine ausgesuchte Bepflanzung verbessert auch das Kleinklima um das eigene Haus. Eine Fassadenbegrünung dient nicht nur den kleinsten Lebewesen als Unterschlupf, sondern auch als Wärmepuffer für das Gebäude. Zu bevorzugen sind Rankhilfen, die mit Abstand vor der Fassade montiert werden. Büsche und Bäume spenden Schatten, Wasserflächen befeuchten die Luft, Blühwiesen und Stauden benötigen keine oder nur geringe Bewässerung. Als Beispiele für trockenresistente Stauden nannte Herr Abt Salbei, Schafgarbe, Ysop, Fetthenne und Duftnessel.
Dem durch die zunehmende Trockenheit und Wärme vermehrten Auftreten von Schädlingen kann durch geeignete Maßnahmen entgegengewirkt werden. Beispielhaft nannte Herr Abt die Kirschessigfliege, die unter anderem Beerenfrüchte und Steinobst befällt. Sie reproduziert sich alle 14 bis 21 Tage. Das Ausbringen von kleinmaschigen Netzen und Lockfallen, bestehend aus einem Gemisch von Wasser, Apfelessig und zwei Tropfen Spülmittel, verhindert oder dämpft zumindest ihre Ausbreitung.
Abschließend ging der Kreisfachberater in seinem Vortrag noch auf Pflanzenkrankheiten ein. Das Auftreten des Echten Mehltaus, auch Schönwetterpilz genannt, lässt sich durch eine geeignete Pflanzenauswahl, eine geringe Stickstoffdüngung, genügendes Mulchen und ausreichende Pflanzabstände begrenzen und sogar vermeiden. Das Besprühen mit Ackerschachtelhalmbrühe oder einem Gemisch aus 1 Teil Vollmilch (H-Milch funktioniert nicht, aber Buttermilch) und 8 Teilen Wasser. Sollten doch einmal Pflanzen oder Pflanzenteil befallen sein, müssen diese ausgeschnitten und über den Hausmüll entsorgt werden.
Nach Beendigung seines Vortrages stand Herr Abt noch den Zuhörern und Zuhörerinnen für deren Fragen zur Verfügung.
Wieder einmal konnte der Kreisfachberater mit seinem umfassenden Wissen begeistern. Möglicherweise war das nicht das letzte Mal, dass der Obst- und Gartenbauverein diesen kompetenten Fachmann für einen Vortrag ins Feuerwehrhaus nach Laudenbach einlädt.
Autor:Obst- und Gartenbauverein Laudenbach aus Laudenbach (Miltenberg) |
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