Landesverband Niere Bayern e.V. RG Untermain Gedenkgottesdienst auf dem Engelsberg
Gedenkgottesdienst auf dem Engelberg
Den Engeln im Himmel etwas näher…
Wie schon in den vergangenen Jahren, trafen wir uns an einem Sonntag, Anfang September aus verschiedenen Regionen auf dem Engelberg in Großheubach. Unterschiedlich weit waren die Wegestrecken, z.B. aus dem Kahlgrund, dem hessischen Grenzland, Odenwald und Spessart. Den verstorbenen Mitgliedern und Angehörigen unserer Selbsthilfegruppe wollten wir in einem Gedenkgottesdienst in besonderer Form nahe sein. Auch stellvertretend als
Fürsprecher
für die, die zur Zeit wegen Schwäche nicht mehr den Weg auf sich nehmen können. Die Predigten, meist in der übervollen Wallfahrtskirche, mit religionserklärenden, alltagstauglichen Formulierungen, sind es Wert zu kommen. Die Franziskanerpater stehen nicht nur als Wallfahrtsseelsorger zur Verfügung, sondern bieten auch für den Leib – früher an der Klosterpforte – heute an der Selbstbedienungstheke in der Pilgerstube hinreichend Speisen und natürlich auch Klosterbier an.
Befindet man sich auf dieser Höhe über Großheubach kann man verstehen, dass es bereits zu heidnischen Zeiten als Kultstätte bedeutsam war. Tief unten im Gewölbekeller befindet sich auch heute noch ein heimeliger Laden mit - insbesondere - religiösen Andachtsgegenständen.
Schwellenfrei zu erreichen ist die Kerzenkapelle im Klostergarten. Im Innern werfen die zahlreichen Kerzen ein mildes Licht auf die Votivgaben an den Wänden. Im Umfeld ist eine andächtige Stille spürbar und es ereignet sich eine tiefe Berührung mit den Naturelementen. Wenn alles schweigt, kann es passieren, dass man sogar sehr leise die Engel im Himmel singen hört. Vielleicht haben die zahlreichen Menschen, die seit Jahrhunderten hierher pilgern, positive geistliche Energien hinterlassen und jeder kann sich etwas „Wohltuendes“ davon mitnehmen.
An der Klostermauer konnten wir unser Gesicht der nachmittäglichen Sonne entgegenhalten und vom milden Wind streicheln lassen. Der Blick über das Maintal hinüber auf die Odenwaldhöhen zeigte auch durch die weithin sichtbaren Windräder, die Luftenergie in der Ferne. Das Wechselspiel am bayerischen Himmel führte uns den Sommerrest und den heranschleichenden Herbst vor Augen. Blendende, energiereiche Sonnenstrahlen und kurzzeitige schattig-dustere Elemente – so wie im richtigen Leben.
Viele Menschen und doch eine Ruhe … Obwohl gleichzeitig im umliegenden Großheubacher Weinberg bewirtschaftete Lauben Menschen anzogen, schien es, als ob sich über den gesamten Berghang der Andachtsraum des Klosters ausbreitet. Nichts schien diesen feierlichen Sonntag zu unterbrechen. Verzaubert der Berg den Menschen oder die Menschen den Berg?
Wir verließen in Frieden wieder den religiösen
Ort der Marienverehrung – Maria als Königin der Engel
– manche auf den 612 Engelstaffeln, andere auf Rädern, dorthin von wo alle am Morgen gekommen waren.
Autor:Maria Jakob aus Kleinwallstadt |
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