Spaziergang mit der Nachbarschaftshilfe
Spaziergang mit der Nachbarschaftshilfe
Erster Spaziergang entlang des Maines der Seniorinnen von Kleinwallstadt im neuen Jahr.
Das herrliche Wetter am letzten Mittwoch lockte die Seniorinnen zum Spaziergang aus ihren Wohnungen und Häusern. Die Nachbarschaftshilfe wagte diesen Schritt nachdem die Menschen wegen der hohen Inzidenzwerte lange Zeit nicht gemeinschaftlich unterwegs sein konnten und somit das Sozialleben derart eingeschränkt war. „Es ist wie ein Freigang nach einem langen Eingesperrtsein“ jammerte die Seniorin. Die Gruppe lief auf dem Weg entlang des Mainufers durch den Kinderspielplatz. Dabei erfreute sich die betagte Gesellschaft an den Kindern und Müttern, die auf dem Spielplatz an den Tischen saßen und lustige Gespräche führten. Lautes Lachen der Mütter erfreute selbst die Spaziergängerinnen der Nachbarschaftshilfe. Außerdem genoss man die netten Zurufe der jungen Frauen. Es ist festzustellen, dass auch den Müttern und deren Kindern die Kommunikation fehlt sowie ein gemeinschaftliches Treffen mit mehreren Personen. Die Nachbarschaftshilfe schätzt sich glücklich einen jungen Mann (31 Jahre) in ihrem Team zu haben, der sich ehrenamtlich engagieren möchte. Sein erster Einsatz und die Hilfsbereitschaft im Dienste des Nächsten zu stehen bestand er mit Bravour bei diesem Rundgang. Die Seniorinnen waren angetan von seinen Gesprächen und dem Zuhören. Beim anschließenden Kaffeetrinken im Capmarkt tauschten sich die Seniorinnen aus. Gesprächsthema war das Einkaufen, wenn man dies nicht mehr selbst durchführen kann und auf fremde Hilfe angewiesen ist. Außerdem sprach eine ältere Dame aus dem Ortsteil Hofstetten die Problematik an, dass es kein Geschäft mehr gibt im Ortsteil, Bäcker, Metzger und Bankfilialen sind aus dem Ortsbild verschwunden. Sie selbst könne kein Auto mehr fahren, auch ihr Mann nicht. Sie seien nun auf Angehörige angewiesen und es mangele an frischen Lebensmitteln im Haus. Fleisch müsste man einfrieren und alles sei abgepackt damit es nicht schlecht wird. Außerdem benötige man nur noch kleine Mengen. „Mein gelber Sack wird immer voller und mein Gewissen schlechter“ so eine andere Seniorin. Kreuzer von der Nachbarschaftshilfe meinte, dass dies wirklich ernst zu nehmen sei und sie sich freue, dass die Menschen, gerade in diesem Alter sich noch dem Umweltgedanken widmen. Die Nachbarschaftshilfe hofft, dass sie bald wieder mit den bewährten Seniorennachmittagen bei Kaffee und Kuchen starten können. So lange dies jedoch nicht möglich ist und die Inzidenzwerte so hoch sind werden wir die Spaziergänge fortsetzen, damit die Menschen rauskommen und nicht vereinsamen. Frau Klüpfel von der Nachbarschaftshilfe hat bereits vor mehreren Wochen mit dem Gedächtnistraining für Senioren im kleinen Kreis begonnen.
Informationen erhalten Sie von Hannelore Kreuzer (Tel. 06022 21182) und Ursula Klüpfel (06022 654897)
(H. Kreuzer)
Autor:Hannelore Kreuzer aus Kleinwallstadt |
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