Rohe'sche Altenheimstiftung
Aktion am „Internationalen Tag der Pflegenden“
Anlässlich des „Internationalen Tag der Pflegenden“ organisierte die Rohe’sche Altenheim-Stiftung auch in diesem Jahr wieder eine Aktion, um auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen. Die Veranstaltung fand unter dem Motto „Schluss mit Ausreden – mehr Personal!“ statt.
Am 12.05.22 um 12.00 Uhr fanden sich die Mitarbeiter der Rohe‘schen Altenheimstiftung zu einer „aktiven Mittagspause“ vor der Einrichtung zusammen. Damit folgten sie dem Aufruf von Ver.di zu Aktionen an diesem Tag, um die Bedingungen in der Pflege zu verbessern. Auch Landrat Jens Marco Scherf sowie Bürgermeister Thomas Köhler waren anwesend.
Zur Begrüßung hielt Kerstin Weckwerth (Heim und Verwaltungsleitung) eine Ansprache an alle Mitarbeiter und Gäste: „Leider erleben wir momentan einen unvorstellbaren Fachkräftemangel, deshalb muss von politischer Seite endlich mehr passieren. Die Rohe‘sche Altenheimstiftung ist immer schon ein Vorläufer für gute Arbeitsbedingungen gewesen. Auch der Teamzusammenhalt war bisher hervorragend." In der Pandemie habe es jedoch kaum noch gemeinsame Zeit gegeben. Die Dauerbelastung habe sich sowohl auf die Stimmung als auch auf die gesundheitliche Verfassung der Mitarbeiter negativ ausgewirkt. „Die Leute sind erschöpft, auch schon vor dieser Zeit, aber jetzt noch mehr. Viele wandern in die Tagespflege ab, wo sie verlässlichere Arbeitszeiten garantiert bekommen.“ Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spiele dabei eine große Rolle. Daher sei es unabdingbar, endlich bessere Voraussetzungen zu schaffen. Außerdem sei ein besseres Standing in der Öffentlichkeit wichtig. „Nur klatschen reicht nicht, wir brauchen Maßnahmen, Förderprogramme und Sozialleistungen!“
Personalrätin Carmen Raloff betonte: „Pflege braucht Zeit - am Menschen. Gerade in der Corona-Pandemie musste oft außerplanmäßig gearbeitet werden, wir konnten die Engpässe kaum noch bewältigen. Daher fordern wir die Politik auf zu handeln! Wir brauchen mehr Personal, um wieder verlässliche Dienstpläne umsetzen zu können.“ Vor allem junge Menschen, Quereinsteiger und Berufsrückkehrer seien Zielgruppen, die man ansprechen müsse, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken. Die kürzlich veröffentlichte Studie der Hans-Böckler-Stiftung „Ich pflege wieder wenn…“ habe gezeigt, dass viele Menschen in die Pflege zurückkehren würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Ralf Born (Personalrat) brachte die Forderungen mit drei Schlagworten auf den Punkt: „Wir brauchen mehr Personal, eine attraktivere Ausbildung für Pflegekräfte sowie bessere Bezahlung." Auch die Rente ab 60 und eine 35 Stunden Woche seien denkbar, um zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beizutragen.
Am Ende der Veranstaltung stand den Mitarbeitern des Seniorenheims ein Obststand mit “Vitaminspritzen“ zur Verfügung.
Autor:Katja Bergmann aus Niedernberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.