Polizeibericht
Kleinwallstadt | Waghalsige Flucht vor der Polizei – Tatverdächtiger in Haft
Gemeinsame Presseerklärung des PP Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 04.04.2022
KLEINWALLSTADT / DORNAU, LKR. MILTENBERG. Bereits am Donnerstagabend der letzten Woche hat ein Mercedes-Fahrer versucht, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen. Der 22 Jahre alte Fahrer des Mercedes missachtete hierbei eine Vielzahl an Verkehrsregeln und flüchtete auch mit teils deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Im Fahrzeug konnten rund 800 Gramm Cannabis sichergestellt werden. Die Fahrzeuginsassen wurden festgenommen und am Freitag dem Haftrichter vorgeführt. Der 21-jährige Beifahrer befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Flucht vor der Polizei
Gegen 20:50 Uhr wollte eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Obernburg kurz vor Kleinwallstadt einen mit drei Personen besetzten blauen Mercedes einer Kontrolle unterziehen. Als der 22-jährige Fahrer des Mercedes dies bemerkte, erhöhte dieser deutlich seine Geschwindigkeit und bog umgehend von der Staatsstraße 2309 in Richtung Dornau ab. Anschließend fuhr er mit seinem Pkw auf dem Fahrradweg in Fahrtrichtung Kleinwallstadt weiter. Neben der Aufforderung durch den Anhaltesignalgeber mit der Aufschrift „Stopp, Polizei!“ verhinderte auch die Nutzung von Blaulicht und Martinshorn nicht, dass der Fahrer weiter vor der Polizei flüchtete. Seine weitere Flucht führte schließlich unter Missachtung einer Vielzahl an Verkehrsregeln über den Nord- in den Ostring. Kurz nach der Kreuzung Hofstetter Straße / Ostring, welche der Fahrer ohne Rücksicht auf weitere Verkehrsteilnehmer überfuhr, stieg ein 19 Jahre alter Mitfahrer aus dem Mercedes aus und rannt zu Fuß weg. Beamte, die die Verfolgung ebenso zu Fuß aufnahmen, konnten diesen umgehend festnehmen. Der Fahrzeugführer flüchtete währenddessen weiter waghalsig und mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durch den Ortsbereich von Kleinwallstadt. Hier befuhr er unter anderem auch erneut einen Fahrradweg. Nachdem der 22-Jährige nach Dornau gefahren war, beendete er dort gegen 21:00 Uhr freiwillig seinen Fluchtversuch und konnte ebenso wie sein 21 Jahre alter Beifahrer vorläufig festgenommen werden. Zu Verletzungen kam es im Rahmen der Verfolgungsfahrt glücklicherweise nicht. Dies insbesondere auch deshalb, da durch die geistesgegenwärtigen Reaktionen mehrerer Verkehrsteilnehmer Kollisionen verhindert werden konnten. Die Streifenbestatzungen der Polizeiinspektion Obernburg wurden während der Verfolgungsfahrt durch Streifen der Polizeiinspektionen Aschaffenburg und Miltenberg, der Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach und der Zentralen Einsatzdienste Aschaffenburg unterstützt.
Cannabisfund mit weiteren Maßnahmen
Im Pkw konnten schließlich rund 800 Gramm Cannabis aufgefunden werden. Im Rahmen der nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen konnten zudem weitere Beweismittel wie elektronische Speichermedien, kleine Mengen an Betäubungsmittel, ein Butterfly-Messer und eine Soft-Air-Pistole sichergestellt werden. Wegen mutmaßlicher Drogenbeeinflussung folgte beim Fahrer des Mercedes noch eine Blutentnahme. Sein Führerschein und auch der Mercedes wurden in Absprache mit der Staatsanwaltschaft sichergestellt.
Vorführung beim Haftrichter
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg erfolgte am Freitag die Vorführung beim Ermittlungsrichter. Dieser ordnete gegen den 21 Jahre alten Beifahrer die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge an. Er wurde noch am Freitag in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Gegen den 22-jährigen dringend tatverdächtigen Fahrer erfolgte unter strengen Auflagen die Außervollzugsetzung des Haftbefehls wegen des gemeinschaftlichen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Gegen den 19-jährigen Mitfahrer wurde mangels dringenden Tatverdachts kein Haftbefehl erlassen.
Die gemeinsamen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei Aschaffenburg und der Polizeiinspektion Obernburg dauern an.
Geschädigte und Zeugen gesucht
Die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg und die Polizeiinspektion Obernburg suchen nun weitere Geschädigte oder auch Zeugen der Flucht im Bereich Kleinwallstadt und Dornau. Insbesondere weitere Verkehrsteilnehmer, die Donnerstagabend durch die waghalsige Flucht möglicherweise gefährdet wurden, werden gebeten, sich unter Tel. 06022 / 629-0 mit der Polizeiinspektion Obernburg in Verbindung zu setzen. Hierbei wird auch ein Rollerfahrer gesucht, der auf dem Fahrradweg fahrend in eine Wiese ausweichen musste, um so eine Kollision zu verhindern.
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