Heimat- und Geschichtsverein Kleinheubach
Vortrag Rhein-Main-Donau-Kanal und Schleuse Heubach
Der Heimat- und Geschichtsverein Kleinheubach 1991 e.V. durfte am 21.09.2023 ein Schar Interessierter zu einem Vortrag von Kurt Schüßler willkommen heißen. Der Altbürgermeister referierte über die Geschichte und den Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, sowie die Staustufen des Main.
Der persönliche Bezug des Vortragenden zur Staustufe Heubach begründet sich aus der Anstellung seines Vaters bei der Rhein-Main-Donau AG (kurz: RMD) genannten Betreibergesellschaft der Kraftwerke. 1939 zog die Familie berufsbedingt von der Schleuse Faulbach in die Betriebswohnung der Schleuse Heubach um, wo der kleine Kurt die Vorzüge eines eigenständigen Badezimmers mit Badewanne genießen konnte. Auch der große Bruder verbrachte 25 Arbeitsjahre in Anstellung bei der Rhein-Main-Donau AG.
Dem kurzweiligen Vortrag folgten die Anwesenden sehr aufmerksam. Begleitet wurde der Vortrag durch eine Präsentation mittels Beamer, die Ute Schnellbach zusammengestellt hat.
Den Höhepunkt bildete eine Bilderserie vom Bau der Schleuse Heubach aus den Jahren 1929-31. Die Bilder wurden von Ruthard Zipf aus Großheubach zur Verfügung gestellt, der sie beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg einsehen und digitalisieren konnte. Die Betrachter waren von den historischen Aufnahmen begeistert. Nicht nur die Größe und Komplexität des Bauwerks, sondern auch die Bauabwicklung wurden gewürdigt. Am Alten Bahnhof in Miltenberg war die Baustelleneinrichtung verortet. Mittels einer Schmalspurbahn mit Loren wurde der Bauaushub aus der Baustelle abtransportiert. Spundwände schützten die Baugrube vor Wassereinbruch. Ein Pumpenhaus hielt die Baustelle, die in fünf großen Abschnitten errichtet wurde, trocken. Der Einbruch von Hochwasser unterbrach den Bauablauf dennoch wiederholt. Über weit auskragende Konstruktionen wurde der Beton ins Baufeld befördert. Die Größe der Walze und das meisterliche Handwerk beim Verschalen der windschiefen, gebogenen Zuläufe zur Wasserturbine sorgten für anhaltendes Staunen. Zwischenrufe waren beim Vortrag willkommen, eigene Geschichten der Gäste ergänzten die des Referenten und bereicherten den Abend. Nach Abschluss des Vortrages blieben alle Gäste noch lange zum Austausch beisammen sitzen und ließen den Abend bei Essen und Getränken fröhlich ausklingen.
Quelle aller Bilder: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg
Autor:Ute Schnellbach aus Kleinheubach |
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