Neujahrsempfang 2024 Marktgemeinde Kleinheubach
Zukunft gestalten und mitentscheiden

Foto: Katharina Ziegler
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Zahlreiche Gäste aus Kleinheubach, u. a. aus Firmen, Kommunalpolitik, Vereinen und Organisationen sind der Einladung von Bürgermeister Thomas Münig im Namen des Marktes Kleinheubach zum Neujahrsempfang gefolgt, um den Impulsen zum Jahresbeginn zuzuhören, sich in Gesprächen auszutauschen und zu sehen, wer für besondere Erfolge, Zivilcourage und langjähriges Engagement geehrt wird.

Bei seinem Rückblick auf das Jahr 2023 stellte Thomas Münig fest, dass sich im Vergleich zum Jahr 2022 die Krisen nicht vermindert haben, sondern statt dem starken Einfluss von Corona, der Konflikt in Israel und seine ganzen Auswirkungen zu benennen sind. In seiner Neujahrsansprache ging er auf die aktuellen Protestaktionen ein. Für ihn bedeuten diese, dass es Erklärungen und Korrekturen zu den Entscheidungen der Politiker aus Bund und Land bedarf, um die Bürger mitzunehmen! Richtig und wichtig sei es, dass die Demokratie den Dialog der Regierenden mit dem Volk braucht sowie die kritische Auseinandersetzung mit allen Themen. Konstruktive Proteste halte die Demokratie aus, jedoch gehe es zu weit, wenn Politiker und Verantwortliche sowie deren Familien persönlich beleidigt und bedroht werden.

Er appellierte, dass es für eine stabile Demokratie zum einen Politiker benötigt, die zuverlässige Politik gestalten und die Hintergründe ihrer Entscheidung erklären können, zum anderen jedoch auch Bürger, die bereit sind diese Wege mitzugehen und der Politik vertrauen. Deutschland sei krisenfest. Jeder einzelne könne dazu beitragen, dass Lösungen für sozialen Frieden, Gerechtigkeit, Sicherung der Daseinsvorsorge, Umwelt- und Klimaschutz sowie Integration entstehen. Dies sei unbequem und verlange Mut, Kraft und Engagement!

In seinem Jahresrückblick für Kleinheubach unterstrich er, dass den Bürgern die schönen Ereignisse aus dem Jahr 2023 in Gedanken bleiben sollen und erinnerte an verschiedene Ereignisse wie
Vereinsfeste, die erste Alleskönner Messe für Handwerksbetriebe im Hofgarten, den Spatenstich für das betreute Wohnen am Rüdenauer Bach, die Suche nach einem weiteren unabhängigen Brunnenstandort für die Trinkwasserversorgung, die Erstellung eines Verkehrskonzeptes zusammen mit den Bürgern/innen, der Beginn des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes ISEK und besonders an den Besuch einer Schülergruppe aus Israel und die dadurch in kurzer Zeit entstandenen schönen Freundschaften.
Auch 2024 könne wieder viel erlebt und bewegt werden: Aus kommunaler Sicht werde durch Sanierung und Neubau weiter in die Infrastruktur investiert, zusammen mit den Bürgern an der Entwicklung Kleinheubachs gearbeitet, zu mehr Klimaneutralität durch Maßnahmen in den eigenen Liegenschaften beigetragen, sich für die Zukunftschancen der Kinder eingesetzt und die Vereine gefördert.
Er betonte gegenüber den Gästen: „Es braucht Menschen, die den ersten Schritt machen und Menschen, die mitgehen. Jeder von uns ist gefordert, ab und an einen ersten Schritt zu gehen, manchmal mitzugehen und zu unterstützen. Oder gemeinsam stehen zu bleiben, neu zu überlegen und wieder einen neuen ersten Schritt zu wagen. Bleiben Sie 2024 in Bewegung und haben Sie immer Menschen an Ihrer Seite, die Sie begleiten. Haben Sie ein gutes 2024!“

„Mobilität von morgen“
Dr.-Ing. Miriam Ruf, Geschäftsführerin der Fa. Ruf privat und Geschäftsstellenleiterin des KAMO Leistungszentrums aus Karlsruhe beeindruckte die Gäste mit ihrem Vortrag zum Thema „Mobilität von morgen“. Sie erklärte, an was die angewandte Forschung aktuell arbeite und wie ein Forschungscluster aus Karlsruhe, ein Zusammenschluss von allen Karlsruher Forschungsinstitutionen im Mobilitätsbereich, gemeinsam die Mobilitätsthemen voranbringt.

Anhand von Videos und Bildern veranschaulichte Sie den Gästen die verschiedenen Möglichkeiten.

Aktuell werde in unglaublich viele Richtungen geforscht:
Beispielsweise bezüglich der Verkehrsmittel PKW, Bus/Bahn, Flugdrohnen sowie zu den Antriebsformen Elektromobilität, Wasserstoff und Synthetische Kraftstoffe, als auch zum Autonomen Fahren.
Zum Autonomen Fahren werde u. a. die Kommunikation zwischen autonomen und nicht autonomen Fahrzeugen und autonomen Fahrbahnen eruiert. Hierfür wird eine intelligente Infrastruktur benötigt, bei der Sensoren in Ampelanlagen mit den Sensoren in autonomen Fahrzeugen kommunizieren. Um dies im realen Verkehr zu testen, wurden in Heilbronn und Karlsruhe Kreuzungen und Straßen mit Kameras datenschutzsicher ausgestattet und Funkmaste aufgestellt. Diese Strecken sind für große Industrie- und Autofirmen, wie Bosch und Daimler bereits nutzbar, um ihre Hardware zu testen. Eine flächendeckende, ausfallsichere Infrastruktur zu schaffen, sei jedoch eine große Herausforderung.

Für die Forschung der intelligenten Fahrzeuge arbeiten die Forschungsinstitutionen in Karlsruhe mit mehreren Fahrzeugen, die mit zahlreichen Sensoren ausgestattet sind. Mit diesen Fahrzeugen wird die Hardware getestet und die Software entwickelt. Eine der Herausforderung hierbei ist die Funktionsintegration in begrenztem Raum und die begrenzten Kapazitäten im Fahrzeug. Zudem müssen den Fahrzeugen verschiedene Verhaltensmodelle anderer Verkehrsteilnehmer, z. B. auch von Fußgängern, beigebracht werden, um Verkehrsunfälle zu verhindern.

Um bestehende Mobilität neu zu nutzen und den Straßenverkehr zu entlasten werde auch untersucht, inwieweit Busse und Züge in Randzeiten für den Pakettransport durch autonome Fahrzeuge genutzt werden können. Transportfahrzeuge rollen beispielsweise autonom in den Bus/die Bahn hinein und transportieren die Waren bis zum Zielbahnhof, indem sie im Bus/der Bahn mitfahren.

Als neues Transportmittel stellte Miriam Ruf eine Flugdrohne aus recycelten Materialien vor, die in diesem Jahr ihren Jungfernflug starten soll. Diese Experimentaldrohne mit einer Spannweite von 14 Metern soll bis zu 200 Kilo Last transportieren können und insgesamt 800 Kilo wiegen. Um Energie zu sparen, fliegt diese wie ein Multicopter und Gleiter.
Miriam Ruf betonte gegenüber ihren Zuhörern, in welche Richtung die Mobilität der Zukunft gehen wird sei nicht nur abhängig davon, was technisch gelöst werden kann, sondern auch was gesellschaftlich in Zukunft von der Mobilität erwartet werde und was nicht.
Ihr Fazit: „Mobilität wird sich verändern. Wohin, können wir selbst mitentscheiden.“

Festlich umrahmt wurde der Neujahrsempfang durch die musikalischen Darbietungen der Kleinheubacher Musikanten. Zudem war der Empfang ein würdiger Rahmen für besondere Auszeichnungen.

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