Kelterfest
Apfel-Hoheit trifft Präsident
Das nunmehr zwanzigste Kelterfest startete mit zwei Premieren in den „Tag der
Deutschen Einheit“. Zum einen mit königlichem Besuch durch die fränkische Apfelkönigin Veronika Streun aus Richelbach und deren Begrüßung durch den Sitzungspräsidenten der Hannjörche, Andreas Sehn im Hofgarten. Zum anderen spielten die Kleinheubacher Musikanten unter der Leitung von Alexandra Loster erstmalig zum Kelterfest auf.Noch skeptisch was die Wetterprognose für den Feiertag meldete, wurde in der
Hofgartenküche am Tag zuvor für die Kartoffelsuppe geschnippelt was die Messer hergaben. Kein Wunder, dass es auch um Fasching ging, waren es doch die „Kittelschörzer“ und Gastschnipplerinnen, die Kartoffeln, Lauch, Zwiebeln, Karotten und was noch alles würfelten und hackten. Der Arbeitsfluss wurde nur durch schallendes Gelächter unterbrochen, was darauf schließen läßt, das einzelne Ereignisse während dieses Arbeitseinsatzes wieder auf der Fastnachtsbühne bei einem Auftritt zu finden sind. In Zeiten von „Whats App“ war jeder der wollte, auch noch fast live bei der Kochshow dabei. Neudeutsch „Multitasking“, jeder Mann hätte sich geschnitten, reden, lachen und schneiden gleichzeitig geht nur bei den „Kittelschörzern“. Unbestätigten Gerüchten zur Folge ist vom Küchenteam für 2021 ein Live Block auf „You Tube“ geplant. Titel „Kartoffelsuppe für große Dippe“.
Von Helfern der Garten- und Naturfreunde wurden der Saal und das Foyer herbstlich mit liebevoll Gebasteltem dekoriert und bestuhlt. Am Abend vor dem Fest wurden vom Männerballett des CCK die Holzbude für den Kartoffelpufferstand „schweigend“ aufgestellt. Weil „Multitasking“, wie am Vormittag in Küche, geht halt nicht beim Männerballett. Zu anspruchsvoll war die „Choreographie“ aus filigraner Fingerarbeit bei den Schrauben und rustikalen Fußtritten bei Teilen, die nicht passten. Insidern berichten, dies wäre Inspiration für den Auftritt 2020 zum Thema „Stomp“.
Morgens am Feiertag waren schon früh die ersten Helfer mit dem Aufstellen der Kelter und ersten Biertischgarnituren beschäftigt.
Nach einstimmenden, schwungvollen Märschen und Polkas von den Kleinheubacher Musikanten, wurde die fränkische Apfelkönigin Veronika Streun von der Vorsitzenden der Garten- und Naturfreunde Linda Plappert Metz und dem Sitzungspräsidenten der Hannjörche Andreas Sehn auf der Bühne begrüßt. Mit launigen Worten wünschten alle dem Kelterfest einen gnädigen Wettergott und den gewünschten Erfolg. Anschließend traf man sich zu einem Glas frisch gepresstem Apfelsaft an der neuen Kelter der Garten- und Naturfreunde.
Der Duft von leckerer Kartoffelsuppe waberte durch das Foyer vorbei am schon
eingerichteten Kuchenstand. Die Entscheidung fällt einem bei diesem Anblick schwer,
erst Kartoffelsuppe oder Kartoffelpuffer und dann einen Kaffee mit Kuchen? Bis
auf den letzten Platz füllte sich der Saal, zusätzliche Tische und Stühle wurden
gestellt. Und auch die Wetterwünsche der Apfelkönigin erfüllten sich. Zwar war es noch frisch aber die ersten Sonnenstrahlen füllten auch die Tische und Bänke auf dem Hofgartenvorplatz.
Klack, Klack, Klack, Klack hallten der Betrieb der Kelter der „Kleinsten“ über den Vorplatz. Diese hatten ihren Spaß am eigenen mit Muskelkraft gepressten Apfelsaft den sie mit dem Becher, frisch aus der Presse, genießen konnten.
Leuchtende Augen gab es bei den großen „Kindern“. An der neuen elektrisch betriebenen Kelter wurde gefachsimpelt was das Zeug hielt. Letztlich ging es um Pressdruck pro qcm, KW Motorleistung, Hubhöhe und wie stark der Mahlgrad das Preßgut und letztlich den Saft beeinflusst.
Ein tolles Bild bot sich, links die Kinder an der manuellen Presse, rechts die Väter an der Hightech-Presse. Beide Gruppen, mit der gleichen Erkenntnis. „Wichtig ist, was unten rauskommt“.
Klack, Klack, Klack, Klack wurde irgendwie zum Takt für das ganze Geschehen. Die Kartoffelpuffer wurden in diesem Takt im Fett gewendet, die Schöpfer der Kartoffel-suppe klackten im Takt auf das Porzellan und auch die Wurstguillotine für die Suppeneinlage blieb im Takt. Am Nachmittag gesellte sich noch die Tortenschaufel mit in den Takt. Am späten Nachmittag löste das Abschlagen der Festtischgarnituren und der Hofgartentische das Klack, Klack, Klack, Klack der Kelter ab. Die „Choreographie“ wandelte sich wieder in den Takt von „Stomp“. Aufräumen, ab-bauen, kehren, saubermachen, abspülen und verpacken.
Hand in Hand und immer wieder ein Lachen zwischen den Beteiligten. Blickkontakt
zwischen den Veranstaltern, Daumen hoch. Alles richtig gemacht.
Der Dank beider Vereine geht an die zahlreichen Gäste für ihren Besuch, an die Kleinheubacher Musikanten für die musikalische Bereicherung, an den Hausmeister und Bauhof für die Unterstützung.
Autor:Thomas Bissert aus Kleinheubach |
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