Bildergalerie und Essay
Literarisch berühmt geworden zwischen Himmel und Erde: Breitenbuch bei Kirchzell. Ausflugs-Tipp im Herbst
Zwischen Himmel und Erde: Breitenbuch bei Kirchzell.
Ausflugs-Tipp im Herbst - Literarisch berühmt geworden.
Der Kirchzeller Ortsteil Breitenbuch zählt derzeit rund 130 Einwohner und ist noch landwirtschaftlich geprägt. Die Bauerngärten strahlen in diesen Tagen wie von altersher mit einem herbstlichen Ambiente. Ein plätschernder Dorfbrunnen im Zentrum unweit der St. Anna-Kirche erzählt aus früheren Zeiten und der Friedhof am Ortsrand wirkt wie die Gehöfte selbst sehr gepflegt.
Es ist ein schmucker Ort, der nicht nur am äußersten, südwestlichen Zipfel des Landkreises Miltenberg liegt, sondern mit etwa 500 Metern über Normalnull die höchstgelegene Siedlung des bayerischen Odenwaldes darstellt.
Unweit des Ortes befinden sich auf einem wiesen- und waldreichen Höhen-Riedel die sogenannten "Drei Seen“, ein Geheimtipp für Naturfreunde und Wanderer.
Geographisch gesehen, liegt das Kirchdorf im Dreiländereck von Bayern, Hessen und Baden-Württemberg mitten im Odenwald. Breitenbuch stellt das sogenannte „Dach des Landkreises Miltenberg dar.
Gibt es hier besondere Sehenswürdigkeiten?
Die Hainbuche in Breitenbuch ist nicht mehr. An ihrer Stelle wurde ein neue Buche gepflanzt. Ein Sitzgruppe lädt nach wie vor zum Verweilen ein. Das einstige Wahrzeichen Breitenbach war wohl rund vierhundert Jahre alt.
Die Einheimischen nannten sie in ihrem Dialekt „die Houbuche“. Sie galt als schönstes Exemplar ihrer Art im Odenwald und hatte einen Stammumfang von etwa fünf Metern. Der Kronendurchmesser betrug über 20 m.
Fast zwei Kilometer nördlich von Breitenbuch trifft man auf den einstigen Grenzverlauf des Neckar-Odenwald-Limes.
Westlich des Dorfes kann man den Platz des ehemaligen Kastells Würzberg besichtigen. Dort gab es ein römisches Numeruskastell sowie das dazugehörige heute noch gut erhaltene Kastellbad.
Ein Blick in die Geschichte:
Breitenbuch wird erstmals im Urbar der Benediktinerabtei Amorbach im Jahr 1395 erwähnt.
1803 wurde die Abtei säkularisiert und Breitenbuch kam somit in den Besitz der Fürsten zu Leiningen.
Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege wurde das Fürstentum mediatisiert und so gelangte Breitenbuch schließlich im Jahr 1816 zum Königreich Bayern.
Mit Watterbach und Dörnbach bildete Breitenbach die Gemeinde Watterbach. Am 1. Januar 1975 wurde im Zuge einer Gebietsreform die Gemeinde Watterbach aufgelöst. Die drei Ortschaften sind seitdem Teile des Marktes Kirchzell.
In Breitenbach gibt es zwei Vereine: die Freiwillige Feuerwehr Breitenbuch und den Musikverein Watterbach-Breitenbuch.
Sommer der Kindheit
In ihrer lesenswerten Erzählung „Eine Dorfgeschichte“ entwirft die bekannte Schriftstellerin
Katharina Hacker (* 1967 in Frankfurt am Main) ein besonderes Charakterbild dieses Odenwalddörfchens, in dem sie in ihrer wohl nicht ganz einfachen Kindheit die Sommer brachte.
Sie beschreibt die Licht- und Schattenseiten ihrer jungen Jahre. Mehrmals kehrte sie später in das Odenwald-Dörfchen zurück, um hier zu recherchieren und zu schreiben sowie sich der Winkel und Menschen von einst in den 1970er Jahre zu erinnern.
Die drei Seen bei Breitenbuch
Das staatlich geschützte Flora-Fauna-Habitat liegt im Naturpark „Bayerischer Odenwald“ und stellt eine Besonderheit dar.
Die natürliche Vegetation im Gebiet der drei Seen ist der typische Hainsimsen-Buchenwald .
Im Gebiet dominiert allerdings forstlich bedingt ein dichter Fichten-Nadelwald mit einer Beimischung der Wald-Kiefer.
Durch die Schaffung der Seen sind anthropogen bedingte Sonderbiotope entstanden, welche das Gebiet durch vielfältige Lebensräume, insbesondere durch Amphibien und Insekten, bereichern.
Vorsicht ist geboten, denn im mit einem Zaun umgebene Naturschutz-Areal kann man auch auf Wildschweine treffen.
Weitere Bilder und Texte folgen!
Roland Schönmüller
Autor:Roland Schönmüller aus Miltenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.