Zwischen Hühnern und Kühen
Lehrerfortbildung auf dem Bauernhof
AELF Karlstadt – Die „Erlebnis Bauernhof“- Lehrerfortbildungen haben eine lange Tradition am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Karlstadt. Zum wiederholten Mal fand am vergangenen Freitag eine Fortbildung für Lehrkräfte und Referendare statt. Sie widmete sich den Themen Mutterkuhhaltung, Biodiversität und Ackerbau.
13 Referendare der Mittelschule hatten sich für die Schulung angemeldet, die am Erlebnisbauernhof Schäfer in Kirchzell im Landkreis Miltenberg stattfand. Dem Auftaktvortrag von Agnes Maier, die am AELF für die landwirtschaftlichen Lehrerfortbildungen zuständig ist und zusammen mit Seminarleiter Christoph Hartmann die Veranstaltung organisiert hatte, folgten sogar rund 20 Interessierte. Maier dankte Erlebnisbäuerin Sandra Schäfer und ihrem Mann Frank Schäfer für die Schulungsmöglichkeit auf deren Biobauernhof, bevor sie in das Seminar einführte.
Was ist ein Erlebnisbauernhof? Wie kann der Unterricht auf dem Hof und inmitten von Tieren den Schulun-terricht ergänzen? Welche Jahrgangsstufen können am Programm „Erlebnis Bauernhof“ teilnehmen? Wer übernimmt die Kosten? In ihrem Kurzvortrag ging Maier diesen und noch weiteren Fragen nach und stieß dabei auf große Begeisterung bei den zukünftigen Lehrkräften.
Landwirtschaftliches Wissen aus erster Hand
Bernhard Schwab, der den Landwirtschaftsbereich am AELF leitet, zeigte sich begeistert, dass sich viele Interessierte für die Fortbildung angemeldet hatten. Es sei wichtig, sich landwirtschaftliches Fachwissen aus erster Hand anzueignen, um die Erzeugung hochwertiger regionaler Lebensmittel besser verstehen und als Multiplikatoren weitergeben zu können, erklärte Schwab in seinem Kurzvortrag. Im Landkreis Miltenberg gäbe es neun Betriebe, die für die Teilnahme am Programm „Erlebnis Bauernhof“ zertifiziert sind. Ein Bauernhofbesuch mit der Schulklasse sei deshalb unkompliziert und kostenfrei machbar.
Im zweiten Fortbildungsteil wurde es praktischer und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften den Hof erkunden. Wie sieht ein Stall aus, im dem sich die Tiere wohlfühlen? Welche Rolle spielt die Zusammenstel-lung der Futterration für das Tierwohl? Im Kuhstall konnten sich die Teilnehmenden selbst ein Bild machen, Fragen stellen und sich über Hintergründe informieren. Das praktische Erleben sei auch bei Hofbesuchen mit Schulklassen ein wesentlicher Faktor, betonte Maier. „Es geht nicht darum den Schulunterricht zu ersetzen, sondern die Kinder zu begeistern und den erlernten Unterrichtsstoff mit sinnlichen Erlebnissen und praktischen Erfahrungen zu verknüpfen.“ Die Erkundung des Hofs und das landwirtschaftliche Fachwissen aus erster Hand waren dann auch die prägendsten Programmpunkte der Fortbildung. In ihren Unterricht können die Referendarinnen und Referendare zukünftig auch eigene Erfahrungen einfließen lassen oder direkt mit ihren Schulklassen an einem Hofangebot teilnehmen.
Erlebnisbauernhof Schäfer
160 Mutterkühe mit ihren Kälbern leben bei den Schäfers. Sie müssen regelmäßig gemolken, versorgt und betreut werden. Das Wohl der Tiere steht dabei an erster Stelle. Außer Kühen leben auch noch Hühner, Laufenten, Hasen, Katzen, Ziegen, Mini- und Wollschweine auf dem Hof. Ideale Voraussetzungen für einen erlebnisreichen Bauernhoftag. Ebenfalls beliebt sind die Angebote für Grundschüler „Rund um die Kartoffel“, vom „Huhn zum Ei“ und „Getreide – das Korn des Lebens". Infos unter: www.erlebnisbauernhof-schaefer.de
Autor:AELF Karlstadt aus Miltenberg |
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