Diakonenweihe an Christi Himmelfahrt in Walldürn

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An Christi Himmelfahrt, 25. Mai werden acht junge Männer aus dem Priesterseminar in Walldürn von Erzbischof Stephan Burger zum Diakon geweiht-

Hettigenbeuern „Herr auf dich vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben“ - dieser Satz aus dem Stundengebet der Katholischen Kirche bringt sein Vertrauen zu Gott treffend auf den Punkt erklärt Dominik Albert wenige Wochen vor seiner Diakonenweihe. Bei dem 35jährigen sind Vorfreude und natürlich auch Spannung spürbar, denn seine Diakonenweihe zusammen mit sieben Mitbrüdern an Christi Himmelfahrt in der Walfahrsbasilika Walldürn ist ein großer und wichtiger Schritt vor der im Jahr 2018 bevorstehenden Priesterweihe.

Diakonenweihe auf dem Weg zur Priesterweihe – Ablauf der Weihe:

Die Weihe zum Diakon ist eine Station auf dem Weg zur Priesterweihe und gilt als vorläufiger Höhepunkt auf dem Berufungs- und Ausbildungsweg der acht Priesterseminaristen. Seit Oktober 2016 sind sie in einem einjährigen Pastoralpraktikum in Seelsorgeeinheiten der Erzdiözese Freiburg und bereiten sich intensiv auf ihren Dienst als Diakon vor. Das Wort „Diakon“ stammt vom griechischen Verb „diakonein“. Es bedeutet „dienen“ und „fürsorglich“ helfen.
Während der Diakonenweihe kommt das Gottvertrauen der jungen Männer zum Ausdruck, so liegen sie während der Litanei auf dem Boden um die Hingabe an Gott sichtbar zu machen. Sieben Versprechen legen die Weihekandidaten vor dem Bischof ab. Es sind zum Beispiel das freiwillige Versprechen, ein Mann des Gebetes zu sein, den Armen zu helfen, in Ehelosigkeit zu leben und dem Bischof die Treue zu halten. Dann legt jeder Kandidat seine Hände in die Hände des Bischofs –ein Ausdruck gegenseitigen Vertrauens. Der Bischof hält segnend die Hände über den Kopf des zukünftigen Diakons. Dann spricht der Bischof das Weihegebet. Im Anschluss werden die Diakone mit ihrer neuen „Dienstkleidung“ versehen. Jeder Diakon erhält zudem eine Bibel, denn die Verkündigung des Evangeliums ist eine ihrer zentralen Aufgaben. Am Ende der Weihe umarmt der Bischof die neugeweihten Diakone als Zeichen der Wertschätzung.

Der Berufungsweg von Dominik Albert:

„Seit Beginn der Ausbildung sind mittlerweile schon nahezu 8 Jahre vergangen. Vieles habe ich in dieser Zeit erlebt, viele wichtige Begegnungen, das Studium und die beiden Praktika“, erzählt Dominik Albert. Er ist 1982 in Buchen geboren und hat nach dem Abitur am Burghardt-Gymnasium im Jahr 2001 zunächst seinen Zivildienst im ehemaligen Behindertenheim „Haus Bergesruh“ der Johannesdiakonie abgeleistet. Dominik Albert berichtet im Gespräch über seinen Berufungsweg von seinem Studium der Biologischen Chemie an der Fachhochschule Mannheim. Nach erfolgreichem Abschluss als Dipl. Ing. FH im Sommer 2008 hat er ein Jahr lang am Institut für Instrumentelle Analytik der Fachhochschule Mannheim an einem Firmenprojekt gearbeitet.
„Im Oktober 2009, am Tag der Beerdigung von Oma Hilde, bin ich abends nach Freiburg gefahren und startete mit dem Propädeutikum“, erinnert sich der Priesteranwärter.
Das „Propädeutikum“ dient der Rückschau auf das eigene Leben und dem Hineinwachsen in die priesterliche Existenz. In dieser Zeit erleben die Kandidaten unterschiedliche Aspekte des kommenden Dienstes, wie beispielsweise eine Gebetsschule, die Beschäftigung mit der Bibel in Israel und den Einsatz für Menschen am Rand der Gesellschaft im Sozialeinsatz. Im April 2010 begann er das Studium der katholischen Theologie an der Universität Freiburg. Bei Priesteramtskandidaten findet das Studium dual mit gleichzeitiger paralleler Ausbildung am Priesterseminar „Collegium Borromaeum“ statt. Hier erfolgt die Ausbildung in Bereichen wie beispielsweise Stimmbildung, Predigtausbildung, Sprecherziehung oder Rhetorik.
Im Frühjahr 2013 fand ein Gemeindepraktikum in der Seelsorgeeinheit Engen am Bodensee statt, dort fühlte er sich bei Pfarrer Thomas Fürst als seinem Mentor, sehr wohl. Auch eine große Externitas, ein Wechsel des Studienortes, gehört zur Ausbildung. Hier war Dominik Albert von 2013 bis 2015 in Würzburg.
Im Anschluss fertigte er, wieder in Freiburg, seine Magisterarbeit an und beendete sein Studium zum Sommer 2016.

Praktikum in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd/Mannheim Rheinau:

Seit Oktober 2016 ist Dominik Albert im Rahmen des Pastoralkurses als Praktikant in der Seelsorgeeinheit Mannheim-Süd, in Mannheim Rheinau tätig.
Ab Ende April bis zum 20. Juni ist er zur Vor- und Nachbereitung auf die Diakonenweihe im Priesterseminar in Freiburg. Auch eine „Schweigewoche“, in Würzburg im Schönstatt-Zentrum findet vor der Weihe an Christi Himmelfahrt noch statt.

„Wie merkt man, dass man berufen ist für diesen Dienst?“

– für diese Frage interessieren sich viele Mitmenschen, teilt Dominik Albert im Verlauf des sehr interessanten Gespräches mit. Es sei kein „Paukenschlag“, kein einzelner Zeitpunkt gewesen, sondern ein Weg mit Gott, so beschreibt er seinen Berufungsweg. Eigentlich schon immer, quasi von klein auf, ist er mit der Pfarrei seiner Heimatgemeinde Hettigenbeuern verbunden gewesen. Dominik Albert war hier nach seiner Kommunion Ministrant und brachte sich als Jugendvertreter im Pfarrgemeinderat ein. Geprägt habe ihn zweifellos, so hebt er hervor auch der Zivildienst im Behindertenheim, er sei sensibilisiert worden für Menschen, denen es nicht so gut geht. Auch im Galdahaus habe er in den Semesterferien gejobbt.
Dominik Albert brachte sich in seiner Heimatpfarrei „St. Johannes und Paulus“ als Lektor und Kommunionhelfer aktiv ein. Während all diesen kirchlichen Engagements im Morretal war ihm der damalige Hettigenbeuerner Messner Willi Meixner eine wichtige Bezugsperson und ein väterlicher Freund. „Neben Willi Meixner prägten Pfarrer Bier und Diakon Walterspacher in wertvollen Dialogen und durch ihr Tun meinen Berufungsweg“, stellt der Priesteranwärter heraus. Verständnis für die Entscheidung Priester zu werden, so antwortet Dominik Albert, finde man oft zunächst bei jemanden, der den gleichen Weg gegangen sei. In diesem Sinne sei ihm Diakon Walterspacher eine wertvolle Stütze gewesen. Eltern, Freunde und Verwandte müssen sich meist erst an den Gedanken gewöhnen. Als Messner Willi Meixner gestorben ist übernahm Dominik Albert zusammen mit seinem Freund Philip Drews den Messnerdienst in Hettigenbeuern. Hier wuchs er in die kirchliche Liturgie hinein und die Frage: „Wozu bin ich Berufen?“, wurde für ihn immer brennender. Aber es fand ein langes Ringen statt. „Ist das dein Leben und dein Weg den du gehen willst und sollst? Eine Arbeit im Labor - fernab der Menschen?“.
Priester mitten unter den Menschen sein, kein Pfarrer, der sich im Pfarrhaus einschließt, sondern Ansprechpartner für jung und alt, ein Seelsorger der in der Gemeinde lebt und wirkt, so stellt er sich Priester in der heutigen Zeit vor. In Mannheim kann er dies schon umsetzen. Hier ist er gemeinsam mit Pfarrer Lorenz Seiser, seinem Mentor, mittendrin im Leben, beispielsweise auf dem Wochenmarkt oder auf Festen. Gerade in Mannheim, wo Katholiken nur ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, sei es eine Herausforderung mit Menschen über Gott ins Gespräch zu kommen, wenn oftmals der Glaube scheinbar keine Rolle mehr spielt. Kreativität ist hier gefragt.
„Zöllibat ist nicht nur Verzicht, unterstreicht aber, wie wichtig mir die Nachfolge ist. Ich bin bereit, auf Familie und Ehe zu verzichten und mich ganz in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen“, erzählt Dominik Albert von seinen Überlegungen zu der manchmal etwas heiklen Frage.
„Ich will den Menschen in Wort und Tat Gott näher bringen, Begegnung mit ihm anstoßen“ beschreibt er seinen Job als Priester. In der heutigen Zeit, so ist sich der sympathische junge Mann sicher, werde es immer mehr auf das ankommen, was wir Tun und ob wir bei den Menschen, also mitten in der Welt sind. Der Selige „Charles de Foucauld“, über dessen Wirken und Spiritualität er seine Magisterarbeit geschrieben hat und der für das „Mitten-in-der-Welt-sein“ steht, habe ihn geprägt. Auf ihn als Vorbild sei er in der Bibelschule in Israel gestoßen. In den Jahren 2010 und 2011 war er mit dem Priesterseminar im Heiligen Land und war dort auf den „Fußspuren Jesu“ unterwegs.
Die abschließende Frage, wie man von der Naturwissenschaft zur Theologie komme, beantwortet er so: „Wer gibt uns denn die Erkenntnis, dass wir neue Dinge erfinden und Zusammenhänge erforschen können? Für mich ist es Gott, deshalb gehören für mich Naturwissenschaft und Theologie zusammen und schließen sich keinesfalls aus!“
„Ich bin dankbar für alle, die mich auf meinem bisherigen Weg in ganz unterschiedlicher Weise begleitet haben“, Dominik Albert ist es wichtig anlässlich dieses wichtigen Lebensabschnittes insbesondere auch seinen Eltern und seiner Familie zu danken.
Im Anschluss an die Diakonenweihe am Donnerstag, 25. Mai unter dem Motto „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens“ (Psalm 36,10) setzt Dominik Albert sein Wirken in Mannheim-Rheinau bis Ende Januar 2018 als Diakon fort. „Ich freue mich auf die kommenden neuen Aufgaben, wie Taufen und Trauungen.“
Im Januar 2018 geht es dann zurück nach Freiburg ins Collegium Borromaeum zur Vorbereitung auf die Priesterweihe im Mai 2018 in Freiburg.

Tagesablauf der Diakonenweihe in Walldürn:

12.30 Uhr Einlass in die Basilika
13.30 Uhr Beginn des Weihegottesdienstes
im Anschluss
ab ca. 16 Uhr Stehempfang mit kleinem Imbiss und Begegnung.
-am Vorabend findet um 20 Uhr ein Orgelkonzert in der Basilika statt. Patrick Gläser von „Orgel rockt“ wird Rock-, Pop- und Filmmusik auf der Orgel spielen-

Infos zur Person:

Dominik Albert geboren am 5. April 1982 in Buchen
aufgewachsen in Hettigenbeuern
Abitur am Burghardt Gymnasium Buchen im Jahr 2001
Studium Biologische Chemie an der Fachhochschule Mannheim
Studium der Katholischen Theologie an den Universitäten Freiburg und Würzburg

Autor:

Helga Schwab-Dörzenbach aus Hettigenbeuern

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