Benefizkonzert des Musikvereins Schweinberg
"Musik lässt Herzen leuchten"
Hardheim. Für einen voll besetzten Erftaldom sorgte am Samstagabend das überwältigende Benefizkonzert „Hardheim leuchtet“, dessen Erlös dem Freundes- und Förderkreis „Unser Krankenhaus“ zugute kommt: Der Musikverein Schweinberg, die Sängerin June Weber und der Kirchenchor St. Alban Hardheim sorgten für einen unvergesslichen Abend, der neben erstklassigen Darbietungen bei eigener Akustik auch ein imposantes optisches Erlebnis versprach. Kerzenlicht und effektvolle Illuminationen, die durch das Licht der Abendsonne ein schimmerndes Farbenspiel erzeugten, ergaben ein mystisches Flair.
Begleitet von reichem Beifall marschierten die Akteure ein. Die Vorschusslorbeeren erwiesen sich als gerechtfertigt: Unter musikalischer Gesamtleitung von „Maestro“ Luk Murphy legte das Orchester mit dem „Festmarsch“ nach Richard Strauss einen opulenten Einstieg vor, der den Maßstab weit oben ansetzte. „They Solemnly Served“ repräsentierte eine überzeugende Form stiller Kraft, die durch langsame Töne und die klangvolle Melodie gut zum Tragen kam. Höchste Aufmerksamkeit und Konzentration sowohl bei den Musikern als auch beim geneigten Publikum erforderte „Aida“: Giuseppe Verdis weltbekannte Opernmelodie bewies einmal mehr das hohe Niveau der Schweinberger Musiker – stetig wechselnde Tempi und die abwechslungsreiche Melodie verlangten jedem Beteiligten alles ab. Der erste „Special Guest“ gab sich bei Schuberts „Ave Maria“ die Ehre: Die Sängerin June Weber – die den Besuchern der MVS-Jahreskonzerte in der Erftalhalle noch gut bekannt sein dürfte – wusste mit melodisch klarem, reinem Gesang zu überzeugen. Mehr noch: Ihr stimmlicher Einsatz ging zu Herzen und verlieh dem Stück eine besondere Würde und Dramatik. Mit „Out Of Africa“ und „Three Times Blood“ setzte das Ensemble sein Konzert wieder instrumental fort: Beide Stücke erfreuten ihr Publikum und sorgten für gute Unterhaltung der etwas schwermütigen, nachdenklichen Art – wobei ein Moment zum „Innehalten“ die Seele oft bereichern kann. „Three Times Blood“ stilisierte dabei Erdenblut, Eisblut und Herzblut, was der interessante Rhythmus unterstrich.
Ein herausragendes Gemeinschaftsprojekt war wiederum das getragene Werk „Hymn To The Fallen“. Hier beschritt der Hardheimer Kirchenchor unter Leitung Jutta Billers den Altarbereich, um das gefühlvolle und doch elegisch-dramatische Werk vokal zu untermalen – eine hervorragende Idee, die dem Stück zu noch mehr Tiefgang verhalf und sicher eine Zusammenarbeit mit großem Potential für die kommende Zeit: Wer weiß?! Das Publikum jedenfalls war begeistert.
Als Variation des bekannten Kirchenlieds „Näher, mein Gott, zu dir“ verstand sich „On Joyful Wing“: Die ansprechende Melodie berührte die Zuhörer ebenso wie der nächste Beitrag, zu dem wieder June Weber ihre beeindruckende Stimme erhob. „I'll Never Love Again“ als Soundtrack des Films „A Star Is Born“ erwies sich als weiterer Höhepunkt des Konzerts, das im eigentlichen Sinne ausschließlich aus Solchen bestand – die Darbietungen waren durchweg qualitätsvoll. Das galt ganz bestimmt auch für die weich wogende Komposition „Ammerland“: Die Intention des Komponisten Jacob de Haan, dem Landstrich ein musikalisches Denkmal zu setzen, schlug auch in Hardheim voll ein. Angesichts ruhiger Klänge und verträumter Akkorde geriet man ins Träumen. Zwei Zugaben – eine davon als Widmung an den jüngst verstorbenen, langjährigen Organisten und Chorleiter Richard Leiblein – verstanden sich als ergreifende Geschenke an das Publikum, das mit minutenlangem Applaus das Können aller Beteiligten würdigte.
Der Abend lebte freilich nicht allein von Musik, Gesang und Ambiente: Passende Texte brachten den Zuhörern die Aussage des Konzerts und der einzelnen Werke näher – Maren Greß ergänzte den Abend um gehaltvolle Texte mit Bezug auf Licht, Wärme und Menschlichkeit, während Luk Murphy auf die gezielte Auswahl bedächtiger Stücke hinwies. Ebenso stellte Tobias Künzig als Vorstandssprecher die Arbeit des Freundes- und Förderkreises „Unser Krankenhaus“ vor und dankte Impulsgeber Mathias Bechtold ebenso wie allen Beteiligten: „Musik lässt unsere Herzen leuchten!“, betonte er. (adb)
Weitere Bilder und Informationen unter www.mv-schweinberg.de
Autor:Musikverein Schweinberg aus Schweinberg |
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