Abstecher zum Schloss Linderhof
Von den drei Schlössern, die Ludwig II. bauen ließ, ist Linderhof seine originellste Eskapade. Ein prunkvolles Lustschlösschen in der Abgeschiedenheit des Graswangtals.
Linderhof im bayerischen Graswangtal ist das einzige Schloss, dessen Vollendung König Ludwig II. erlebte und das er öfter bewohnte. Es begrüßt den Besucher mit einer fantastischen Märchenkulisse: einer künstlichen Grotte mit illuminierten Felsen, die einen See umrahmen. Darauf ein sanft schaukelnder Kahn, überall hängen Blumengirlanden. An einer Felswand ist ein romantisches allegorisches Gemälde hingetupft. Schloss Linderhof geht aus dem Jagdhaus hervor, das Ludwigs Vater, König Max II., als sogenanntes „Königshäuschen“ errichten ließ. 1874 ließ Ludwig das Königshäuschen jedoch abbrechen und an die heutige Stelle setzen. Die königliche Villa wurde durch ein Vestibül und Treppenhaus erweitert. Außerdem kamen ein Spiegelsaal und die Gobelinzimmer hinzu. Die Ausstattung ist wie alle Prunkräume im Stil des zweiten Rokoko gehalten. Der einstige Außenbau aus Holz wurde mit Steinfassaden ummantelt. Erst jetzt konnte das Gebäude zum Mittelpunkt der Schlossanlage werden, denn jetzt bekam das Äußere repräsentativen Charakter nach dem Vorbild der französischen Palastarchitektur. Ein herausragendes Beispiel der Gartenkunst des Historismus ist der Linderhofer Park. So liegen um das Schloss barockisierende Gartenräume wie Garten- und Wasserparterres und die am italienischen Renaissancestil orientierten Terrassen- und Kaskadenanlagen.
Autor:Janina Schrader aus Haisterbach |
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