Wenn im September wieder die Rennmotoren auf der 3050 Meter langen Strecke zwischen Eichenbühl und Umpfenbach dröhnen, steht eine ganze Region kopf. Rund 200 Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschland und dem benachbarten Ausland werden dann zum Kampf um Meisterschaftspunkte in nationalen, aber auch internationalen Serien, wie der Deutschen Bergmeisterschaft und dem KW Berg-Cup, erwartet. Die Teilnehmer müssen sich beim Kampf um jede Sekunde auf eine sehr anspruchsvolle Rennstrecke einstellen.
Der erste Teil der Piste ist geprägt von selektiven Kurven und Geschlängel, die sehr flüssig und mit hoher Präzision durchfahren werden müssen. Im weiteren Verlauf trennen dann Mutkurven wie die „Klinge“ oder die „Honda“ die Spreu vom Weizen, ehe mit bis zu 250 km/h auf die Zielkurve zugesteuert wird.
Für Eichenbühl ist das Bergrennen die fünfte Jahreszeit im Kalender, die gesamte Bevölkerung sowie die Vereine stehen hinter dieser Großveranstaltung. Im Wechsel sind diese für die Bewirtung des Festzeltes zuständig - wobei sowieso alle jederzeit zusammen helfen. Hierdurch wurde die Veranstaltung auch abseits der Rennstrecke so bekannt. Legendär ist zum Beispiel die Race-Party bereits am Freitagabend mit Volksfestcharakter sowie die riesige Auswahl an leckeren selbstgemachten Kuchen und Torten an der Kaffeebar.
Bergrennen sind die Einzelzeitfahrten des Motorsports. Auf fahrerisch anspruchsvollen, kurvenreichen Bergstraßen, die sonst ihren alltäglichen Zweck als öffentliche Land- oder Kreisstraße erfüllen, kämpfen die Fahrer allein gegen den Berg und den Sekundenzeiger der Uhr.
Diese Motorsportdisziplin ist nichts für schwache Nerven und am ehesten mit dem Ski-Abfahrtslauf zu vergleichen. Höchste Konzentration ist gefordert, wenn die Piloten in ihren verschiedenen Rennvehikeln den Berg hinaufstürmen. Die Spitzenpiloten, in ihren potenten Formel 3000 oder ex DTM-Boliden, erreichen auf den engen und waldgesäumten Pisten eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 250 km/h
Für das Publikum ist ein Bergrennen immer Motorsporz hautnah. Auf Böschungen und an Hängen sitzend, lassen sich die Zuschauer alles hautnah um die Ohren fahren was vier Räder hat. Der kostenlose Eintritt ins Fahrerlager ermöglicht den direkten Kontakt zu den Rennfahrer:innen.
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